Der Euro eröffnet heute (09.20 Uhr) bei 1,2930, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im US-Handel bei 1,2844 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 95,12. In der Folge notiert EUR/JPY bei 122,55, während EUR/CHF bei 1,2205 oszilliert.
Immer noch gibt es keine Lösung um Zypern. Es wird weiter beraten, diskutiert und verhandelt. Die Regierung hat verlauten lassen, dass sie mindestens bis zum Wochenende die Banken geschlossen lässt – und das wohl so lange bis es eine tragfähige Lösung gibt. Bis Montag bekommen die Banken von der EZB noch Liquidität – danach soll Schluss sein.
Der Zypern-Limbo geht in die nächste Runde. Wie gestern vermeldet wurde, reduzierte die Anlagegesellschaft Pimco bereits seine Investments in Europa mit der Begründung, dass der Euro weit davon entfernt ist, eine perfekte Reservewährung zu sein. Noch vor einigen Wochen wurde vermeldet, dass andere große Investoren wieder Vertrauen in die Eurozone gewonnen haben – was an den starken Auktionsergebnissen abzulesen war. Wir sehen hier bereits Auswirkungen des Vertrauensschwundes in die europäische Gemeinschaftswährung. Noch ist eine Trendumkehr nicht feststellbar, aber Pimco gilt als Vorreiter und bekommt viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Diese Publicity ist kontraproduktiv, aber auch nachvollziehbar angesichts der aktuellen Geschehnisse.
Die FED beurteilt die derzeitige Lage in Europa zurückhaltend. Aus Zypern selber sieht die Notenbank kein größeres Risiko, aber betont, dass Ansteckungseffekte sehr wohl direkte Auswirkungen auf wirtschaftliche Entwicklungen in den USA haben könnten. Insgesamt gehe von der aktuellen Situation aber kein großes Risiko aus. Der Rest ist „steady water“. Man bleibt bei den Leitzinsen im bekannten Band von 0,00-0,25% und kauft weiter monatlich für 85 Mrd. Wertpapiere an bis es dem Arbeitsmarkt besser geht. Der Text zwischen den Zeilen lieferte kaum weiteres Interpretationspotenzial. Die FED betonte ihre Flexibilität im Umgang mit den Wertpapierkäufen und dass es keine festen Mechanismen gäbe.
Der Wechselkurs EUR/USD reagierte kaum auf die Aussagen und blieb weiter oberhalb der 1,2900-Schwelle. Auch die anstehende Einigung im Haushaltsstreit bringt Entspannung.
Einigung im US-Senat - Zahlungsunfähigkeit wohl abgewendet
Washington, 20. Mrz (Reuters) - Der US-Senat hat am Mittwoch eine Haushaltsvorlage verabschiedet, die die drohende Zahlungsunfähigkeit der Regierung zumindest bis Ende September abwenden dürfte. Die von den Demokraten beherrschte Kongresskammer stimmte mit 73 zu 26 Stimmen für den Entwurf. Dieser lässt zwar automatische Kürzungen in Höhe von 85 Milliarden Dollar unangetastet, ermöglicht jedoch insbesondere dem Militär eine größere Flexibilität bei Einsparungen. Das von den Republikanern dominierte Repräsentantenhaus muss die Vorlage noch annehmen. Der Vorsitzende des zuständigen Ausschusses in der Kammer, der Republikaner Hal Rogers, signalisierte allerdings sofort seine Zustimmung. Der Entwurf sei "ein großer Erfolg", sagte er.
Zumindest für die nächsten Monate sollte diese Thematik vorübergehend auf Eis gelegt ein, wenn die Republikaner denn mitspielen. Aus der Erfahrung vorheriger Runden rauft man sich kurz vor Toresschluss dann doch noch zusammen.
Die Signale aus Asien machen ebenfalls Mut. Sowohl die Stimmungslage in China als auch in Japan hellt sich weiter auf. Das ist positiv für die Konjunkturaussichten zu werten.
Morgen haben wir zum Wochenausklang den Ifo-Geschäftsklimaindex vor uns, der sich nach einer zuletzt starken Performance voraussichtlich auf hohem Niveau stabilisieren wird.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.3150 -80 verändert das Szenario.
Viel Erfolg!