Berlin, 24. Aug (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Ausschreitungen vor einem Flüchtlingsheim im sächsischen Heidenau "auf Schärfste" verurteilt. "Es gab eine aggressive, fremdenfeindliche Stimmung, die in keiner Weise akzeptabel ist", sagte Merkel am Montag in Berlin vor einem Treffen mit Frankreichs Präsident Francois Hollande. "Es ist abstoßend, wie Rechtsextremisten und Neonazis versuchen, dumpfe Hassbotschaften zu verkünden." Aber es sei genauso beschämend, dass Bürger, teilweise mit Kindern, dies durch Mitlaufen bei den Demonstrationen noch unterstützten. Am Montag hatte bereits SPD-Chef und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel bei einem Besuch in Heidenau die dortigen Krawalle verurteilt.
In der sächsischen Kleinstadt kam es seit Freitag zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Auslöser war die Einrichtung einer Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in einem ehemaligen Baumarkt.
Merkel sagte, in Deutschland werde die Würde jedes einzelnen Menschen respektiert. "Das gilt für jeden Menschen, der sich in unserem Land aufhält", betonte die CDU-Vorsitzende. Dies bleibe Richtschnur der Politik der Bundesregierung und der Landesregierungen. Sie freue sich, dass die übergroße Mehrheit der Deutschen dies genauso sehe.