Der große Emittentencheck – Teil 3

Veröffentlicht am 09.01.2019, 15:05

Im dritten Teil unseres großen Emittentenchecks (lesen Sie auch Teil 1 und Teil 2) sind die hinteren Plätze an der Reihe, die allerdings bis auf die Landesbanken ebenfalls reichlich gute Informationen bieten, aber nicht ganz so stark in der Breite sind wie die Emittenten vor ihnen. Bis auf die Landesbanken sind daher die Noten auch in einem ansprechenden Bereich. Eine 2- hat sich dabei die Citigroup (NYSE:C) verdient...

Sie bieten auf ihrer Webseite zahlreiche verschiedene Informationen, auch wenn die Häufigkeit und damit die Aktualität etwas zu wünschen übrig lässt. Zu finden sind hier Videos zur charttechnischen Einschätzung von verschiedenen Basiswerten, die in einer Videogalerie gut aufbereitet sind. Ein weiterer Pluspunkt ist das quartalsweise erstellte Citi Investmentbarometer, das die Citigroup in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut forsa erstellt. Dazu werden die Markteinschätzungen von Privatanlegern und professionellen Marktteilnehmern ausgewertet. Auch der Blog auf der Internetseite deckt vielfältige Themen mit unterschiedlichen Autoren ab.

Nützliche Tools und Tabellen

Der Wissensbereich ist auch auf der Internetseite von Goldman Sachs (NYSE:GS) eine lohnenswerte Rubrik. Neben zahlreichen Broschüren zu ganz unterschiedlichen Themen ist eine Korrelationsmatrix und der Rollkalender zu Open-End-Rohstoffzertifikaten sehr nützlich. Auf der Produktseite gab es allerdings Abzüge, weil nicht immer beliebte Basiswerte in den verschiedenen Produktkategorien zu finden sind. Auch die Optik und Haptik wirkt etwas überholt, aber nach Aussagen vom Emittenten sei ein Relaunch in Arbeit. Sehr nützlich ist auch die Tops- und Flops-Tabelle zu DAX-Aktien, Rohstoffen und Währungen.

Hilfreiche Tabellen, die sich aber auf die eigenen Produkte beziehen, bietet die Société Générale (PA:SOGN) an. Hierbei geht es um die meistgeklickten Hebel- und Anlageprodukte sowie die meistgekauften Produkte der Société Générale in Wikifolios. Ein Highlight sind die animierten Videos, die einem die Produkte kurz und gut erklären. Ein spielerisches Element in einer sonst eher nüchtern und funktionell ausgerichteten Seite. Ein Schwachpunkt war die teilweise langsame Kursaktualisierung, die es immer wieder gegeben im Verlauf des Jahres gegeben hat, doch das Problem sei behoben, erklärten die Franzosen. Hervorzuheben ist noch die Turbosuche, die über alles Spielarten eine die Auswah erleichtert.

Gute Preise, aber...

Auf den beiden folgenden Plätzen kommen zwei Emittenten, die durch schnelle Produktemissionen von begehrten Basiswerten aufgefallen sind. Dabei hat Morgan Stanley (NYSE:MS) zahlreiche Basiswerte vorzuweisen, auch zahlreiche deutsche Nebenwerte. Doch nicht nur die Preise und Basiswerte überzeugen, auch in der Breite hat Morgan Stanley einiges zu bieten: auf zahlreiche Werte werden unterschiedliche Produkte angeboten. In der Platzierung wäre daher auch mehr drin gewesen, allerdings ist die Homepage lediglich zum Nachschlagen von Produkten und Dokumentationen geeignet und hat ähnlich schwache Bewertungen bekommen wie die Landesbanken und Sparkassen.

Die UBS (SIX:UBSG) hat eine ansprechende Internetseite, kann aber keine Pluspunkte im Vergleich zu anderen Seiten sammeln. Auch der Name „KeyInvest“ ist etwas nichtssagend. Die Videorubrik und der Hinweis auf Veranstaltungen ist komplett veraltet. Sehr nützlich ist dagegen das Tool, das einem die Barrierebruch-Wahrscheinlichkeit von entsprechenden Papieren mit einer Barriere ausrechnet. Überzeugt hat die UBS bei der Wahl der Basiswerte, die meist recht aktuell und gefragt waren, so dass Anlegern häufig aktuelle Produkte angeboten werden konnten.

Auch in diesem Jahr fallen die Landesbanken und die Deka beim Check durch. Das Angebot ist vergleichsweise spärlich und auch die Darstellung fällt recht werblich aus. Die Deka-Internetseite ist noch am attraktivsten von den drei Anbietern, allerdings geht es häufig um allgemeine Börsenthemen. Die Seiten laden nicht zum Verweilen ein – ganz im Gegensatz zu den anderen Anbietern.

2019 – Neustart an der Börse?

Der DAX hat wie viele andere große Aktienmärkte 2018 Verluste eingefahren. Warum das Jahr ein Reinfall war und 2019 besser werden kann.

