Für einkommensorientierte Investoren gestaltet sich die Suche nach höheren Renditen immer schwieriger. Als Zentralbanken in aller Welt Zinssenkungen vorbereiten, um die Weltwirtschaft vor einer Rezession zu bewahren, lassen Erwartungen auf niedrige Zinsen die Investoren stärker in Alternativen mit mehr Rendite und höherem Risiko gehen.
Das ist einer der Hauptfaktoren hinter dem neuen Allzeithoch von 2.954,18, das der S&P 500 am Donnerstag erreichte. Auch wenn Dividendenwerte mit ihren soliden Einkommen Schutz bieten können, wenn das Umfeld rauer wird, ist es wichtig zu verstehen, dass keineswegs alle Aktien mit hohen Dividenden sicher sind.
Im Folgenden haben wir drei Aktien mit hohen Renditen aufgeführt, von denen wir glauben, dass Investoren sie besser meiden, trotz der extrem attraktiven Dividendenrenditen:
1. Ford Motor Co.
Einer der großen Autohersteller Amerikas — Ford Motor Company (NYSE:F) — ist für Investoren auf der Suche nach Rendite attraktiv geworden. mit einem gestrigen Schlusskurs von 9,84 USD bietet die Aktie eine Divdendenrendite von über 6%. Das ist ein massiver Zuschlag gegenüber der Durchschnittsrendite im S&P 500 von lediglich 1,9%.
Aber bevor Sie sich mit Ford Aktien eindecken, sollten sich Investoren fragen, ob die Ausschüttungen des Unternehmens nachhaltig und sicher sind — seine Ausschüttungsquote liegt mit über 80% fast viermal höher als der Durchschnitt der Branche von 22%.
Die letzten Jahre waren schwierig für Ford gewesen. Nach vielen Jahren mit steigenden Verkaufszahlen, bei denen die robuste Weltkonjunktur und die Nachfrage der Verbraucher half, bläst dem Autohersteller jetzt der Wind ins Gesicht: Er unterzieht sich einem 11 Mrd USD teurem Restrukturierungsprogramm, nachdem der Nettoertrag im letzten Jahr um mehr als die Hälfte gefallen war, da die Nachfrage nach seinen Limousinen nachließ. Die Wende bringt den Abbau tausender fester Jobs, die Schließung von Fabriken im Ausland und den Aufbau von Fertigungskapazitäten für elektrische und selbststeuernde Fahrzeuge mit sich.
Als Ford diese massive Restrukturierung durchführt, um die Rentabilität zu verbessern und sich auf die neue Ära einzustellen, haben die Investoren wenig Treue gezeigt. Die Ford-Aktie steht seit Sommer unter 10 USD, als es Zweifel gibt, ob die generöse Dividende von 0,15 USD pro Anteilsschein gehalten werden kann.
Analysten haben ein mögliches Szenario aufgestellt, demnach Fords Kreditwürdigkeit in Kürze sinken könnte und seine Dividende zusammengestrichen würde, sollte die geplante Strategiewende keine Ergebnisse bringen. Sollten die USA in eine Rezession abrutschen oder ein scharfer Konjunkturabschwung einsetzen, dann wird die Nachfrage nach seinen Benzin schluckenden Geländewagen nachlassen. Es ist in diesem unsicheren Konjunkturumfeld daher besser einen Bogen um die Ford Aktie zu machen, trotz der hohen Renditen.
2. AT&T Inc.
Der größte Telefonnetzbetreiber in den USA, AT&T (NYSE:T), ist ein weiteres Dividendenpapier, dessen Rendite schwer zu ignorieren ist. Ausgehend vom gestrigen Schlusskurs von 32,55 USD und einer Ausschüttung von 0,51 USD pro Aktie im Quartal bietet das Papier eine Rendite von 6,3% im Jahr.
Aber diese heftigen Ausschüttungen sind mit Vorsicht zu genießen. AT&T versucht mit Hochdruck zu einem modernen Mediengiganten zu wandeln, zu einer Zeit, in der die Verbraucher ihre kabelgebundenen Abos kündigen und günstigere Unterhaltungsoptionen, wie sie von Netflix (NASDAQ:NFLX) angeboten werden, bevorzugen. Um in diesem bewegten Umfeld überleben zu können, übernahm der Telefonkonzern letztes Jahr für 85 Mrd USD Time Warner (NYSE:TWX), zu dem populäre Angebote wie HBO und CNN gehören. .
Aber der Kauf hat AT&Ts Schuldenlast erhöht und operative Probleme geschaffen. AT&T hat 169 Mrd USD an Nettoschulden angehäuft und sagt, dass 75% der Schulden, die es bei Kauf von Time Warner aufgenommen hat, bis Jahresende getilgt sein werden.
AT&Ts Dividendenrendite ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass Investoren von einer Beschneidung seiner jährlichen Dividendenausschüttung in Höhe von 15 Mrd USD ausgehen, sollte die strategische Wende nicht funktionieren. Aufgrund des anhaltenden Schuldenproblems empfehlen wir Investoren, bei diese fallende Aktie nicht einzufangen.
3. Schlumberger
Schlumberger (NYSE:SLB), der größte Anbieter von Dienstleistungen im Ölbohrgeschäft, hat seit dem Hoch vom April an der Börse 20% an Wert verloren, sodass die Aktie den Handel gestern zu 38,58 USD beendete. Die Verluste kamen zustande, da befürchtet wird, dass die großen Öl- und Gasförderer in der Welt ihre Ausgabenpläne angesichts langsameren Wachstums und eines möglichen Überangebots im Ölmarkt zusammenstreichen werden. Dieser Pessimismus hat die Dividendenrendite der Aktie auf fast 6% steigen lassen.
Der Kurs der Aktie, der in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 67% gefallen ist, könnte einigen konträren Investoren allerdings ziemlich attraktiv erscheinen. Die jährliche Dividendenrendite liegt mit 5,2% auf mehr als dem Doppelten des Durchschnitts der letzten fünf Jahre. Aber das gegenwärtige Umfeld ist nicht gut für Öl- und Gaserkundung und den Produzenten sitzt das Geld nicht locker, da ihre Eigentümer Druck ausüben, mehr Geld auszuschütten. Das wiederum verringert die Nachfrage nach Ölfelddienstleistungen, meint S&P GIobal, das Schlumbergers Kreditrating im letzten Monat um eine Stufe absenkte.
In diesem wirtschaftlich und geopolitisch weltweit unsicheren Umfeld, ist es gut möglich, dass die Ölpreise ihre jüngsten Gewinne nicht behaupten können. Es wäre daher besser für Investoren, sich hier erst einmal fernzuhalten.
Fazit
Sein Geld in Aktien mit hohen Renditen zu stecken ist nicht immer profitabel. Investoren sollten ihre Anlagen mit Sorgfalt auswählen und sich auf Unternehmen mit hoher Finanzkraft und niedrigen Schulden konzentrieren, die ihre Investoren seit langem belohnen. Für die drei oben aufgeführten Aktien trifft dies nicht zu.
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