Die US-Notenbank Fed ließ den Zinssatz am Mittwoch erwartungsgemäß unverändert und stellte für dieses Jahr keine weiteren Zinserhöhungen mehr in Aussicht. Das war die erste Überraschung. Die zweite Überraschung war, dass die Fed beschloss, das Abschmelzen ihrer Bilanz bis zum September zu beenden, falls sich die Rahmenbedingungen bis dahin eintrüben.
Damit legt die US-amerikanische Zentralbank eine Vollbremsung in Sachen geldpolitischer Normalisierung hin. Obwohl Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz die gute Lage der US-Wirtschaft betonte - die Märkte preisen nun sogar kleine Zinssenkungen ein. Weiß die Fed etwas, was wir nicht wissen? Ich weiß es nicht, aber Geldpolitik muss vorausschauend sein. Die Zentralbank muss also zukunftsorientiert handeln.
Der US-Dollar-Index gab im Anschluss an die zinspolitische Sitzung deutlich nach. Die US-Renditen kollabierten und der EUR/USD schoss zum ersten Mal seit Ende Februar zurück über die psychologisch wichtige Marke von 1,1400 Dollar. Auch zu den Schwellenländerwährungen gab der Greenback kurzzeitig nach. Zum brasilianischen Real holte er seine Verluste zum Ende der gestrigen Handelssitzung aber wieder vollständig auf.
Angesichts des dynamischen Rücksetzers des US-Dollar sollten Anleger kurzfristig mit weiteren Verlusten rechnen. Der USD/JPY unterschritt am Mittwoch zum ersten Mal seit Januar seine Glättung der letzten 20 Tage. Verluste in Richtung der Marke von 110 sind nicht ausgeschlossen.