Der apano-Stimmungsindex ist heute erstmals seit Anfang Oktober nur noch „neutral“. Die Punktverluste kommen aus den Sektoren Aktien, Anleihen und Volatilität. Auslöser war der Trump-Tweet von gestern Mittag. Er verkündete die Wiederaufnahme von Zöllen auf Stahl und Aluminium gegen Argentinien und Brasilien, begründet mit der extremen Abwertung der Währungen dieser Länder gegen den US-Dollar und die daraus resultierende Benachteiligung der US-Farmer. Aufhorchen lässt der Zeitpunkt. Ist der r US-Präsident frustriert? Könnte das daran liegen, dass China sich bei den für Phase 1 so wichtigen Agrarimporten quer stellt mit der Begründung, dass der brasilianische Real in den letzten beiden Jahren ggü. dem Yuan um fast 20% billiger geworden ist, der USD aber 6,5% teurer? Warum also das teure US-Soja kaufen? Wenn dem so ist, dann stecken die Handelsgespräche in diesem Punkt an der gleichen Stelle fest, wie bereits Anfang August hier im Blog beschrieben. Die US Handelsbehörde erwägt 100% Zölle auf französische Produkte wie z.B. Champagner und Handtaschen im Gegenwert von 2,4 Mrd USD als Gegenmaßnahme für die Digitalsteuer. Auch neue Zölle gegen die EU insgesamt sind in der Überlegung, weil es keine Fortschritte gäbe bei der ungerechtfertigten Unterstützung der Luftfahrtindustrie. Aus den USA gestern widersprüchliche Zahlen: der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg im November stärker als erwartet, hingegen hat sich der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe entgegen der Prognosen weiter verschlechtert. Insbesondere der wichtige Subsektor Neuaufträge war schwach. Auch dass Chinas „Global Times“ über eine schwarze Liste von US-Unternehmen schreibt, gegen die Sanktionen erwogen werden, passt zum negativen Bild, das sich heute ergibt. Ein Lichtblick heute früh der robuste chinesische Aktienmarkt. Wir werden die derzeitige leichte Erholung der Märkte nutzen, um den Investitionsgrad in den beiden von apano betreuten Fonds etwas zu reduzieren.