Schottland bereitet sich darauf vor, vom 31. Oktober bis 12. November in Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz, den sogenannten COP26-Gipfel, auszurichten. Großbritannien und Italien arbeiten zusammen, um rund 30.000 Delegierte aus fast 200 Ländern zu begrüßen.
Die Konferenz „wird die Parteien zusammenbringen, um Maßnahmen zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens und der UN-Klimarahmenkonvention zu beschleunigen.“
Im Mittelpunkt der Diskussionen auf dem Gipfel steht die weitere Verkleinerung der Kluft zwischen Wissenschaft und Weltpolitik im Hinblick auf den Klimawandel. Zu den Themen, die gründlich diskutiert werden müssen, gehören die Ziele der Netto-Null-Kohlenstoffemissionen, die Dekarbonisierung und erhöhte finanzielle Zusagen, insbesondere von reicheren Nationen, sowie die Transformation hin zu erneuerbaren Energien.
Die alternativen Energien umfassen hauptsächlich Biokraftstoffe (wie Ethanol oder Biodiesel), Solar-, Wind-, Wasser- und geothermische Quellen. Der Report der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien Die globale Energiewende: Ein Fahrplan bis 2050 macht klar:
„Erneuerbare Quellen, einschließlich Sonne und Wind, könnten 86% des Strombedarfs decken. Die Energiewende würde bis 2050 das Bruttoinlandsprodukt um 2,5% und die Gesamtbeschäftigung um 0,2% erhöhen. Sie würde auch breitere soziale und ökologische Vorteile bringen.“
Für Unternehmen bringen neue Gesetze verständlicherweise betriebliche Veränderungen sowie Wachstumschancen mit sich und können sich auf die Ertragskraft auswirken. Eine Studie von Goldman Sachs (NYSE:GS) legt nahe: „Der Infrastruktursektor für saubere Energie bietet das Potenzial für langfristiges Wachstum und Einkommensgenerierung und ist eine überzeugende langfristige Investitionschance.“
Anleger, die auf Entwicklungen im Bereich der sauberen Energie achten, könnten den Kauf eines Exchange Traded Fund (ETF) erwägen, der sich auf Unternehmen konzentriert, die wahrscheinlich an der Spitze der nachhaltigen Energiewende und verwandter Technologien stehen.
1. Invesco Solar ETF
- Aktueller Kurs: 88,03 USD
- 52-Wochen-Spanne: 64,48 - 125,98 USD
- Kostenquote: 0,69% pro Jahr
Der Invesco Solar ETF (NYSE:TAN) investiert in globale Unternehmen der Solarenergiebranche. Der Fonds ist seit April 2008 im Handel.
TAN bildet mit 54 Beteiligungen den MAC Global Solar Energy Index ab. Die wichtigsten 10 Beteiligungen machen etwa 57% des Nettovermögens von 3,04 Milliarden US-Dollar aus. Mit anderen Worten, es ist ein kopflastiger Fonds.
Mehr als die Hälfte der Aktien stammen aus den USA. Dahinter folgen Unternehmen aus China (18,66%), Spanien (6,20%), Taiwan (3,62%), Deutschland (3,48%), Israel (3,36%) und anderen Ländern. Unter den Sektoren dominiert die Informationstechnologie mit 56,20%, gefolgt von Versorgern (21,90%) und Industrie (16,31%).
SolarEdge Technologies (NASDAQ:SEDG), das Wechselrichterlösungen für Photovoltaik-Solaranlagen anbietet, der Energietechnikkonzern Enphase Energy (NASDAQ:ENPH), der Mikro-Wechselrichter herstellt, der Produzent von Solarmodulen First Solar (NASDAQ:FSLR), die chinesische Xinyi Solar Holdings (HK:0968), die Solarglas und Solaranlagen für den Heimgebrauch herstellt, sowie Sunrun (NASDAQ:RUN), das Batteriespeicher herstellt, gehören zu den wichtigsten Werten im Portfolio des Fonds.
Der Fonds erzielte in den letzten 12 Monaten eine Rendite von 18% und erreichte im Januar 2021 mit 125,98 USD ein Mehrjahreshoch. Seitdem hat der ETF jedoch mehr als 30% seines Wertes verloren.
Anders ausgedrückt, 2020 war ein herausragendes Jahr für TAN sowie für die meisten anderen ETFs für saubere Energie. Aber dieses Jahr ist es eine andere Geschichte. Der COP26-Gipfel könnte zum Katalysator werden, um viele Aktien in diesem Bereich wieder auf den Radarschirm der Anleger zu bringen.
Die geschätzten Kurs-Gewinn- und Kurs-Buchwert-Verhältnisse von TAN betragen 33,53 bzw. 3,27.
2. VanEck Vectors Low Carbon Energy ETF
- Aktueller Kurs: 156,26 USD
- 52-Wochen-Spanne: 112,90 - 195,55 USD
- Kostenquote: 0,62% pro Jahr
Der VanEck Vectors Low Carbon Energy ETF (NYSE:SMOG) bietet Zugang zu globalen Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien. Neben der Nutzung alternativer Energiequellen befassen sich diese Unternehmen mit der Batterieproduktion, Smart-Grid-Technologien, Energiespeicherung, Elektrofahrzeuge und die Energiegewinnung aus Abfall. Der Fonds kam im Mai 2007 an die Börse.
Der SMOG-ETF bildet mit 30 Beteiligungen den MVIS Global Low Carbon (DE:SGCG) Energy Index ab. Geografisch kommt etwa ein Drittel der Aktien aus den USA, gefolgt von China (18,65%), Dänemark (10,73%), Spanien (7,21%) und Italien (6,53%).
Zu den drei führenden Sektoren zählen Versorger (36,2%), zyklische Konsumgüter (27,3%) und Industrie (20,2%). Das Nettovermögen des Fonds beläuft sich auf 285,3 Millionen US-Dollar, wobei die 10 größten Beteiligungen mehr als 55% des Anlagevermögens ausmachen.
Die Elektroautohersteller Tesla (NASDAQ:TSLA), Nio (NYSE:NIO) und Xpeng (NYSE:XPEV), der spanische Versorger Iberdrola (MC:IBE) (OTC:IBDRY) und der dänische Windenergieanlagen Vestas (DE:VWSB) Wind Systems (OTC:VWSYF) zählen zu den wichtigsten Beteiligungen in diesem ETF.
In diesem Jahr ist SMOG um fast 7% gefallen, hat aber im vergangenen Jahr 27% an Wert gewonnen. Im Januar erreichte er ein Rekordhoch von 195,55 US-Dollar, ist aber seitdem um mehr als 20% gefallen.
Das KGV beträgt 31,6 und das KBV 3,66. Interessierte Anleger könnten bei diesen niedrigen Kursen einen Kauf erwägen.
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