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3 Gründe, warum der Euro zum US-Dollar wieder fällt

Veröffentlicht am 22.08.2018, 22:31
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Bislang in dieser Woche war der EUR/USD der am besten gelaufene Wechselkurs unter den Leitwährungen, aber nach sechs Handelstagen in Folge mit Gewinnen, könnte eine Korrektur ins Haus stehen. Ohne gewichtige Konjunkturdaten aus der Eurozone oder den USA aus der ersten Hälfte der Woche wurde der Euro vor allem von Dollarverkäufen und Short-Absicherungen getragen. Die Bewegung am Mittwoch über 1,16 wurde von Präsident Trumps jüngsten politischen Problemen ausgelöst, aber die Investoren schoben diese Sorgen schnell wieder beiseite. Wenn die Möglichkeit einer Anklage eines amtierenden Präsidenten den Dollar nicht unterdrücken kann, dann so scheint es, gibt es nichts das dies erreichen wird.

Es gibt eine Reihe von Gründen aus denen wir glauben, dass der Euro das Risiko eines Rückfalls birgt. An erster Stelle sind die Einkaufsmanagerindizes aus dem Euroraum, die Morgen herauskommen werden und angesichts des jüngsten Rückgangs der Auftragseingänge in Fabriken und der Industrieproduktion in Deutschland sich zu einer breiter angelegten Verlangsamung im produzierenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor ausweiten könnte. Bisher hat die Eurozone die Handelsstreitigkeiten gut verkraftet, aber wir beginnen Anzeichen auf eine Verlangsamung der Konjunktur zu erkennen. Zweiten sind die Renditen auf italienische Staatsanleihen auf einem Höhenflug. Ausländer stoßen italienische Papiere ab, was zu einem starken Anstieg der Kreditkosten geführt hat, wobei die Regierung vor allem wegen der steigenden Zinsdifferenz zwischen italienischen und deutschen Staatstiteln besorgt ist. Die Koalitionsregierung soll im Oktober einen Haushaltsentwurf vorlegen und es gibt Ängste, dass die Ausgabenpläne die Fiskalziele Italiens verletzen werden. Auch wird mit einer Verlangsamung der Konjunktur in dem Land gerechnet, was zu weiterem Druck auf die Anleihekurse führt. Drittens sind die Chancen auf ein Handelsabkommen zwischen den USA und China eher schmal und viertens, hat die jüngste Rallye den EUR/USD Kurs durch den Mittelwert der letzten 20 Tage auf seine 50-Tagelinie steigen lassen – die der perfekte Ausgangspunkt für einen Rückzug ist, denn sollte der EUR/USD über 1,1650 klettern, könnte der nächste Halt erst bei 1,18 kommen.

Das Fed-Protokoll hat dem US-Dollar nicht geschadet, auch wenn es definitiv ein paar schlechte Botschaften für die US-Währung gab. Während die Fed sagte, weitere Zinserhöhungen seien notwendig, um die Wirtschaft in der Spur zu halten und ein weiterer Schritt schon bald kommen könnte, sahen sie auch Risiken im Außenhandel, dem Wohnungsbau und den Schwellenländern. Die Notenbanker glauben, dass die Zinssätze sich an die Schätzungen eines neutralen Zinsniveaus annähern und haben diskutiert, wann sie aufhören werden, die Geldpolitik als locker zu bezeichnen. Das Protokoll war weniger falkenhaft als das Fed-Statement aber die Folgen für den Dollar waren begrenzt, da die Zentralbank klar gemacht hat, dass sie im kommenden Monat die Zinsen anheben werde. Was jenseits davon passiert ist allerdings eine offene Frage, die jeden Tag neu von Zentralbankern und Daten wie den Verkäufen von existierenden Wohnungen, die am Mittwoch hereinkamen und im vierten Monat in Folge rückläufig waren, in Frage gestellt werden. Die US-Währung ist gegenüber allen großen Währungen gesunken, mit Ausnahme des AUD. Die Verkäufe von neugebauten Wohnungen werden am Donnerstag hereinkommen, aber es werden Schlagzeilen nicht Konjunkturdaten sein, die den Dollarkurs bestimmen werden. Nachdem er sich krimineller Verletzungen von Vorschriften über die Wahlkampffinanzierung schuldig bekannt hatte, beschuldigte Trumps früherer Anwalt Michael Cohen den Präsidenten eine Straftat begangen zu haben und er sei sich der Verwicklung Russlands bewusst gewesen. Es ist noch nicht klar, was für Konsequenzen das für Trump haben könnte, aber ein Blick auf den Dollar zeigt, dass die Investoren zumindest derzeit wenig besorgt sind.

Wir beobachten immer noch die Handelsgespräche zwischen den USA und China. Bislang gab es keine Neuigkeiten aber das Weiße Haus sagte, es sehe keinen Grund seine Pläne abzuändern, China ab Donnerstag mit Zöllen auf Importe in Höhe von 16 Mrd USD zu belasten. Könnten Sie sich in letzter Minute für eine Verschiebung entscheiden? Natürlich und sollte das geschehen, dann wäre das sehr positiv für den USD/JPY und den Risikoappetit. Sollte es anders laufen und das Treffen ohne merkliche Fortschritte zu Ende gehen, dann könnten wir breitangelegte Rückschläge sehen. Das Fed-Symposium in Jackson Hole beginnt am Donnerstag, aber das Hauptereignis dürfte Jay Powells Rede am Freitag werden und wir werden mehr davon Morgen haben.

Unterdessen lag das Pfund höher, was eher an der Schwäche des Dollars und Absicherungsgeschäften lag. Der kanadische Dollar bliebt unbeeindruckt vom Rückgang der Einzelhandelsumsätze im letzten Monat angesichts des scharfen 3 prozentigen Anstiegs der Ölpreise. Die politischen Probleme des australischen Premierministers verhinderten einen Anstieg des AUD, während der NZD von besseren Einzelhandelsumsätzen gestärkt wurde.

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