(DailyFX.de) Heute rücken die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone in den Fokus der Anleger. Die Konjunkturerwartungen fielen zuletzt im Mai sowohl für die deutsche Wirtschaft wie auch für die der Eurozone. Die deutsche Wirtschaft wird das voraussichtlich im ersten Quartal 2014 verzeichnete hohe Wachstumstempo nicht halten können. Während der Wertverlust des EUR/USD als zusätzliche Entlastung für die Wirtschaft des Euroraums aufgegriffen werden kann, wird meiner Meinung nach mit Blick auf die deflationäre Preisentwicklung sowie den geopolitischen Risiken des Iraks und des Ukrainekonflikts der Anteil der Finanzmarktexperten, die von einem konjunkturellen Aufwärtstrend ausgehen, weiter zurückgegangen sein.
Die konjunkturelle Dynamik könnte sowohl für Deutschland wie auch die Eurozone in den kommenden Monaten nachlassen und den Druck auf die EZB erhöhen, weitere wirtschaftliche Stützen anzubieten.
Prognosen gehen jedoch von gestiegenen Konjunkturerwartungen für Deutschland aus. Aus meiner Sicht ist hier Enttäuschungspotenzial gegeben. Die aktuelle Situation soll hingegen unverändert ausfallen.
Seitens der US-Wirtschaftsagenda steht um 14:30 Uhr die US-Inflation an. Unverändert soll die jährliche Teuerungsrate im Mai bei 2% ausgefallen sein. Sollte der Wert unverwartet höher ausfallen, so könnte der USD sich von anziehenden Spekulationen einer restriktiveren Fed unterstützt finden. In dieser Woche wird ohnehin primär der Ausblick der Fed relevant sein. Während von einer weiteren Reduzierung des aktuellen Anleihekaufprogramms um noch einmal 10 Milliarden US-Dollar ausgegangen werden kann,sollte sich die Federal Reserve mit expliziten Äußerungen hinsichtlich noch stärkerer restriktiver Schritte oder möglicher Zinserhöhungen zurückhalten, alles andere wäre eine Überraschung.
Bezüglich der Euro-Inflation bestätigten gestern die Finaldaten den Rückgang in der jährlichen Inflation von 0,7% auf 0,5% im Mai. Auch für das Vereinigte Königreich erwarten wir heute die Entwicklung der Verbraucherpreisindizes.
Sentiment im EUR/USD
Auf die Position der Großspekulanten im Euro FX ging ich meiner gestrigen Analyse detailliert ein, die fünfte Woche in Folge reduzierten sie ihre Euro-Position. Mit einem Überhang von 57.185 Kontrakten wetten die Großinvestoren inzwischen deutlich gegen den EUR/USD.
Ausblick
Der EUR/USD brach durch die Konsolidierung und ist nun weiterhin komfortabel von der 200-Tage-Linie entfernt.Der Boden der Konsolidierungsphase im Bereich der 1,3587 ist unterschritten. Sollte die Marke zurückerobert werden stünden die Zeichen wieder auf Seitwärtshandel. Doch der Bruch ebnete den Weg für weitere Schwäche. Sollte nun auch das Juni-Tief um 1,35 brechen steht das Jahrestief von 1,3476 einem Test aus. Unterhalb könnte ein Squeeze den Kurs zügig tiefer Richtung der 1,34 treiben. Mit Blick auf höhere Zeitintervalle könnte die 1,3 wieder angelaufen werden, sollte die EZB sich weiter expansiven Maßnahmen widmen.
Daily Chart erstellt mit FXCM Trading Station
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de