WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Notenbankchefin Janet Yellen hat nach der verschobenen Zinswende auf außenwirtschaftliche Risiken und die von China ausgehenden Turbulenzen an den Finanzmärkten verwiesen. Die Kursschwankungen an den Märkten seien deutlich gewesen, sagte Yellen am Donnerstag nach der Zinsentscheidung der Federal Reserve (Fed). Allerdings betonte die Notenbankchefin auch, dass die Marktentwicklungen nicht überbewertet werden sollten. Die Marktturbulenzen gelten als eine Ursache, die zuletzt gegen eine schnelle Zinserhöhung in den USA gesprochen haben.
Yellen machte klar, dass die meisten Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses FOMC die Zinswende noch in diesem Jahr erwarten. Die Notenbankchefin bekräftigte damit frühere Aussagen. Mit Beginn der Zinsswende dürfte die folgenden Zinserhöhungen dann moderat ausfallen. Außerdem verwies Yellen auf die Preisentwicklung in den USA. Demnach dürfte die Inflation zunächst weiter auf dem aktuell ungewöhnlich niedrigen Niveau bleiben. Nach Einschätzung von Yellen dürfte auch das Lohnwachstum eher zurückhaltend bleiben. Der Inflationsausblick habe sich aber etwas eingetrübt. Zuvor hatte die Fed den Leitzins weiter an der Nullmarke gehalten. Damit liegt der wichtigste Zins bereits seit Ende 2008 an der Nullline. Nach Einschätzung von Experten dürfte auch die ungewöhnlich niedrige Inflation in den USA, der starke Dollar und die von China ausgehenden Börsenturbulenzen die Währungshüter bewogen haben, vorerst nicht an der Zinssschraube zu drehen.