MOSKAU (dpa-AFX) - In einem umstrittenen Verfahren wegen Geldwäsche bleibt der Hausarrest gegen den russischen Oligarchen Wladimir Jewtuschenkow in Kraft. Das Moskauer Stadtgericht lehnte am Donnerstag einen Antrag der Verteidigung ab, den Chef des Mischkonzerns AFK Sistema gegen Kaution freizulassen. Jewtuschenkow, einem der reichsten Männer Russlands, werden illegale Geschäfte beim Kauf des Ölkonzerns Bashneft 2009 vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft hatte davor gewarnt, den Milliardär freizulassen, weil er mit seinem Geld und seiner Macht die Ermittlungen beeinflussen könne.
Wirtschaftsvertreter hatten zuletzt an Kremlchef Wladimir Putin appelliert, in das Verfahren einzugreifen. Beobachter vermuten Verteilungskämpfe innerhalb der einflussreichen Ölindustrie als Hintergrund für das Verfahren. Die Generalstaatsanwaltschaft kündigte an, die Rechtmäßigkeit der Anklage zu prüfen.
Das Stadtgericht untersagte Jewtuschenkow Kontakte zur Außenwelt. Er dürfe weder telefonieren noch seinen Arbeitsplatz aufsuchen. Die Aktien des Sistema-Konzerns sowie der Rubel verloren prompt an Wert. An die Auflagen seines bis 16. November angesetzten Hausarrests hatte sich Jewtuschenkow zuletzt nicht gehalten. Dies hatte Spekulationen um ein Ende des Hausarrests ausgelöst.tb