Am Mittwochmorgen waren der Schweizer Franken und der japanische Yen die einzige Währungen, die gegenüber dem Greenback an Boden gewannen, da die Anleger sich von den risikoreichen Anlagen abwendeten, da die Spannungen zwischen den USA und China stiegen. Der USDCHF büsste die gestrigen Gewinne gestern teilweise wieder ein, da er in Richtung der Parität zurückging und um 0,20% auf 1,0060 nachgab. Auf ähnliche Weise stieg der japanische Yen und der USDJPY testete die Unterstützung bei 109,10 zum zweiten Mal seit Monatsbeginn. Aber die Situation scheint sich nach der Eröffnung in Europa entspannt zu haben. Was die Aktien angeht, so haben die Anleger ihre Long-Positionen massiv verkauft und bei den Staatsanleihen Schutz gesucht. Die Renditen der US-Treasuries fielen allgemein, die Renditen der zehnjährigen Papiere rutschten auf 2,2230% ab, der niedrigste Wert seit September 2017. Am vorderen Ende der Renditekurve fielen die Renditen der zweijährigen Papiere auf ein 15-Monatstief, da sie 2,0705% erreicht haben. Zudem drehte sich die Renditekurve der dreimonatigen und zehnjährigen Papiere, da der Spread gestern unter 10 Basispunkte fiel.
Das letzte Mal, dass der Spread unter diese Schwelle gefallen ist, war Anfang 2006, ein Jahr nach Beginn der globalen Finanzkrise. Laut dem Geldmarkt glauben die Anleger nun stärker, dass Jerome Powell die kurzfristigen Zinsen noch in diesem Jahr senken wird. Laut den OIS-Preisen ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung für die Septembersitzung auf 57,7% gestiegen, auf 68% für Oktober und 84% für Dezember. Die Anleger zweifeln dennoch weiter, dass die Fed die Zinsen im Juni senken könnte (Wahrscheinlichkeit von nur 24%). Es sollte erwähnt werden, dass eine Rezession oft eintritt, nachdem die Fed einen neuen Lockerungszyklus gestartet hat.
Die globalen Finanzmärkte sind hin und hergerissen, ob sie den Zentralbanken vertrauen und auch darauf vertrauen sollen, dass sie die Finanzmärkte unterstützen können, indem sie diese mit kostenloser Liquidität überfluten und dazu aufrufen, auf den gesunden Menschenverstand zu vertrauen. Die Wirtschaften weltweit expandieren seit mehr als zehn Jahren, zwei Schlüsselindikatoren haben negative Signale ausgesendet, weltweit kommt es zu geopolitischen Spannungen. Es sieht so aus als wäre es an der Zeit.