Die Volatilität an der Wall Street hält aufgrund der Sorgen über eine länger anhaltende Konjunkturflaute an. Derzeit notiert der CBOE Volatility Index oder VIX, der auch als "Angst-Index" bezeichnet wird, bei 31, das ist ein Anstieg um mehr als 80 % seit Januar. Analysten erwarten, dass die Volatilität auf einem hohen Niveau bleiben wird, während die Anleger diskutieren, was nach der 75 Basispunkte-Zinserhöhung der Federal Reserve am 15. Juni wohl noch auf sie zukommt.
In der vergangenen Woche rutschten der Dow Jones und der S&P 500 von ihren Rekordhochs von Anfang Januar in den Bärenmarkt-Bereich ab. Investoren im NASDAQ Composite haben bereits seit März mit dem schwachen Markt zu kämpfen.
Fachleute an der Wall Street betonen dagegen die Bedeutung einer Konzentration auf langfristige Portfolioziele. Der Juli wird eine weitere geschäftige Berichtssaison mit sich bringen, in der laut Charles Schwab "Qualitätsmerkmale wie starke Bilanzen, hohe Free-Cashflow-Renditen und positive Korrekturen der Gewinnerwartungen" wichtig sein werden.
Daher stellen wir heute zwei börsengehandelte Fonds (ETFs) vor, die zu einer Verringerung der Portfoliovolatilität beitragen können, bis mehr Klarheit darüber herrscht, was wir von der Fed und den Unternehmensgewinnen erwarten können.
1. Invesco S&P 500 High Dividend Low Volatility ETF
- Aktueller Kurs: 42,25 USD
- 52-Wochen-Range: 41,53 - 49,61 USD
- Dividendenrendite: 3.79%
- Kostenquote: 0,30 % p.a.
Der Invesco S&P 500® High Dividend Low Volatility ETF (NYSE:SPHD) investiert in 50 S&P 500-Aktien mit hoher Dividendenrendite und geringer Volatilität.
Der SPHD wurde im Oktober 2012 aufgelegt. Das Nettovermögen des ETF beläuft sich auf 3,67 Mrd. USD. Versorger (NYSE:XLU) und Basiskonsumgüter stellen mit jeweils mehr als 20 % den höchsten Anteil am Portfolio. Es folgen die Bereiche Gesundheitswesen (11,87 %), Immobilien (10,83 %), Energie (9,32 %) und Werkstoffe (7,91 %).
Mehr als 25 % des Portfolios ist in den Top-10-Titeln angelegt. Dazu gehören die Energiekonzerne Williams Companies (NYSE:WMB), Kinder Morgan (NYSE:KMI) und Chevron (NYSE:CVX); International Business Machines (NYSE:IBM) und der Telekommunikationsriese Verizon Communications (NYSE:VZ).
SPHD erreichte am 21. April ein Rekordhoch. In den letzten zwei Monaten ist der Fonds jedoch unter Druck geraten und ist seit Jahresbeginn 6,7 % im Minus.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) belaufen sich auf 15,11x bzw. 2,24x. Wir sind der Meinung, dass dieser gut diversifizierte Fonds die Aufmerksamkeit derjenigen verdient, die Aktien mit geringer Volatilität in Kernsektoren suchen, die auch stabile Dividendenerträge bieten.
2. iShares MSCI Emerging Markets Min Vol Factor ETF
- Aktueller Kurs: 54,52 USD
- 52-Wochen-Range: 54,30 - 64,71 USD
- Dividendenrendite: 2.46%
- Kostenquote: 0,25 % p.a.
Derzeit sind sich die Anleger uneins darüber, wo sie in der zweiten Jahreshälfte investieren sollen. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft Nuveen empfiehlt:
"Anleger, die ein hohes Maß an Vertrauen haben, sollten ausgewählte Gelegenheiten in den Schwellenländern prüfen. Nach einem schwierigen Jahr 2021 für chinesische Internetaktien erscheint uns ihr Chancen-Risiko-Verhältnis nun durchaus attraktiv."
Für diese Segment-Strategie eignet sich der iShares MSCI Emerging Markets Min Vol Factor ETF (NYSE:EEMV), der in Aktien aus Schwellenländen mit geringerer Volatilität investiert. Mit anderen Worten: Der ETF bevorzugt stabilere Aktien gegenüber Wachstumswerten. Der Fonds wurde im Oktober 2011 aufgelegt.
Der EEMV bildet den MSCI Emerging Markets Minimum Volatility Index nach und enthält 320 Aktien. Mehr als ein Viertel dieser Unternehmen sind in China ansässig. Es folgen Namen aus Taiwan, Indien, Saudi-Arabien, Südkorea, Thailand, Malaysia und anderen Ländern.
Bei der Sektorallokation stehen Finanztitel (NYSE:XLF) mit 23,72 % an erster Stelle, gefolgt von den Bereichen Informationstechnologie (15,65 %), Kommunikation (15,14 %), Basiskonsumgüter (10,99 %) und Gesundheitswesen (8,6 %).
Auf die Top-10-Titel des Portfolios entfallen nahezu 15 % des Nettovermögens in Höhe von 5,62 Mrd. USD. Dazu gehören die chinesischen Unternehmen Bank of China (SS:601988) und China Yangtze Power (SS:600900), die in Taiwan ansässige Chunghwa Telecom (TW:2412), First Financial Holding (TW:2892) und Taiwan Mobile (TW:3045) sowie die Al Rajhi Bank (TADAWUL:1120) mit Sitz in Saudi-Arabien.
Der EEMV erreichte im November 2021 ein Allzeithoch, hat aber seit Januar 13,2 % verloren. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liegen bei 13.59x bzw. 1,89x, Anleger, die sich für ein Engagement in Schwellenländertiteln interessieren, sollten sich den EEMV genauer ansehen.
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