Berlin, 24. Sep (Reuters) - Mit 3000 neuen Mitarbeitern will der neue Chef der obersten deutschen Flüchtlingsbehörde für schnellere Asylverfahren sorgen. Dies habe Frank-Jürgen Weise, der neben seiner Aufgabe als Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA) auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) leiten soll, am Donnerstagabend beim Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt angekündigt, erfuhr Reuters aus Teilnehmerkreisen. Das zusätzliche Personal wolle Weise aus der BA rekrutieren. Die Mitarbeiterzahl des BAMF würde sich den Angaben zufolge von 3300 auf 6300 nahezu verdoppeln.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, Teile ihres Kabinetts und die Regierungschefs der 16 Bundesländer waren gegen 17.00 Uhr im Kanzleramt zusammengekommen. Hauptstreitthemen sind die Kosten der steigenden Flüchtlingszahl wie auch Verschärfungen im Asylrecht und Einschränkungen bei der Versorgung von Flüchtlingen. Über Details der Finanzierung wurde weiter gerungen. Eine Arbeitsgruppe aus Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und den drei Ministerpräsidenten Horst Seehofer (Bayern), Volker Bouffier (Hessen) und Dietmar Woidke (Brandenburg) wie auch dem Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz tagte in einem Nebenraum, verlautete aus Verhandlungskreisen.
Aus Länderkreisen hatte es zuvor geheißen, Schäuble und die Länderchefs hätten sich vorab bereits verständigt. Demnach würde der Bund für Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen und Monat 670 Euro zahlen. Zusammen mit anderen Zahlungen komme der Bund für 2016 damit auf eine vorläufige Abschlagszahlung von etwa 4,1 Milliarden Euro. Das wäre rund eine Milliarde mehr als bisher vom Bund angeboten. An anderer Stelle hieß es, alles sei noch offen: "Sicher ist nur die eine Milliarde Euro mehr in 2015."