Letzte Woche kletterten die Börsen auf neue Allzeithochs und schlossen damit ein turbulentes Jahr an der Wall Street versöhnlich ab.
Der technologielastige NASDAQ Composite legte im Jahr 2020 um 43,6% zu und erzielte damit die beste Einjahresperformance seit 2009. Der S&P 500 beendete das Jahr mit einem Plus von 16,3% und der der Dow Jones rückte um 7,3% vor.
In der kommenden Woche werden die Anleger angesichts der anhaltenden Sorgen um die Pandemie auf frische COVID-19-Schlagzeilen achten. Zudem wird der Ausgang der Senats-Stichwahl im US-Bundesstaat Georgia aufmerksam verfolgt werden.
Darüber hinaus stehen auch einige relevante Konjunkturdaten auf der Agenda, wie z.B. der ISM-Einkaufsmanager-Index und der Dezember-Arbeitsmarktbericht.
Egal, in welche Richtung sich der Markt bewegt, stellen wir im Folgenden eine Aktie vor, die in den kommenden Tagen wahrscheinlich zulegen kann und eine andere, die weitere Verluste erleiden könnte.
Tesla - ein Kauf
Nachdem die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) im Jahr 2020 um mehr als 700% zugelegt hat, wird sie im neuen Jahr wohl genau da weiter machen, wo sie aufgehört hat.
Die TSLA-Aktie stieg am Donnerstag, den 31. Dezember, auf ein neues Allzeithoch von 718,72 Dollar, ehe sie den letzten Handelstag des Jahres 2020 auf 705,67 Dollar schloss, was dem E-Auto-Pionier eine Marktkapitalisierung von rund 669 Milliarden Dollar einbrachte.
Tesla dürfte in der kommenden Woche erneut das Interesse der Investoren auf sich ziehen, nachdem der von Elon Musk geleitete Elektroautobauer am Wochenende trotz der Auswirkungen der anhaltenden Coronavirus-Pandemie Rekordzahlen für die Fahrzeugauslieferungen im vierten Quartal gemeldet hat.
Wie das Unternehmen am Samstag mitteilte, wurden in den drei Monaten bis Ende Dezember 180.570 Fahrzeuge ausgeliefert, 61% mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Konsensschätzungen sahen 174.000 Autos vor.
Die Ergebnisse zum vierten Quartal markieren einen neuen Auslieferungsrekord für den wertvollsten Autohersteller der Welt. Der bisherige Höchststand wurde im dritten Quartal 2020 erreicht, als Tesla 139.300 Fahrzeuge auslieferte.
Im Gesamtjahr 2020 lieferte Tesla 499.550 Fahrzeuge aus. Das lag über den Erwartungen der Wall Street von 481.261 Fahrzeugen, verfehlte aber knapp die jüngste Prognose von 500.000 Autos.
Obwohl Tesla sein ambitioniertes Jahresziel knapp verfehlte, sah es zu Beginn des abgelaufenen Jahres überhaupt nicht danach aus, auch nur in die Nähe der 500.000-Marke zu kommen, als pandemiebedingte Stilllegungen das Unternehmen zwangen, seine Fabrik in Fremont, Kalifornien, zu schließen.
Tesla teilte außerdem mit, dass die Produktion des Model Y in der Fabrik in Shanghai angelaufen ist und die Auslieferung in Kürze beginnen soll.
Wir gehen davon aus, dass die positiven Nachrichten die TSLA-Aktie in der kommenden Woche noch weiter nach oben treiben werden. Damit würde Tesla einem Börsenwert von 1 Billion Dollar näher kommen.
Alibaba - ein Verkauf
Investoren sollten sich in dieser Woche von den Aktien des chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba (NYSE:BABA) fernhalten. Grund dafür ist der zunehmende politische Druck im Inland, den sich Alibaba gegenüber sieht.
Letzten Monat kündigten die Behörden in Shanghai eine Anti-Monopol-Untersuchung gegen das Unternehmen an, das als das Amazon (NASDAQ:AMZN) Asiens bezeichnet wird, nachdem der Gründer Jack Ma eine Rede gehalten hatte, in der er Chinas Regulierungsbehörden und die staatlichen Banken kritisierte.
Nach der Rede ordnete die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Aussetzung des 37-Milliarden-Dollar-Börsengangs von Ma's Fintech-Unternehmen Ant Group (HK:6688) an.
Einst ein Aushängeschild für das kommunistische Regime des Landes, wurde Jack Ma Berichten zufolge seit Ende Oktober nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Der 56-jährige Tech-Tycoon wurde auch plötzlich als Juror bei seinem eigenen Reality-TV-Wettbewerb für Unternehmer ersetzt, einem Programm, das er geschaffen hat.
Außerdem gab es in letzter Zeit keine Aktivität auf seinem Twitter-Account, auf dem er bis vor ein paar Monaten noch zahlreiche Tweets pro Tag absetzte.
Folglich befand sich die BABA-Aktie in letzter Zeit auf dem absteigenden Ast, weil sich die Anleger zunehmend Sorgen um die Zukunftsaussichten des chinesischen Tech-Riesen machten. Die Aktien, die letzte Woche bei 232,73 Dollar schlossen, liegen nun etwa 27% unter ihrem jüngsten Höchststand von 319,32 Dollar, der am 27. Oktober erreicht wurde.
Aus technischer Sicht ist die Alibaba-Aktie unter die gleitenden Durchschnitte der letzten 50, 100 und 200 Tage gefallen, was in der Regel auf weiteren Verkaufsdruck hindeutet.
In Anbetracht dessen dürfte die BABA-Aktie in den kommenden Tagen auch weiterhin in der Defensive bleiben. Denn das Unternehmen steht weiterhin vor großen Herausforderungen, zumal die chinesische Regierung Berichten zufolge eine größere Beteiligung an dem Unternehmen anstrebt.