An den Aktienmärkten war in dieser Woche nicht viel los. Der DAX (linker Chart) tendiert seit einer Woche lediglich in einer Range von ca. 145 Punkten seitwärts. Ganz ähnlich sieht es in den US-Indizes (rechter Chart) aus.
Dies könnte daran gelegen haben, dass außer den üblichen Nachrichten zu den geopolitischen Krisen nichts außergewöhnliches über die Ticker lief.
Aktienmärkte pausieren, Rohstoffe verlieren
Mehr Musik war in den Rohstoffen Gold, Silber und Öl, die allesamt deutlich nachgaben (siehe Chart). Gold und Silber verloren seit vergangenem Freitag jeweils rund 2 Prozent, die Ölpreise gaben um bis zu 5 Prozent nach.
Und dies, obwohl sich die EU auf neue Sanktionen gegen Russland geeinigt hat, die am Freitag in Kraft getreten sind. Die neuen Strafmaßnahmen sollen insbesondere die russischen Energiekonzerne treffen, durch eine Ausweitung des Exportverbots für Technologie zur Erdölförderung. Die USA haben sich der EU-Linie angeschlossen. Eigentlich sollte sich eine Verschärfung der Krise daher sowohl auf die Edelmetalle als auch vor allem auf den Ölpreis kurssteigernd auswirken, könnten die Sanktionen doch negativ auf die Ölversorgung wirken.
Zumal Moskau bereits Gegenmaßnahmen vorbereitet hat und angeblich schon jetzt merklich weniger Gas in den Westen liefert. Doch im Moment scheint an den Börsen alles etwas anders.
Fed im Fokus
In der kommenden Woche steht am Donnerstag eine Zinssitzung der US-Notenbank Fed auf dem Terminplan. Börsianer schließen stärkere Signale in Richtung einer Zinserhöhung nicht mehr aus. Insbesondere durch schärfere Formulierungen könnte den Märkten neue Hinweise zum Zeitpunkt geben werden. Bisher hatte die Fed kommuniziert, dass die aktuelle Spannbreite der Fed Funds-Rate (0-0,25 %) nach dem Ende der Asset-Käufe noch eine „considerable time“ beibehalten wird. Dieser kleine Passus könnte geändert werden.
Unabhängig davon wird die Notenbank weiter auf ein Ende der im September 2011 beschlossenen und danach mehrfach aufgestockten Asset-Käufe („QE“) zusteuern. Auf der Fed-Sitzung im Dezember 2013 wurde das Volumen der Anleihekäufe (im Maximum bis zu 85 Mrd. USD pro Monat) erstmals reduziert. Spätestens im Oktober 2014 (Zusammenkunft am 28./29.Oktober) dürften die Käufe vollständig eingestellt werden. Vielleicht überrascht die Notenbank die Märkte aber mit einem vorgezogenen Ende am Donnerstag (Prognose bisher: erneute Reduzierung der monatlichen Asset-Käufe um lediglich 10 Mrd. USD).
Charttechnisch interessante Konstellationen
Auf den ersten Blick ist in dieser Woche nicht viel bzw. nichts Unerwartetes passiert. Charttechnisch ist allerdings einiges geschehen, über das wir nachfolgend ausführlich berichten. Übergeordnet hat sich aber an unserer Markterwartung für die kommenden Wochen nichts geändert. Wir bleiben skeptisch und sehen eine erneute Korrektur der Aktienmärkte.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 14.09.2014)
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