Nürnberg, 27. Aug (Reuters) - Nach dem Fund Dutzender Leichen von Flüchtlingen in Österreich hat Bundesinnenminister Thomas de Maiziere einen härteren Einsatz gegen Schlepperbanden gefordert. "Dass dort viele, viele Menschen ersticken, weil verbrecherische Schlepper an diesen Menschen und an den unwürdigen Transportbedingungen Geld verdienen, macht mich wütend und fassungslos", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Nürnberg. Es komme jetzt zunächst darauf an, die Täter zu fassen. Wenn Deutschland dabei helfen könne, werde dies getan. Der Kampf gegen Schlepper müsse aber auch generell verstärkt werden.
Zudem sprach sich der Minister dafür aus, schnellstmöglich EU-Aufnahmestellen in Italien und Griechenland einzurichten. Damit könne verhindert werden, dass die Flüchtlinge weiter auf Schlepper angewiesen seien. In diesen Stellen sollen die Flüchtlinge registriert und ihr Schutzbedarf geprüft werden. Sei dieser gegeben, müssten die Menschen auf alle EU-Staaten verteilt werden. Er hoffe, dass diese sogenannten Hotspots bis Jahresende funktionsfähig seine, sagte de Maiziere bei einem Besuch des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
In Österreich waren am Vormittag in einem Kühllaster die Leichen von bis zu 50 Menschen gefunden worden. Das Fahrzeug war offenbar am Mittwoch in einer Pannenbucht auf der Autobahn 4 südöstlich von Wien abgestellt worden. Der Fundort befindet sich in der Nähe der ungarischen Grenze. Täglich strömen Tausende Flüchtlinge über Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn weiter nach Westeuropa. Die meisten davon stammen aus Syrien.