Die Alphaform AG (XETRA:ATFG) (WKN 548795) war schon mehrfach Thema im Geldanlage-Brief. Zuletzt berichteten wir am 19. November 29014 unter der Überschrift „Alphaform AG – Kursanstieg: 56%, Kurspotential 400%“, dass die Analysten von Close Brothers Seydler ihr Kursziel von 3,80 auf 4,00 Euro anhoben, dass der Auftragseingang um 89% zulegte und im Oktober ein Rekordauftrag einging, und wir berichteten über eine Kapitalerhöhung und eine Gewinnwarnung. Inzwischen hat Herr Lohmer von Lohmer Research LR die weiteren Entwicklungen analysiert und am 25.02.3015 ein Update zu der Aktie erstellt, welches wir Ihnen nachfolgend gerne zukommen lassen.
Geschäftstätigkeit
Die Alphaform AG ist ein Entwicklungsdienstleister, der High-Tech-Prototypen und Nischenprodukte in kleiner Stückzahl für internationale Unternehmen aus der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie herstellt.
Lange bevor neue Produkte in Serie hergestellt werden können, werden Testteile, so genannte Prototypen, benötigt. Die gängige Herstellung von Prototypen ist bis heute handwerklich geprägt, kostenintensiv und mit technischen Einschränkungen verbunden.
Die Alphaform AG revolutioniert durch ihre Kombination aus Beratung, Projektmanagement und Hochtechnologien die Herstellung von Prototypen und damit den Entwicklungs- und Produktentstehungsprozess von Investitions- und Konsumgütern. Alphaform verfügt über ein breites Technologie-Portfolio wie Elektronik, Telekommunikation und Medizintechnik.
Geschäftszahlen
Der Dienstleister für industriellen 3D-Druck steigerte mit den Neunmonatszahlen 2014 im Vergleich zur selben Vorjahresperiode den Umsatz um 11% auf 21,8 Mio. Euro. Das Wachstum beruht auf Erfolgen in den Geschäftsbereichen Additive Manufacturing Metal und Rapid Tooling sowie Feinguss/Precision Casting.
Im Geschäftsbereich Additive Manufacturing Plastic am Standort Feldkirchen zeigten sich im Verlauf des 3. Quartals allerdings Verzögerungen bei der Auftragsbearbeitung: Gebraucht erworbene Maschinen benötigten deutlich mehr Anlaufzeit, um in der erforderlichen Qualität und Geschwindigkeit produzieren zu können. Dies führte zu Umsatzverschiebungen sowie zusätzlichen Kosten bei Material und Personal.
In der Folge blieb das EBITDA im 3. Quartal 2014 mit -0,4 Mio. Euro unter der Vorjahresgröße von 0,2 Mio. Euro und das Nettoergebnis verschlechterte sich von -0,2 auf -0,8 Mio. Euro. Im Neunmonatsvergleich schwächte sich das EBITDA von -0,1 auf -0,6 Mio. Euro ab, das Konzernergebnis von -1,2 auf -1,8 Mio. Euro.
Die Eigenkapitalquote liegt weiterhin bei soliden 39%, der Eigenkapitalwert bei 6,6 Mio. Euro.
11 Punkte-Plan!
Angesichts der zusätzlichen Herausforderungen am Standort Feldkirchen reagierte der Vorstand direkt und legte einen 11-Punkte-Plan auf, welcher mit einmaligen Aufwendungen verbunden ist. Im Mittelpunkt steht die Optimierung des Maschineneinsatzes. Nach einem Konzernverlust im laufenden Jahr bei einem Umsatz von rund 30 Mio. Euro strebt das Unternehmen für 2015 eine schwarze Null an.
Alphaform gewann in jüngster Zeit wichtige Vertriebsmitarbeiter. Auf dieser Basis konnte das Unternehmen bereits in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres den Auftragseingang um 88% auf 4,9 Mio. Euro steigern. Im Oktober letzten Jahres gewann das Unternehmen mit 10 Mio. Euro den größten Auftrag in seiner Firmengeschichte.
Einschätzung
Der 11-Punkte-Plan wird sich zwar negativ auf das Konzernergebnis auswirken, allerdings signalisiert der Rekordauftrag und die Auftragslage deutliches Wachstumspotenzial. Bis 2019 soll der Umsatz von 30 auf 100 Mio. Euro anschwellen. Die Aktie ist derzeit so günstig bewertet, dass alleinig der Großauftrag, welcher innerhalb drei Jahren abgearbeitet wird, fast zwei Drittel des gesamten Börsenwerts abdeckt.
Risikofreudige Anleger kaufen limitiert nach!
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 25.03.2015)