Die Aktien handelten in Asien durchwachsen, da die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China und die Angst vor der Pandemie dazu führten, dass die Aktionäre lieber abwarten und das Geld in sichere Häfen anlegen.
Gewinne in Sydney (+0,26%) und Shanghai (+0,09%) waren schwach, da der Hang Seng (-0,09%) und Nikkei (-0,26%) fielen. Die Bergbau- und Energieaktien führten in Tokio die Verluste an, auch wenn die Zusammenfassung der Stellungnahme der Bank of Japan (BoJ) für die zweite Hälfte des Jahres 2020 einen leichten Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität andeutete.
Die Aktivität der FTSE- (+0,20%) und DAX-Futures (+0,30%) deutet nach den Verlusten vom Freitag einen leichten positiven Start an, aber die Stimmung bleibt anfällig und das Unbehagen nahm zu, nachdem Grossbritannien für Reisende aus Spanien eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet hat. Tourismus- und Sommeraktivitäten bleiben sicherlich ein Risiko, das die europäischen Anleger berücksichtigen müssen, wenn leichte Massnahmen wie die soziale Distanzierung und die Maskenpflicht nicht dazu führen, dass die Fälle nicht weiter steigen. Anleger fürchten neue Lockdowns, auch wenn die Einschränkungsmassnahmen in der nächsten Zukunft wohl eher selektiv ausfallen dürften als dass die wirtschaftliche Aktivität allgemein gestoppt wird.
Die US-Futures deuten am Montag einen positiven Start an, da die Anleger sich weiter die Zahlen für das 2. Quartal ansehen. Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Apple (NASDAQ:AAPL), Pfizer (NYSE:PFE) und McDonald’s (NYSE:MCD) gehören zu den wichtigen Namen, die ihre Gewinne diese Woche veröffentlichen werden.
Gold stieg auf 1944 USD pro Unze, ein Rekordhoch, da das Kapital weiter in das Edelmetall floss, da die Risikobereitschaft unsicher ist und das Vertrauen in die Stärke und die Realisierbarkeit von Gewinnen bei globalen Aktien nachlässt. Die niedrigen US-Renditen unterstützen einen weiteren Versuch, die 2000 USD-Schwelle zu erklimmen, auch wenn der RSI Index um 85% davor warnt, dass das Edelmetall in einem zu kurzen Zeitraum zu schnell gekauft wurde und auf den aktuellen Niveaus eine Abwärtskorrektur gesund wäre. Das Risiko schneller Gewinnmitnahmen und einer starken Abwärtskorrektur steigt unter der Voraussetzung, dass wir eine angemessene Anzahl an spekulativen Long-Positionen im Gold haben.
Öl blieb um 41 USD pro Barrel wenig verändert. Die OPEC-Entscheidung, ab August damit zu beginnen, die Produktionssenkungen auf 7,7 Mrd. Barrel pro Tag umzukehren, belastet die Anlegerstimmung und könnte den Preis pro Barrel unter die 40 USD-Marke fallen lassen, sollte die globale Risikobereitschaft nachlassen.
Bei den Devisen fiel der US-Dollar auf den niedrigsten Wert in einem Jahr. Die Sitzung der Federal Reserve (Fed) am Mittwoch sollte keine grossen Änderungen der Geldpolitik mit sich bringen.
Der EURUSD stieg aufgrund eines weitgehend schwächeren US-Dollars auf 1,1725. Die solide Erwartung einer europäischen Outperformance im Rahmen der Erholung nach Covid in Kombination mit einem historischen steuerlichen Hilfspaket im Wert von 750 Mio. Euro in der letzten Woche erhöht das Vertrauen in die Einheitswährung Die jüngsten CFTC-Daten bestätigen, dass die Anleger in der letzten Woche ihre Long-Positionen im Euro erhöht haben. Aufgrund der überverkauften Marktbedingungen könnte der EURUSD einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder abgeben, aber die Preisrückgänge könnten interessante Kaufmöglichkeiten für die Euro-Bullen bieten, die auf eine weitere positive Entwicklung der Einheitswährung setzen.
Das Cable steig aufgrund der Welle eines schwachen US-Dollars ebenfalls und weitete die Gewinne auf 1,2858 aus. Auch wenn die jüngsten Nachrichten wenig Hoffnung aufkommen lassen, dass die EU und Grossbritannien bis Ende dieses Jahres ein Freihandelsabkommen schliessen werden, so scheinen die Anleger bereit, ihre Sorgen aufzuschieben und sich mit dem Risiko eines No-Deal-Brexits nach dem Sommer zu beschäftigten. Das Pfund dürfte seine Gewinne gegenüber dem Greenback in Richtung 1,30 ausweiten, aber auf diesem Niveau wird wahrscheinlich ein solider Widerstand ins Spiel kommen.