Den Märkten droht in der kommenden Woche ein Momentum-Verlust, nachdem die Investoren Amazon-Aktien (NASDAQ:AMZN) am Freitag als Reaktion auf die am Donnerstag nach Börsenschluss vorgelegten, hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Geschäftszahlen des E-Commerce-Riesen abgestoßen haben. Dies belastete auch andere Tech-Unternehmen.
Amazon-Aktien erlitten am letzten Handelstag der vergangenen Woche den schlechtesten Börsentag seit mehr als einem Jahr. Sie fielen um 7,6 % und vernichteten einen Marktwert von rund 75 Milliarden Dollar. Der Online-Händler gab bekannt, dass sich das Umsatzwachstum im zweiten Quartal auf 27% verlangsamte, nach 41% im Jahr zuvor. Der enttäuschende Bericht ließ auch die Aktien kleinerer Internet-Händler abstürzen. Wayfair (NYSE:W) und Etsy (NASDAQ:ETSY) fielen beide um fast 8%, während eBay (NASDAQ:EBAY) um 7% nachgab.
Da sich die Anleger auf den E-Commerce und andere Aktien aus dem Technologiesektor konzentrieren, stellen wir im Folgenden drei Aktien vor, die Sie in der kommenden Woche im Auge behalten sollten:
1. Uber Technologies
Der weltgrößte Fahrdienstanbieter Uber Technologies (NYSE:UBER) legt am Mittwoch, den 4. August nach Börsenschluss seine Ergebnisse für das zweite Quartal vor. Analystenschätzungen zufolge dürfte Uber bei einem Umsatz von 3,74 Milliarden Dollar einen Verlust von 0,54 Dollar pro Aktie ausweisen.
Die Uber-Aktie steht in diesem Jahr unter Druck und ist um mehr als 12% gefallen. Grund dafür sind Befürchtungen, dass ein Mangel an Fahrern das Wachstum bremst, sobald sich die Wirtschaft wieder öffnet und die Menschen wieder vermehrt Mitfahrgelegenheiten buchen. Die Uber-Aktie schloss am Freitag bei 43,46 Dollar, nachdem sie im Tagesverlauf um etwa 3 % gefallen war.
Die in San Francisco ansässige Fahrdienstplattform teilte Investoren im Mai mit, dass sich die Aufwendungen für die Rekrutierung von Fahrern im zweiten Quartal auf den Gewinn auswirken werden, was Zweifel am Ziel des Unternehmens aufkommen lässt, bis Ende des Jahres die Gewinnzone zu erreichen.
Trotz des Arbeitskräftemangels ist Chief Executive Officer Dara Khosrowshahi zuversichtlich, dass sein Unternehmen bis Ende des Jahres einen bereinigten Quartalsgewinn ausweisen wird. Im ersten Quartal konnte Uber ein starkes Wachstum von 24% bei den Bruttobuchungen verzeichnen, was vor allem auf das Essensliefergeschäft zurückzuführen war.
2. CVS Health
CVS Health (NYSE:CVS) berichtet ebenfalls am Mittwoch vor Börseneröffnung über seine Ergebnisse für das zweite Quartal. Analysten erwarten im Durchschnitt einen Gewinn von 2,06 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 70,16 Milliarden Dollar.
Die Pharmazie- und Drogeriehandelskette hob im Mai ihre Jahresprognose an. Grund dafür waren die steigenden Umsätze mit COVID-19-Impfstoffen und Tests, mit denen eine schwache Erkältungs- und Grippesaison ausgeglichen werden konnte. An seinen landesweit rund 9.900 Standorten hat CVS etwa 23 Millionen Virustests durchgeführt, davon 9 Millionen im ersten Quartal.
Impfstoffe und Tests hingegen locken ebenfalls Kunden an. Etwa 9% der Neukunden, die bei CVS einen Test gemacht hatten, lösten auch ein neues Rezept in der Apotheke ein.
Der durch die Pandemie ausgelöste Umsatzboom hält jedoch möglicherweise nicht ewig an, denn die USA kämpfen bereits jetzt um eine Erhöhung der Impfrate in der Bevölkerung nach dem anfänglichen Schub. Nach einem Anstieg von 20% in diesem Jahr schlossen die CVS-Aktien am Freitag bei 82,36 Dollar.
3. Beyond Meat
Beyond Meat (NASDAQ:BYND), ein in El Segundo, Kalifornien, ansässiger von veganen Fleischersatz-Produkten, meldet nach Börsenschluss am Donnerstag, den 5. August, die Ergebnisse für das zweite Quartal. Analysten erwarten im Schnitt, dass das Unternehmen mit 141 Millionen Dollar Quartalsumsatz einen Verlust von 0,22 Dollar pro Aktie ausweisen wird.
Der Lebensmittelanbieter hat während der Pandemie unter den Schließungen von Restaurants, Stadien und Campusgebäuden gelitten, die einen großen Teil seines Geschäfts ausmachen. Beyond konnte zwar eine Verbesserung der Nachfrage im Lebensmittelbereich feststellen und hat in letzter Zeit mehr Produkte auf den Markt gebracht, aber die starke Abhängigkeit von Restaurants und anderen Gastronomiebetrieben stellt eine Herausforderung dar.
Chief Executive Officer Ethan Brown beschrieb die Wiederbelebung der Nachfrage in der Gastronomie und in der Lebensmittelindustrie als " langsames Tauwetter ", was darauf hindeutet, dass es noch viel länger dauern wird, bis das Unternehmen den durch die Pandemie verlorenen Teil seines Umsatzes vollständig zurückgewinnen kann. Die BYND-Aktien schlossen am Freitag bei 122,70 Dollar. Auf Jahressicht haben sich die Papiere kaum von der Stelle bewegt.