BRÜSSEL (dpa-AFX) - In der zugespitzten Griechenland-Krise ist immer wieder von einer Überbrückungsfinanzierung die Rede. Diese sei nötig, weil das Krisenland allein im laufenden Monat 4,2 Milliarden Euro zurückzahlen müsse. Diese Zahl war von EU-Währungskommissar Pierre Moscovici genannt worden.
Ein EU-Diplomat bekräftigte, dass es keine Möglichkeit gibt, aus Euro-Rettungsschirm ESM Hilfsgelder vorab auszuzahlen. Die Vorbedingung für eine Überbrückung sei ein Hilfsprogramm.
Falls ein Programm steht, könnte sehr schnell auf 1,9 Milliarden Euro aus Anleihegewinnen der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückgegriffen werden, heißt es inoffiziell. Diese Erträge stammen aus dem vergangenen Jahr. Im laufenden Jahr seien bisher rund 1,4 Milliarden Euro dieser Gewinne angefallen, die die EZB mit angekauften griechischen Staatspapieren (sogenanntes SMP-Programm) machte.
Die Eurogruppe könne schnell über eine Auszahlung entscheiden. Parlamentarische Beschlüsse in Eurostaaten seien dafür nicht nötig.
Möglich seien auch bilaterale Darlehen von Eurostaaten - genannt wird vor allem Frankreich - an Griechenland. Dazu fehlen bisher jegliche Details.