Die asiatischen Aktien zeigten einen durchwachsenen Wochenstart. Der Nikkei (-0,69%) und Topix (-0,89%) erfuhren einen Abverkauf, da das japanische BIP im vierten Quartal um 1,6% sank. Analysten waren von -1% ausgegangen und im letzten Quartal lag die Zahl bei +0,4%. Das war die erste Kontraktion seit dem dritten Quartal 2018, der stärkste Rückgang seit dem zweiten Quartal 2014 und die Auswirkungen des Coronavirus mussten nicht einmal berücksichtigt werden.
Die Aktien in Shanghai (+2,28%) und Hongkong (+0,52%) starteten positiv in die neue Woche, aber das lag daran, dass die chinesische und Hongkonger Regierung zusätzliche Steueranreize versprachen, um gegen die Konjunkturverlangsamung durch den Coronavirus-Ausbruch vorzugehen.
Die geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Kristalina Georgieva, sagte, dass das Währungsgebiet kleiner werde und dass man sich stärker auf steuerliche Massnahmen sowie Strukturreformen verlassen müsste, um das Wachstum anzukurbeln.
Vor kurzem rief die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, ebenfalls die europäischen Regierungen auf, dazu beizutragen, dass die EZB ihre Wachstums- und Inflationsziele erreichen kann.
Wir könnten somit am Anfang einer Ära stehen, in er die Zentralbanken aktiv die Hilfe der Regierungen einfordern, um das Wachstum zu fördern, nachdem eine mehr als ein Jahrzehnt anhaltende extrem lockere Geldpolitik weltweit nicht die erwarteten Ergebnisse liefern konnte. Aber es ist nicht sicher, dass die meisten Regierungen, die bereits mit hohen Defiziten zu kämpfen haben, viel dazu beitragen könnten, das Wachstum anzukurbeln.
Wo wir schon bei den Steueranreizen sind: das Vereinigte Königreich könnte das Feld anführen, da die britische Regierung plant, im nächsten Jahr mehr auszugeben, um dem Land einen so sanften Brexit wie möglich zu ermöglichen. Und der neue Finanzminister Rishi Sunak ist in einer guten Position dazu beizutragen, Johnsons Plan am März in die Tat umzusetzen. Höhere Ausgaben könnten zu einer höheren Wirtschaftsexpansion führen und den Druck im Zusammenhang mit niedrigeren Zinsen von den Schultern der Bank of England (BoE) nehmen, zumindest für eine Zeit. Das ist es vielleicht, was das Pfund gegenüber dem US-Dollar über 1,30 hält.
Die CFTC-Daten zeigten, dass die Anleger in der letzten Woche ihre spekulativen Netto-Positionen im Sterling erhöht haben.
Am Mittwoch sollten die Daten für Januar eine bessere britische Inflation auf 1,7% im Jahresvergleich (von 1,4% vor einem Monat) zeigen. Die Erwartung, dass die Inflation nach Boris Johnson Sieg im Dezember besser ausfallen dürfte, sollte die GBP-Bullen anregen, ihre Long-Positionen vor der Datenveröffentlichung über 1,30 zu erhöhen.
Die FTSE- Futures (+0,27%) deuten einen leicht positiven Start in London an.
Die US-Märkte sind heute aufgrund eines Feiertags geschlossen.
Der Euro bleibt unter einem dezenten Verkaufsdruck, da die deutsche ZEW-Umfrage (Dienstag) und die deutschen vorläufigen PMI-Zahlen (Freitag) wohl zeigen werden, dass die Unternehmensstimmung und Aktivität des verarbeitenden Gewerbes sich in Deutschland im Februar weiter verschlechtert haben und dass wir die ersten Auswirkungen des Coronavirus-Schocks auf die Wirtschaft sehen.