Während die Inflation in Deutschland im März auf 7,3 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit über 40 Jahren springt, korrigieren die Ökonomen reihenweise ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum nach unten. Die sogenannten Wirtschaftsweisen erwarten jetzt nur noch einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr um 1,8 Prozent, nachdem sie im November noch von 4,6 Prozent ausgegangen sind. Es droht das Schreckgespenst der Stagflation, die derzeitige Gemengelage ist damit absolutes Gift für die Börse. Wir stellen die Einschätzung von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Dass sich der deutsche Aktienmarkt dennoch als relativ stabil erweist, könnte auch am heute auslaufenden Quartal liegen. Noch wollen die institutionellen Investoren den Markt oben halten, um ihren Kunden für die vergangenen drei Monate eine positive Performance vorweisen zu können. Mit dem morgen beginnenden zweiten Quartal könnte somit auch die Wende am Aktienmarkt eingeläutet werden.
Auch deshalb, weil die derzeitige Erholung vor dem Hintergrund der nur scheinbaren Fortschritte in den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine auf wackligen Beinen steht. Denn es wird weiter gekämpft und nicht wenige vermuten hinter den verbalen Ankündigungen eines Truppenabzuges lediglich den taktischen Versuch Putins, Zeit zu gewinnen, um sein Militär nach herben Verlusten wieder zu stärken.
Einzig der Ölpreis stützt zur heutigen Handelseröffnung den Markt, nachdem die USA angekündigt haben, in den kommenden Monaten jeweils eine Million Barrel pro Tag aus den staatlichen Ölreserven anzuzapfen, um die Preise zu stabilisieren.