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Zehn Jahre nach HRE-Kollaps - Resteverwertung kommt voran

Veröffentlicht am 10.04.2018, 15:14
© Reuters. The headquarters of German property lender Hypo Real Estate/Deutsche Pfandbrief Bank pbb are pictured in Unterschleisshei

München (Reuters) - Knapp zehn Jahre nach dem Zusammenbruch der Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) ist ein Ende der Aufräumarbeiten in Sicht.

Bis 2025 könnte die staatliche Abwicklungsbank FMS Wertmanagement ihre Arbeit beenden, sagte deren Chef Stephan Winkelmeier am Dienstag in München. Die dann absehbar verbleibenden Reste lang laufender Wertpapiere könnten an eine andere Institution des Bundes oder an einen privaten Käufer abgegeben werden. Die FMS erwägt auch einen neuen Verkaufsanlauf für den irischen Staatsfinanzierer Depfa.

Die FMS wickelt die Restbestände der in der Finanzkrise im Herbst 2008 zusammengebrochenen Immobilienbank Hypo Real Estate ab. Damit soll der Schaden für den Steuerzahler infolge der milliardenschweren staatlichen HRE-Rettung begrenzt werden. Im vergangenen Jahr reduzierte die Bad Bank ihr Kreditportfolio durch Tilgung und Verkäufe um 14 Milliarden Euro auf knapp 77 Milliarden Euro. Ursprünglich hatte der Bestand einen Nominalwert von 176 Milliarden Euro.

Der Überschuss stieg im vergangenen Jahr überraschend um 14,7 Prozent auf einen Rekordwert von 359 Millionen Euro. Größter Gewinntreiber war der Verkauf eines Portfolios an Immobilienkrediten in den USA. Zugute kam der FMS auch das günstige Marktumfeld, in dem sie sich als mittelbare Tochter der Bundesrepublik Deutschland zu besonders guten Konditionen refinanzieren konnte.

© Reuters. The headquarters of German property lender Hypo Real Estate/Deutsche Pfandbrief Bank pbb are pictured in Unterschleisshei

Weil die eigenen Verwaltungskosten sich aber nicht so stark verringern lassen, wie der Kreditbestand schrumpft, hatte die FMS schon im vergangenen Jahr damit gerechnet, dass beim Gewinn der Zenit überschritten sei. Winkelmeier machte am Dienstag deutlich, dass er nun das Ende der Fahnenstange erreicht sieht. Deswegen beschäftige sich die FMS zunehmend mit Plänen für ihre eigene Auflösung.

Dazu zählen auch erneute Überlegungen, den Staatsfinanzierer Depfa zu verkaufen. Der Bund hatte entsprechende Pläne vor vier Jahren - damals noch unter der Ägide der HRE - auf der Zielgeraden abgeblasen und die Depfa zur Abwicklung an die FMS übergeben, weil man sich davon langfristig ein besseres Ergebnis erhoffte. Auf dem Tisch lag damals eine 320 Millionen Euro schwere Offerte des Finanzinvestors Leucadia. Nun sagte Winkelmeier: "Neben der Fortsetzung der erfolgreichen Abwicklungsstrategie ist auch ein Verkauf der Depfa-Gruppe oder von Teilen davon denkbar."

Denn weil Großbritannien aus der EU aussteige, seien die irischen Banklizenzen der Depfa interessant für britische Banken. Es gebe durchaus Interesse am Markt, eine in der EU ansässige Bank in einem englischsprachigen Land zu erwerben, sagte Winkelmeier. "Da gibt es den einen oder anderen Investor, der sich gemeldet hat." Die FMS wolle zunächst aber den Portfolioabbau der Depfa vorantreiben, sich deren üppige Kapitalreserven überweisen lassen und dann entscheiden, ob ein Verkauf oder eine Liquidierung der Depfa vorteilhafter ist.

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