Nachdem die Federal Reserve die Zinssätze in diesem Jahr schon zweimal gesenkt hat, sind Versorger-Aktien—die als defensive Dividendenpapiere angesehen werden - in die Höhe geschossen, da der Sektor für gewöhnlich in einem Niedrigzinsumfeld überdurchschnittlich gut läuft.
Der wichtigste börsengehandelte Fonds auf den Sektor, der Utilities Select Sector SPDR Fund (XLU), war im dritten Quartal der beste am Markt und übertraf mit einer Rendite von 11% die 8% des S&P 500 im gleichen Zeitraum. Der ETF ist seit Jahresbeginn um 21% gestiegen.
NextEra Energy (NYSE:NEE), die nach Marktkapitalisierung größte Elektrizitätsholding der USA, meldete am Dienstag, dem 22. Oktober, ein besser als erwartetes Ergebnis zum dritten Quartal, was ihren Aktienkurs auf ein neues Allzeithoch steigen ließ. Wir hatten NextEra im Beitrag der letzten Woche schon als Versorgeraktie beleuchtet, die man im Auge behalten sollte.
Wir sind tiefer in den Sektor eingestiegen und haben drei US-Titel mit starkem Kurspotential gefunden, die man sich vor ihren Quartalsberichten einmal näher anschauen sollte.
1. Duke Energy
Als einer der größten Strom- und Erdgasversorger in den USA beliefert Duke Energy (NYSE:DUK) fast acht Millionen Einzelhandelskunden in sechs Bundesstaaten im Südosten und Mittleren Westen mit Strom.
Anteile des Konzerns aus Charlotte in North Carolina beendeten den Handel in der letzten Nacht zu 95,32 USD, nicht weit von ihrem jüngsten 52-Wochenhoch von 97,37 USD entfernt, dass sie am 4. Oktober erreicht hatten, womit das Unternehmen an der Börse rund 69,5 Mrd USD wert ist.
Duke Energy am 8. November vor Handelsbeginn an der Wall Street neue Zahlen vorlegen. Der Durchschnitt der Schätzungen liegt beim Gewinn je Aktie (GpA) auf 1,69 USD im dritten Quartal, nach einem 1,65 USD im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Der Umsatz soll den Analysten nach gegenüber dem Vorjahr um fast 8% auf 7,13 Mrd. USD steigen.
Bislang stieg die Aktie in 2019 um rund 10,5%, da die Anleger angesichts sinkender Zinsen von der attraktiven Dividendenrendite angelockt werden. Das Unternehmen hat jetzt eine der höchsten Renditen in der Branche, nachdem es kürzlich seine vierteljährliche Bardividende um fast 2% auf 0,945 USD je Aktie erhöht hatte. Dies entspricht einer jährlichen Dividende von 3,78 USD und einer Rendite von 3,96%.
2. Southern Company
Der zweitgrößte Versorger in den USA, gemessen an der Kundenbasis, ist Southern Company (NYSE:SO). Über Tochtergesellschaften bedient der Konzern neun Millionen Gas- und Elektrizitätskunden in sechs Bundesstaaten im Süden der USA.
Die Anteile, die seit Jahresbeginn um rund 40% gestiegen sind, beendeten den Handel gestern zu 61,44 USD, nicht weit entfernt von ihrem Rekordhoch von 62,36 USD, das am 24. September erreicht wurde. Derzeit hat der in Atlanta, im US-Bundesstaat Georgia, ansässige Riese einen Börsenwert von rund 64,2 Mrd USD.
Das Ergebnis vom dritten Quartal dürfte am 30. Oktober vor Handelsbeginn veröffentlicht werden. Der Durchschnitt der Schätzungen sieht den Gewinn je Aktie bei 1,16 USD, nach 1,14 USD im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Gesamtumsatz wird voraussichtlich auf 6,19 Milliarden US-Dollar liegen, verglichen mit 6,16 Milliarden US-Dollar im Vorjahr.
Die hohe Dividendenausschüttung und die attraktive Rendite der Aktie machen Southern zu einem noch wahrscheinlicheren Kandidaten für eine überdurchschnittliche Kursentwicklung in den kommenden Monaten. Das Unternehmen zahlt derzeit eine Quartalsdividende von 0,62 USD je Aktie. Das ergibt 2,48 USD im Jahr und beim jetzigen Kurs eine Rendite von 4,06%.
3. Dominion Energy
Dominion Energy (NYSE:D) ist ein amerikanischer Strom- und Energieversorger, der mehr als fünf Millionen Einzelhandelskunden in sieben Bundesstaaten des Mittleren Westens, des Mittleren Atlantiks und des Nordostens der USA beliefert.
Die Aktien sind seit dem 1. Januar um fast 16% gestiegen und erreichten gestern ein neues 52-Wochen-Hoch von 83,23 USD, bevor sie zu 82,82 USD aus dem Handel gingen. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit 66,5 Milliarden US-Dollar.
Das in Richmond, Virginia, ansässige Unternehmen dürfte am 1. November vor Handelsstart neue Zahlen veröffentlichen. Laut Konsensschätzungen soll der Versorger einen Gewinn von 1,14 USD je Aktie verdient haben, ein Rückgang gegenüber den 1,15 USD je Aktie im Vergleichszeitraum vor einem Jahr. Es wird jedoch erwartet, dass der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um satte 30% auf 4,48 Milliarden US-Dollar steigen wird.
Im Februar gab Dominion bekannt, dass die vierteljährliche Bardividende um fast 10% auf 0,9175 USD je Aktie erhöht wird. Dies entspricht einer Dividende von 3,67 USD im Jahr und ergibt eine Rendite von 4,47%. Dies ist ein äußerst attraktiver Wert in Zeiten sinkender Zinsen.