Berlin, 27. Jun (Reuters) - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat sich mit der Karstadt Feinkost GmbH nach eigenen Angaben auf einen umfassenden Sozialtarifvertrag verständigt. "Es ist uns gelungen, dass mindestens 26 Filialen erhalten bleiben und es für vier weitere Filialen Hoffnung auf den Erhalt gibt", erklärte Verdi-Bundesfachgruppenleiter Orhan Akman am Samstag. Bitter sei, dass dennoch Standorte geschlossen und bis zu 637 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze verlieren würden. Allerdings sorge der Tarifvertrag für eine bestmögliche Absicherung der von Entlassung betroffenen Beschäftigten. Für die, die weiterbeschäftigt würden, sei eine Beschäftigungssicherung bis zum 1. Januar 2025 vereinbart worden. Bei Karstadt Feinkost arbeiten rund 2.100 Beschäftigte in 50 Filialen.
Für die von Arbeitsplatzverlust betroffenen 637 Beschäftigten sei ein Rechtsanspruch auf den Eintritt in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mit anschließendem sechsmonatigen Arbeitsverhältnis vereinbart worden, erklärte Verdi. Bei einer Fortführung der vier Filialen würde sich die Anzahl der Beschäftigten, die ihren Job verlieren, reduzieren.
Galeria Karstadt Kaufhof hat das Aus für 62 der insgesamt 172 Filialen angekündigt. Rund 6000 Beschäftigte verlieren früheren Angaben von Verdi zufolge damit ihre Arbeit. Der Konzern kämpft in der Coronavirus-Krise ums Überleben. (Reporterin Sabine Siebold. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030/2888-5168 oder 069/7565-1236.)