Powell hat die Korken knallen lassen - aber zugunsten der Dollar-Bullen. Auf dem Capital Hill in Washington zeigte sich der neue Fed-Chef umsichtig. Er sieht die US-Wirtschaft in einer besseren Lage als im Dezember und bereitete die Märkte verbal auf mehr als drei Zinserhöhungen in diesem Jahr vor.
„Der Gegenwind, mit dem die US-Wirtschaft in den vergangenen Jahren konfrontiert war, hat sich in Rückenwind verwandelt“, sagte Powell. Zudem dürfte die Inflation weiter zulegen, aber das Lohnwachstum sei immer noch moderat. Die expansive Steuerpolitik und die steigende Nachfrage nach US-Ausfuhren aus dem Ausland sprechen aber für weitere Zinserhöhungen.
Der Kurs des Euro gab gegenüber dem US-Dollar deutlich nach. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen zogen dagegen nach dem Statement um gut 7 Basispunkte auf 2,91 Prozent an.
Insgesamt teilen wir die Beobachtung des neuen Fed-Chefs, dass sich die US-Wirtschaft in den zurückliegenden Monaten deutlich verbessert hat. Jedoch gibt es da immer noch die Divergenz zwischen harten Konjunkturdaten und weichen Stimmungsindikatoren. Dies haben am Dienstag nochmals die Veröffentlichungen des Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter und des Verbrauchervertrauens nach Lesart Conference Board unterstrichen.
Die unserer Meinung nach falkenhafte Rede des neuen Fed-Chefs hat die Fed einer weiteren Zinserhöhung näher gebracht. Und so rechnen wir damit, dass die Fed bereits auf ihrer Sitzung im März die Zügel weiter straffen wird.