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Bank of America - wie ist die Aktie nach dem Quartalsbericht zu beurteilen?

Veröffentlicht am 23.10.2022, 16:13
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Für die Bank of America-Aktie gibt es aufgrund der zunehmenden Rezessionsrisiken ein klares Bear-Case
  • Doch steigende Leitzinssätze lassen einen kräftigen Rückenwind für das Gewinnwachstum erwarten - stärker sogar als die Prognosen der BofA
  • Alles in allem kann sich die Ertragslage günstiger entwickeln, als so manch einer denkt - und das gilt auch für die Aktie
  • Für einige Investoren ist die Aktie der Bank of America (NYSE:BAC) im Moment ein klarer Verkauf. Ja, die Aktie ist billig, gleichzeitig nehmen aber auch die makroökonomischen Bedrohungen zu. Angesichts der Zinserhöhungen der Fed ist eine herannahende Rezession sehr wahrscheinlich. Und die BofA wird, wie jede andere Bank auch, in einem rezessiven Umfeld zu kämpfen haben.

    Dieses Argument leuchtet auf den ersten Blick ein, lässt aber eine wichtige Tatsache außer Acht. Die gleichen Zinserhöhungen der Federal Reserve, die Rezessionsängste schüren, können die Erträge der Bank of America auch enorm beflügeln. Diese Dynamik könnte den Druck durch steigende Kreditverluste sowie geringere Erlöse und Gewinne im Investmentbanking-Geschäft des Unternehmens wettmachen.

    Das bedeutet natürlich nicht, dass die Bank of America die Auswirkungen des externen Umfelds nicht zu spüren bekommt oder dass sie ihre Gewinne einfach steigern kann, egal was sonst so in der Wirtschaft passiert. Es bedeutet aber, dass bei einem Aktienkurs von rund dem 11-fachen des aktuellen Gewinns sehr viele Investoren übertrieben auf die kurzfristigen Risiken reagieren und sich möglicherweise langfristig positive Effekte entgehen lassen.

    BAC Wochenchart.

    Quelle: Investing.com

    Gut aufgestellte Verbraucher

    Wenn man den Mitgliedern der Unternehmensleitung bei der Telefonkonferenz zum 3. Quartal zugehört hat, wird man bei der BAC-Aktie zurecht ein wenig Vorsicht walten lassen.

    Der CEO Officer Brian Moynihan konzentrierte sich zwar auf die Stärke der BofA-Kunden. Er wies darauf hin, dass die Gesamtausgaben im Berichtsquartal um 12 % im Vergleich zum Vorjahresniveau gestiegen sind. Laut CFO Alastair Borthwick sind die Nettoabschreibungen von Forderungen "weiterhin niedrig und stabil."

    Für das 3. Quartal sind das natürlich gute Neuigkeiten. Doch mit Blick auf die Zukunft gibt es Anlass zur Sorge. Die Kreditqualität der BofA liegt nach wie vor um einiges über dem Stand vor der Pandemie, selbst in einem rezessiven Umfeld.

    Die Befürchtung besteht einfach darin, dass die Bank unter erheblichen Druck durch sein Kreditgeschäft gerät. Schon allein die Normalisierung nach der Pandemie wird zu höheren Kreditverlusten führen, noch bevor sich die Wirtschaft abkühlt. Die Tatsache, dass es aus Sicht der Führungskräfte kaum Anzeichen für eine Schwäche der Verbraucher gibt, bedeutet nicht, dass diese Schwäche nicht kommen wird. Es bedeutet vielmehr, dass die Erträge in diesem Geschäft näher an einem zyklischen Höchststand sind, als sie es sonst wären.

    Andere Risikofaktoren

    Eine Rezession ist nicht nur ein Problem für das Privatkundengeschäft. Die Gebühren im Investmentbanking sind angesichts der schwachen Börsen bereits rückläufig, die Erträge gingen im Jahresvergleich um 46 % zurück. Die Vermögenswerte im Bereich Global Wealth and Investment Management gingen im Jahresvergleich aufgrund niedrigerer Marktbewertungen um 12 % zurück.

