PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Mittwoch ihre anfänglichen Gewinne bis zum Mittag weiter ausgebaut. Der EuroStoxx 50 setzte seine Erholungstour fort und stand zuletzt mit 1,97 im Plus bei 2.128,51 Punkten. Sein Tageshoch hatte der europäische Leitindex zuvor bei knapp 2.139 Punkten markiert. Der Cac 40 legte in Paris um 1,80 Prozent auf 3.039,92 Punkte zu. Nach zwei feiertagsbedingt handelsfreien Tagen stieg in London der FTSE 100 um 1,21 Prozent auf 5.323,98 Zähler.
Überraschend positive Konjunkturdaten aus den USA hatten die Märkte am Morgen bereits gestützt. Die Anleger reagierten laut Börsianern vor allem aber erleichtert darauf, dass die Probleme Spaniens und des dortigen Bankensektors nun offenbar in Angriff genommen werden. Auf der Telefonkonferenz der G7-Staaten hatten sich laut Medienberichten die Notenbanker und Finanzminister der reichsten Industriestaaten der Welt grundsätzlich auf weitere Unterstützung für die Krisenländer Griechenland und Spanien geeinigt. Nun wird darüber debattiert, wie die Hilfe für Spanien aussehen könnte, das wegen der Probleme in seinem Bankensektor ins Trudeln geraten ist.
Die Bundesregierung will direkte europäische Geldspritzen für die iberischen Geldinstitute blockieren. Nach Ansicht des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, muss Spanien unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen. Es sei nicht möglich, Geld aus dem Rettungsschirm direkt an den spanischen Banken-Rettungsfonds (Frob) zu zahlen. Über solche Erwägungen hatte zuvor die 'Süddeutsche Zeitung' in ihrer Mittwochausgabe berichtet.
Unterdessen rückt die mit Spannung erwartete Zins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank am frühen Nachmittag immer näher. Angesichts der sich zuspitzenden Finanzkrise innerhalb der EU und der sich weltweit abschwächenden Konjunktur waren zuletzt die Rufe nach einer Krisenintervention der Notenbanken immer lauter geworden. Gleichwohl rechnen die meisten EZB-Kenner für diesen Tag noch nicht mit einer Zinsänderung, schließen andererseits diese wegen der prekären Lage in Griechenland und Spanien aber auch nicht aus.
Innerhalb der Branchenwertung des Stoxx 600 gab es europaweit fast nur Gewinner. Die deutlichsten Zuwächse verbuchten Rohstofftitel mit einem Plus von mehr als dreieinhalb Prozent sowie die Versicherer mit zweieinhalb Prozent. Der Einzelhandelssektor , der hingegen ein leichtes Minus von 0,25 Prozent verbuchte, wurde unter anderem von hohen Verlusten bei Ahold belastet.
Das Unternehmen hatte Morgen Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt, die unter den Markterwartungen gelegen hatten. Ahold-Papiere gaben im Amsterdam zuletzt um 5,39 Prozent auf 9,069 Euro nach und lagen damit weit abgeschlagen am Ende des Leitindex AEX. Etwas unter Druck standen in London auch Sainsbury und Tesco , die in der kommenden Woche über den Geschäftsverlauf im Auftaktquartal berichten werden. Nur optisch am Ende des britischen Leitindex notierten derweil die Papiere von Vodafone , die ex Dividende gehandelt wurden.
Dagegen gehörten Bankentitel sowohl zu den größten Gewinnern. Royal Bank of Scotland (RBS) legten um mehr als fünfeinhalb Prozent zu. Lloyds stiegen um knapp fünf Prozent. Hier bewegte laut Händlern die Nachricht, dass das Institut ein über 800 Millionen Pfund schweres Paket mit australischen Staatsanleihen an die US-Investmentbank Morgan Stanley und den Investor Blackstone loswird. Lloyds will die Einnahmen von 388 Millionen Pfund zur Schuldentilgung nutzen. Auch in Paris kletterten Bankenwerte wie die von Societe Generale und BNP Paribas überdurchschnittlich, sie zogen um rund drei Prozent an.
Die angekündigten Investitionspläne des Spirituosenherstellers Diageo bescherten dessen Papieren einen Aufschlag von 2,41 Prozent auf 1553 Pence. Minentitel profitierten von den steigenden Kupferpreisen. Vedanta beispielsweise kletterten um über fünf Prozent. Zudem bewegte noch eine Analystenheraufstufung: Axa führten den Eurostoxx mit einem Aufschlag von knapp fünf Prozent auf 9,48 Euro an. Die Experten von Merrill Lynch hatten den Titel auf die 'Most Preferred List' mit einem Kursziel von 14,60 Euro gesetzt./tav/rum
Überraschend positive Konjunkturdaten aus den USA hatten die Märkte am Morgen bereits gestützt. Die Anleger reagierten laut Börsianern vor allem aber erleichtert darauf, dass die Probleme Spaniens und des dortigen Bankensektors nun offenbar in Angriff genommen werden. Auf der Telefonkonferenz der G7-Staaten hatten sich laut Medienberichten die Notenbanker und Finanzminister der reichsten Industriestaaten der Welt grundsätzlich auf weitere Unterstützung für die Krisenländer Griechenland und Spanien geeinigt. Nun wird darüber debattiert, wie die Hilfe für Spanien aussehen könnte, das wegen der Probleme in seinem Bankensektor ins Trudeln geraten ist.
Die Bundesregierung will direkte europäische Geldspritzen für die iberischen Geldinstitute blockieren. Nach Ansicht des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, muss Spanien unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen. Es sei nicht möglich, Geld aus dem Rettungsschirm direkt an den spanischen Banken-Rettungsfonds (Frob) zu zahlen. Über solche Erwägungen hatte zuvor die 'Süddeutsche Zeitung' in ihrer Mittwochausgabe berichtet.
Unterdessen rückt die mit Spannung erwartete Zins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank am frühen Nachmittag immer näher. Angesichts der sich zuspitzenden Finanzkrise innerhalb der EU und der sich weltweit abschwächenden Konjunktur waren zuletzt die Rufe nach einer Krisenintervention der Notenbanken immer lauter geworden. Gleichwohl rechnen die meisten EZB-Kenner für diesen Tag noch nicht mit einer Zinsänderung, schließen andererseits diese wegen der prekären Lage in Griechenland und Spanien aber auch nicht aus.
Innerhalb der Branchenwertung des Stoxx 600 gab es europaweit fast nur Gewinner. Die deutlichsten Zuwächse verbuchten Rohstofftitel
Das Unternehmen hatte Morgen Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt, die unter den Markterwartungen gelegen hatten. Ahold-Papiere gaben im Amsterdam zuletzt um 5,39 Prozent auf 9,069 Euro nach und lagen damit weit abgeschlagen am Ende des Leitindex AEX. Etwas unter Druck standen in London auch Sainsbury
Dagegen gehörten Bankentitel sowohl zu den größten Gewinnern. Royal Bank of Scotland (RBS)
Die angekündigten Investitionspläne des Spirituosenherstellers Diageo