Wien, 27. Aug (Reuters) - Die Wirtschaftsminister der Westbalkan-Staaten und die EU haben am Donnerstag Infrastrukturprojekte in einem Volumen von gut 600 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Mit dem Ausbau der Strom-, Straßen- und Schienennetze solle die Lebensqualität in der Region verbessert werden, sagte Österreichs Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner am Donnerstag auf einer Pressekonferenz am Rande des Treffens in Wien. "Das ist aus unserer Sicht der Schlüssel zur Lösung des Flüchtlingsproblems", sagte er.
Finanziert würden die Projekte durch die EU und Förderinstitutionen wie die KfW, die Europäische Investitionsbank und die Entwicklungsbank EBRD. Für die kommenden Jahre seien zudem weitere Infrastrukturprojekte mit einem Volumen von 7,7 Milliarden Euro geplant, von denen einige bereits auf der für nächstes Jahr in Frankreich geplanten Westbalkan-Konferenz beschlossen werden sollen. Deren Finanzierung sei jedoch noch offen. Der für Energiefragen zuständige EU-Kommissions-Vizepräsident Maros Sefcovic kündigte jedoch an, die EU wolle die Pläne weiterhin unterstützen. Einer Studie zufolge könnten die Projekte die Wirtschaftsleistung der Westbalkan-Länder pro Jahr um ein Prozent ankurbeln und 200.000 neue Arbeitsplätze schaffen.