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Anleger können mit ESG-Einblicken vom „Wind-an-Land-Gesetz“ profitieren

Veröffentlicht am 27.06.2022, 11:51
Aktualisiert 03.11.2023, 08:58

Aufgrund geopolitischer Spannungen mit Russland hat die deutsche Regierung ein neues Gesetz angekündigt, das vorsieht, bis zum Jahr 2030 80 % des Strombedarfs durch erneuerbare Energien zu decken, um im Jahr 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Dieser Schritt dürfte Anlegern im Inland eine Reihe nachhaltiger Anlagemöglichkeiten eröffnen.

Solar

(Abbildung: Bundesregierung)

Deutschlands Klimaziele

Die Ukrainekrise hat das Bestreben Deutschlands nach Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen noch einmal vorangetrieben. Die Bundesregierung gibt an, dass der Ausbau der Windenergie entscheidend dazu beitrage, um sowohl die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen noch einmal zu verstärken und gleichzeitig die Klimaziele umzusetzen.

Die Klimaziele sind hierbei äußerst ambitioniert. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz wird mit dem neuen Gesetz das deutsche Treibhausgasminderungsziel für 2030 auf minus 65 % gegenüber 1990 angehoben. Bis ins Jahr 2040 sollen die Treibhausgase weiterhin um 88 % gemindert werden. Im Jahre 2045 soll hierdurch laut Plan Treibhausgasneutralität verbindlich erreicht werden.

Der Ausbau der Windenergie ist hierzu ein wichtiger Grundpfeiler. Vor allem an Land soll die Anzahl der Windgeneratoren deutlich ausgebaut werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind bundesweit rund 0,8 % der Landesfläche für Windenergie an Land ausgewiesen. 

Mit dem neuen EEG-Gesetz (erneuerbare Energien) sollen rund 2 % der Landesfläche für Windenergie ausgewiesen werden. Dies soll bereits im Jahre 2032 umgesetzt werden. Das bedeutet konkret, dass Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind, enormes Wachstumspotenzial haben. Doch wie können sich Anleger aus der Vielzahl von Unternehmen entscheiden? Hier kommen die ESG-Anlagekriterien ins Spiel.

ESG – Environmental, Social, Governance Anlagekriterien

Inzwischen hat fast jedes Unternehmen einen Corporate Social Responsibility Plan (CSR Plan), in welchem soziale und Umweltziele verkündigt werden. Dennoch ist es für Außenstehende oft nur schwer nachvollziehbar, inwieweit das jeweilige Unternehmen die Ziele wirklich umsetzt und ob es sich hierbei nicht nur um Marketing-Versprechen handelt.  

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ESG Anlagekriterien sollen dies ändern. Hierbei handelt es sich um festgelegte Kriterien, die ein Unternehmen anhand von 3 unterschiedlichen Faktoren bewerten: ökologisch (environmental), sozial (social) und Faktoren bzgl. der Unternehmensführung (governance).

Shanna Strauss-Frank, stellvertretende Verkaufsleiterin bei Freedom Finance Germany, sagt hierzu Folgendes: „ESG bezeichnet eine Reihe von Standards, die sozialbewusste Anleger verwenden, um potenzielle Investitionen auf ihren Sozial- und Umweltbeitrag zu prüfen. Ökologische Kriterien bestimmen, wie ein Unternehmen die Natur beeinflusst. Soziale Kriterien untersuchen die Beziehungen zu Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und den Gemeinschaften, in denen das jeweilige Unternehmen tätig ist. Unternehmen, die diese Kriterien anhand spezifischer Handlungen erfüllen, erhalten ein hohes ESG-Rating.“

Refinitiv

(Abbildung: Refinitiv)

Beispiele erfolgreicher Unternehmen mit hohem ESG-Rating

Leser werden sich jetzt vermutlich die Frage stellen, welche Unternehmen ein hohes ESG-Rating haben. Die meisten werden wahrscheinlich vermuten, dass es sich hierbei vornehmlich um Betriebe für erneuerbare Energien handelt. Leider ist dem nicht so einfach. Die untere Tabelle zeigt die Top-Firmen, die mit dem höchsten ESG-Rating Ende 2021 bewertet wurden.

Wer sich die Industrien anschaut, wird schnell merken, dass es sich hierbei nicht nur im Firmen handelt, die erneuerbare Energien erzeugen. Die Top 3 ESG-Ratings werden vom Software-Giganten Microsoft (NASDAQ:MSFT), dem Chemie-Erzeuger Linde (ETR:LING) sowie dem Beratungsunternehmen Accenture angeführt. 

Für Anleger bedeutet dies konkret, dass das ESG-Rating zwar ein weiteres, interessantes Tool zur Bewertung eines Unternehmens darstellt, dass jedoch Unternehmen mit hohem Score nicht unbedingt vom deutschen „Wind-an-Land-Gesetz“profitieren werden. 

Investors

(Abbildung: Investors.com)

Berücksichtigen Sie weitere Faktoren

Die Diskussion macht deutlich, dass ESG-Ratings zwar ein wichtiger Faktor sein können, wenn es um sozial aktive und umweltbewusste Unternehmen geht, dies aber noch lange nicht ausreicht, um Unternehmen ausfindig zu machen, die vom „Wind-an-Land-Gesetz“ profitieren.

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Hier ist es sinnvoll, sich vor allem auf in Deutschland tätige Windkraftunternehmen zu spezialisieren, die neben einem zukunftsfähigen Geschäftsmodell auch ein gutes ESG-Rating aufweisen. Auch hier ist die Liste lang und ausführlich. Neben den Erzeugern von Windkraftanlagen werden beispielsweise auch Industriekletterer immer gefragter. 

Deutsche Großunternehmen wie Siemens (ETR:SIEGn) führen den DAX 50 ESG-Index an und sind selbst in die Erschließung alternativer Energien involviert. Siemens Gamesa (BME:SGREN) Renewable Energy (Abkürzung Siemens Gamesa oder SGRE) ist beispielsweise Hersteller von Windkraftanlagen und hat kürzlich mit der Produktion seiner bisher größten Windturbinen begonnen. Die SG 14-236 DD hat einen Durchmesser von 236 Metern, während die einzelnen Rotorblätter eine Länge von 115 Metern aufweisen.

Das Beispiel macht deutlich, dass der ESG-Score alleine noch relativ wenig über die mögliche Rentabilität eines Unternehmens aussagt. Erst im Zusammenhang mit der jeweiligen Tätigkeit und den externen Faktoren können Rückschlüsse auf die möglichen Aktienerträge gemacht werden.

Fazit: ESG als neuer Wachstums-Benchmark in Deutschland

Die meisten Experten sind sich einig, dass deutsche Windkraftunternehmen von den neuen Richtlinien profitieren werden. Der ESG-Score ist ein relativ neuer Benchmark, der Anleger bei der Wahl ihrer Aktien berücksichtigen sollten. Dies darf jedoch nicht in Isolation passieren, sondern benötigt weitere Faktoren.

Denn der ESG-Score alleine hat eine relativ geringe Aussagekraft. Hier kommt es vielmehr auf die externen Faktoren wie das „Wind-an-Land-Gesetz“ in Kombination mit der jeweiligen Tätigkeit des Unternehmens an. Stimmen diese beiden Punkte überein, können Unternehmen (in unserem Beispiel Windkraftunternehmen) anhand des ESG-Scores miteinander verglichen werden, um eine belastbare Anlageentscheidung zu treffen.

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