Auch in der anstehenden Handelswoche halten die Anleger Ausschau nach Anzeichen einer Abkühlung der überhitzten Wirtschaft, während die US-Börsen (ETR:SXR4) in New York zu Wochenschluss Verluste hinnehmen mussten.
Mit dem Abverkauf am Freitag beendeten die wichtigsten Indizes die verkürzte Woche nach deutlichen Gewinnen in der Vorwoche mit Verlusten. Die anhaltend hohe Inflation stellt das größte Hemmnis für eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte nach dem Eintritt in einen Bärenmarkt im vergangenen Monat dar.
Die Gesamtinflation, zu der auch Lebensmittel und Energie zählen, erreichte im März mit 8,5 % fast den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten und veranlasste die Zentralbank zu einer aggressiven Anhebung der Zinsen. Doch so mancher Ökonom hofft, dass sich der Verbraucherpreisindex bis zum Jahresende halbieren wird. Der nächste VPI-Bericht steht am Freitag zur Veröffentlichung an.
Vor dem Hintergrund des inflationären Umfelds und der Zinsaussichten konzentrieren sich die Investoren in dieser Handelswoche auf die folgenden drei Aktien:
1. Tesla
Weiterhin im Rampenlicht steht die Aktie von Tesla (NASDAQ:TSLA), nachdem CEO und Mitgründer Elon Musk per E-Mail an seine Angestellten mitgeteilt hatte, es sei Zeit für den Elektroautohersteller, den Gürtel enger zu schnallen und sich auf raue See einzustellen.
Laut einer von Reuters zitierten E-Mail, in der Musk schreibt, dass er ein "super schlechtes Gefühl" in Bezug auf die Wirtschaft habe, beabsichtigt Tesla, die Belegschaft um etwa 10 % zu verkleinern. Die E-Mail mit dem Titel "pause all hiring worldwide" wurde dem Bericht zufolge am Donnerstag an Tesla-Führungskräfte verschickt.
Die Tesla-Aktien fielen nach dem Bericht um fast 9 %, ein Zeichen für die Besorgnis der Anleger über die Wachstumspläne des Automobilherstellers für dieses Jahr. Die Tesla-Aktie schloss am Freitag bei 703,55 USD.
Anders als andere Hersteller kam Tesla mit den weltweiten Störungen in der Lieferkette und den pandemiebedingten Lockdowns in China viel besser zurecht. Das Unternehmen meldete in seinem jüngsten Geschäftsquartal ein Rekordabsatzvolumen. Musk sagte für das laufende Jahr ein "wesentlich höheres" Wachstum voraus.
2. Apple
Apple (NASDAQ:AAPL) wird voraussichtlich auf seiner jährlichen Worldwide Developers Conference, die am Montag, den 6. Juni beginnt, bedeutende Änderungen am iPad ankündigen. Presseberichten zufolge gilt die größte Änderung der iPad-Software, die das Gerät mehr in einen Laptop verwandelt.
Die neuen Updates stellen für Apple die größte Software-Ankündigung des Jahres dar und legen die öffentliche Strategie für Apples Plattform für die nächsten 12 Monate fest. Zum Beispiel könnte iOS 16, wie Apple die neue Software für iPhones und iPads voraussichtlich nennen wird, laut Bloomberg News verbesserte Benachrichtigungen, einen neu gestalteten Sperrbildschirm und Updates für die Apps "News" und "Health" enthalten.
Neue Funktionen und Aktualisierungen mögen unter Anlegern eine gewisse Euphorie in Bezug auf Apple-Aktien entfachen, die in diesem Jahr im Zuge des allgemeinen Abverkaufs von Technologieaktien bereits um mehr als 18 % gefallen sind.
Die Anleger erachten Apple aufgrund seines enormen weltweiten Marktanteils auf dem Smartphone-Markt, seiner langfristigen Rentabilitätsbilanz und seiner Fähigkeit zu ständiger Innovation als sicheren Hafen. Die Aktien des Unternehmens schlossen am Freitag bei 145,38 USD.
3. DocuSign
Die E-Signatur-Plattform DocuSign (NASDAQ:DOCU) wird am Donnerstag, den 9. Juni, nach US-Börsenschluss seine Ergebnisse zum ersten Quartal 2023 vorlegen. Analysten erwarten einen Gewinn von 0,56 USD pro Aktie bei einem Umsatz von 683 Mio. USD.
Das in San Francisco ansässige Softwareunternehmen verzeichnete in den letzten zwei Jahren ein explosives Wachstum seiner digitalen Dienste im Zuge der Verlagerung zur Telearbeit und der sozialen Distanzierung, die Unternehmen zur Einholung digitaler Unterschriften von Mitarbeitern, Kunden und Klienten veranlasste, die von zu Hause aus arbeiten und ihre Verträge und wichtigen Dokumente elektronisch verwalten.
Nun gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass das Wachstum des Unternehmens seinen Höhepunkt bereits überschritten haben könnte. Im März gab DocuSign eine enttäuschende Umsatzprognose für das Gesamtjahr ab. Das Unternehmen erwartete für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz zwischen 2,47 und 2,48 Mrd. Dollar und blieb damit deutlich hinter der Wall Street-Prognose von 2,61 Mrd. USD zurück.
Die DocuSign-Aktien, die in diesem Jahr um 45 % gefallen sind, beendeten den Handel am Freitag auf 83,78 USD.