Investing.com – Der Dax setzte heute seinen Abwärtstrend fort. In den ersten Minuten gab der deutsche Leitindex um 0,46% auf 9.594,80 Punkte nach, rutschte somit unter die 9.600 Punkte-Marke. Allerdings konnte er sich etwas später wieder leicht erholen und diese zurückerobern. Zuletzt notierte der Dax um 0,02% fester bei 9.639,08 Punkten.
Der MDax gab ebenfalls zum Börsenstart zuerst um 0,13% auf 16.223,64 Zähler nach und erholte sich ebenfalls. Derzeit verzeichnet der Index der zweiten Reihe ein Plus von 0,22% auf 16.280,84 Zähler. Der MDax startete nach den kräftigen Gewinnen am Vortag, für die starke Kursanstiege der United Internet und MorphoSys (XETRA:MORG) sorgten, leicht positiv bei einem Plus von 0,07% auf 1.239,12 Punkte.
Im Vorfeld der Veröffentlichung heute Abend des Protokolls der letzten Ratssitzung der Federal Reserve Bank und der für heute vorgesehenen Rede der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen halten sich die Anleger zurück. Wie üblich, erhoffen sich Börsianer weitere Hinweise auf die künftige Gestaltung der US-Geldpolitik.
Die Vorgaben aus den USA belasteten am Morgen ebenfalls. Der Dow Jones hatte den gestrigen Handelstag mit einem Verlust von 0,83% auf 16.374,31 Punkte beendet. Der S&P 500 verzeichnete ein Minus von 0,65% auf 1.872,83 Zähler und der Nasdaq 100 schloss um 0,42% tiefer bei 3.600,31 Punkten.
In Asien rückte heute die Bank of Japan in den Fokus, nachdem die Notenbank ihre Geldpolitik unverändert beließ. Einerseits verlieh die Aussicht auf einen unverändert ultraexpansiven Kurs dem Yen erneuten Antrieb. Gegenüber dem Dollar rutschte die japanische Devise unter die 101 Yen. USD/JPY notierte zuletzt bei 100,94 Yen. Wie üblich, belastete die Aufwertung des Yen vor allem japanische Exportwerte.
Trotz des heute bekanntgegebenen hohen Handelsdefizits für April von 808,9 Mrd. Yen (rund 8 Mrd. US-Dollar), beließ die BoJ alles beim Alten. Erwartet wurde ein Defizit von 646,3 Mrd. Yen. Nichtsdestotrotz, legten die Exporte im April auf Jahressicht um 5,1% zu, während die Importe um 3,4% anstiegen, teilte heute die Regierung mit.
Dass die BoJ sich nicht für zusätzliche Stimulierungsmaßnahmen entschied, sorgte gleichzeitig für Enttäuschung an den asiatischen Börsen, nachdem Spekulationen aufgekommen waren, dass die japanische Notenbank früher als erwartet handeln würde, um die Wirtschaft weiter anzukurbeln.
In Tokio gab der Nikkei um 0,24% nach. Der TOPIX rutschte um 0,29% ab.
An den chinesischen Börsen legten die Kurse vorwiegend zu. Der Shanghai Composite rückte um 0,84% vor, der CSI 300 kletterte um 0,95%. Der in Hong Kong gehandelte Hang Seng gab dagegen um 0,24% nach.
Weitere Wirtschaftsdaten werden heute aus dem Vereinigten Königreich erwartet, wo heute einerseits das Sitzungsprotokoll der Bank of England und zudem Zahlen zum Einzelhandelsumsatz für April veröffentlicht werden. Außerdem werden heute Daten zum europäischen Verbrauchervertrauen für Mai und die Leistungsbilanz der EZB für März bekanntgegeben.
In Deutschland werden heute 10-jährige Anleihen und in Portugal 6- und 12-Monate Anleihen versteigert.
Der EUR/USD konnte sich heute Morgen etwas von dem gestrigen Kursabrutscht erholen. Derzeit notiert der Kurs bei 1,3715 Dollar. Die Aussicht auf eine Zinssenkung und eventuell auch negative Einlagezinsen durch die EZB dürfte allerdings jegliche Kursanstiege in Grenzen halten.
Am Frankfurter Parkett ist derzeit E.ON (XETRA:EONGn) Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 2,12%. Topwerte im MDax und TecDax sind die Aareal Bank und SMA Solar Technology bei Anstiegen von jeweils 1,48% und 3,02%.
Zu den Flops zählen Linde, Evonik und Telefónica Deutschland (XETRA:O2Dn) bei Abschlägen von jeweils 2,80%, 2,69% und 7,53%.