Das neue Jahr hat so begonnen wie das alte: mit einem heftigen Auf-und-Ab an den Aktienmärkten. Das gesamte Jahr 2018 war immer wieder von solch nervösen Phasen geprägt, insbesondere zu Beginn und zum Ausklang des Jahres. Anleger fürchten, dass der jahrelange Bullenmarkt an den Aktienmärkten zu Ende geht. Ein Spiegelbild dieser Unsicherheit zeigt sich auch im sogenannten Angstbarometer VDAX-New, der kräftig angesprungen ist und meist deutlich höher notierte als 2017. Doch nicht nur die Kursrückgänge im DAX von rund 20 Prozent im vergangenen Jahr sorgen für „Angst“ unter den Börsianern, auch die Kursrückgänge an anderen bedeutenden Märkten wie etwa der chinesische Aktienmarkt, der fast 30 Prozent verloren hat. Selbst der lange Zeit im Plus gewesene marktbreite US-Index S&P 500 schloss das Jahr mit minus 6,2 Prozent ab. Ein ähnliches Schicksal erlitten die führenden US-Einzelaktien aus dem Technologiesektor wie etwa Apple (NASDAQ:AAPL) oder Amazon (NASDAQ:AMZN). Die Sorge vor einer weltweiten Konjunkturabkühlung lässt die Aktien erzittern. So verlor der Nikkei 2018 rund 12 Prozent und der breite europäische Index Stoxx 600 etwa 13 Prozent – die größten Jahreseinbrüche seit 2008.

Handelsstreit und Geldpolitik belasten nach wie vor

Der immer noch nicht beigelegte Handelsstreit zwischen China und den USA ist einer der Gründe für diese schwache Kursentwicklung, aber auch eine restriktive Geldpolitik von Seiten der US-Notenbank Fed, die auch im kommenden Jahr zwei weitere Leitzinserhöhungen angekündigt hat. Steigende Zinsen verteuern Kredite und bremsen dadurch tendenziell die Wirtschaft aus. Das betrifft allerdings nicht nur die USA, sondern auch den Rest der Welt, was vor allem konjunktursensible, sogenannte zyklische Unternehmen belastet.

Dazu zählen auch die Automobilwerte, die etwa im DAX im vergangenen Jahr zu den schwächsten Titeln des Jahres zählten. Davon sind aber auch andere Zykliker wie etwa die Chemiewerte Covestro (F:1COV), BASF (DE:BASFN) und Bayer (DE:BAYGN) betroffen. Letztgenannter Wert hatte aber nicht nur mit dem wirtschaftlichen Umfeld zu kämpfen, sondern auch mit der Übernahme des amerikanischen Saatgutherstellers Monsanto (NYSE:MON). Hier drohen Schadensersatzklagen in den USA gegen Monsanto in Milliardenhöhe. Covestro ist mit einem Minus von rund 50 Prozent der zweitschlechteste Wert im DAX hinter der Deutschen Bank (DE:DBKGn), die circa 56 Prozent im vergangenen Jahr verloren haben.

Daher verwundert es nicht, dass es Gewinnwarnungen gehagelt hat. Allein Daimler (DE:DAIGn) hat drei Gewinnwarnungen abgegeben und musste seine Jahresprognose immer wieder korrigieren. Auch wenn sie zum Jahresende unter die Räder gekommen sind, hat sich Wirecard (DE:WDIG) im DAX mit einem Plus von 43 Prozent am besten geschlagen. Das Unternehmen, das sich auf das bargeldlose Bezahlen spezialisiert hat, wurde allerdings erst im September in den DAX aufgenommen und profitierte von dem Anstieg der Technologiewerte bis zum Herbst. Auf den Plätzen zwei und drei finden sich defensive Titel wie RWE (DE:RWEG) und Linde (DE:LING) wider, die knapp 12 beziehungsweise 10 Prozent hinzugewonnen haben.

Prinzip Hoffnung

Nach all der enttäuschenden Performance im Vorjahr macht ein Blick in die USA Mut. Der Unterschied zwischen dem besten Sektor des Aktienmarktes (Gesundheit) mit plus 5 Prozent und dem schlechtesten (Energie) mit minus 18,5 Prozent beträgt 23,5 Prozent und liegt damit weit unter dem langfristigen Durchschnitt von 41 Prozent seit 1970. Nach einem solchen Jahr mit einer unterdurchschnittlichen Differenzentwicklung hat sich im Folgejahr in rund 90 Prozent der Fälle eine positive Kursentwicklung für das Gesamtjahr wieder eingestellt. Dazu müsste aber wohl der amerikanische-chinesische Handelsstreit beigelegt werden und der restriktive geldpolitische Kurs der US-Notenbank weiter abgeschwächt werden.

Gewinnwarnungen

Besonderheiten: Vola, Zinsanstieg USA, Technologiewerte, Bärenmarkt, Italienkrise,

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