Investing.com - Der Rutsch unter das alte Jahrestief vom März erwies sich bei der Xiaomi-Aktie (TG:3CP) (HK:1810) als klassischer Fehlausbruch auf der Unterseite. Die Erholung seit dem neuen, zyklischen Tief (1,24 Euro) negiert also die jüngste Abwärtsbewegung und macht den Weg frei für einen größeren Upmove, schließlich folgen im Anschluss an einen Fehlausbruch in der Regel schnelle, dynamische Bewegungen.
Ergo finden Xiaomi-Bullen derzeit eine spannende charttechnische Konstellation vor, zumal sich im Tages- und Wochenchart eine nachhaltige Trendwende andeutet. So liegt auf Wochenbasis ein positives Schnittmuster im MACD vor, während der RSI eine positive Divergenz bestätigt hat.
Neben den beiden technischen Indikatoren begünstigt auch der Spurt der Xiaomi-Aktie über seine beiden Glättungen der letzten 50 und 100 Tage eine größere Erholung des Papiers.
Der anziehende Kreditimpuls in China liefert eine weitere Steilvorlage, ebenso wie die sich allmählich von den Corona-Lockdowns erholende Wirtschaft. Zudem gestaltet sich die Geldpolitik im Reich der Mitte nach wie vor locker, während im Westen die geldpolitischen Stellschrauben angezogen werden.
Charttechnisch dienen nun der langfristige Abwärtstrend bei 1,80 Euro bzw. die 200-Tage-Linie bei 1,89 Euro als Anlaufziele.
Zur Unterseite sollte ein Abrutschen unter 1,50 Euro verhindert werden, da ansonsten der Blick der Xiaomi-Anleger wieder gen Süden zu richten wäre.
Beim Blick auf das Unternehmen selbst, sticht sofort der extrem niedrige Umsatz-Multiple (EV/Revenue) hervor, zu dem Xiaomi gehandelt wird (akt. 0,4x). Die Peer-Group im chinesischen IT-Sektor kommt dagegen auf 4x.
Auch die Finanzlage des chinesischen Smartphone-Herstellers erweist sich als gut. Das zumindest ergibt eine Auswertung von InvestingPro. Demnach kommt Xiaomi auf 3 von 5 Punkte. Punkten kann das Unternehmen vor allem in den Bereichen Growth (3/5) und Profit (3/5). Beim Cashflow dagegen besteht Verbesserungsbedarf.
Der Fair Value der Xiaomi-Aktie gemäß InvestingPro-Modell lautet 2,30 Euro. Daraus ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von knapp 40 Prozent. Die von Investing.com befragten Analysten (31) kommen dagegen im Schnitt auf ein etwas konservatives Kursziel von 1,78 Euro.
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