    Auch hier gilt die Befürchtung, dass die BofA kurz vor einem Peak steht, auch wenn der Druck hier schneller gestiegen ist als im Verbrauchersegment. Selbst die Handelsabteilungen der Bank können auf ein starkes 3. Quartal zurückblicken, aber das ist keine Überraschung: Die Volatilität war im abgelaufenen Quartal erhöht, und institutionelle Händler profitieren nun einmal von Volatilität.

    Die Lage kann sich noch weiter verschlechtern, woran viele Investoren auch nach der Rallye nach der Veröffentlichung der Ergebnisse zu glauben scheinen.

    Reicht die Nettozinsmarge aus?

    Aber wie gesagt, es gibt auch starken Rückenwind. Große Banken wie die BofA mussten mit ansehen, wie ihre Nettozinsmarge - die Differenz zwischen den Zinseinnahmen aus Krediten und den Zinsausgaben für Einlagen - durch die niedrigen Zinssätze unter Druck geraten ist. Durch die Maßnahmen der Fed können sich die Nettozinsmargen nun endlich normalisieren.

    Diese Normalisierung hat enorme Auswirkungen auf die Gewinne. Für das dritte Quartal gab die BofA an, dass die Nettozinsmargen 1,3 Mrd. USD zum Gewinn beigetragen haben, wobei für das kommende Quartal weitere 1,25 Mrd. USD oder mehr erwartet werden. Ein noch größerer Schub wird im ersten Halbjahr 2023 erwartet.

    Dabei ist zu bedenken, dass die Wertberichtigungen für Kreditausfälle und die Nettoabschreibungen im 3. Quartal 2022 zusammen nur 172 Mio. USD niedriger waren als im 3. Quartal 2019. Die Gewinne im globalen Bankgeschäft (d.h. im Investmentbanking) beliefen sich insgesamt auf etwa 2 Mrd. USD.

    Eine normalisierte Nettozinsmarge hat den Druck, der in den letzten Quartalen auf dem übrigen Geschäft lastete, weitgehend aufgefangen. Sicherlich nicht den gesamten Druck, aber die Nettozinsmargen entkräften das Argument, dass der BofA ein steiler, schneller Rückgang der Erträge droht.

    Ist die Aktie billig genug?

    Vor diesem Szenario sieht BAC zumindest interessant aus. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis beläuft sich auf etwa das 1,18-fache, und wie bereits erwähnt, dürfte das Kurs-Gewinn-Verhältnis in diesem Jahr bei etwa dem 11-fachen liegen. Beides ist nicht besonders teuer.

    Und vor allem ist die BofA nicht dieselbe Bank, die die Finanzkrise 2008/09 nur um Haaresbreite überstanden hat. Die Bilanzstruktur ist weitaus gesünder. Das Immobilienrisiko ist deutlich geringer.

    Diese Faktoren bedeuten keinesfalls, dass die BofA unempfindlich gegenüber einem wirtschaftlichen Abschwung ist. Sie besagen vielmehr, dass sich die BAC-Aktie bei einem Abschwung weitaus besser entwickeln könnte, als viele Pessimisten glauben.

    Offenlegung: Vince Martin ist derzeit in keinem der hier besprochenen Wertpapiere investiert.

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Aktuelle Kommentare

Sehr gut erklärte Wirkkräfte….. 2 Dinge, die hervor zu heben sind… bei einer Nachfrage-ausgelösten Inflation wird durch die Zinssteigerung der Konsum gebremst, was suf enorm verschuldeten Privathaushalte der USA eine schnelle Wirkung hat….. Hier haben wir aber eine Angebotsorientierte Inflation, die durch die nachgelagerte Zinserhöhung einen großen Teil der Haushalte in den nächsten Wochen zusätzlich treffen….. Desweiteren sind einige Indikatoren des Immobilienmarktes jetzt schon auf historischen Tiefstständen…… als ich die Q-Zahlen der Banken letzte Woche sah, dachte ich: Noch nie galt der Spruch „sell on good news“ treffender als dort…… Ich bin davon überzeugt, dass spätestens nach thanks giving die Banken, Immobilien- und die Kreditkartenkonzerne die 3 Bereiche mit einem Abschwungpotential >50 % sind…..
Zusätzlich wissen viele nicht, die Zinsermittlung insbesondere für gewerbliche Finanzierungen aus den Komponenten Marktzins und Kreditrisiko ermittelt wird…… so dass gerade KK-Kredite und auftragsbezogene Zwischenfinanzierungen heute schon 2-2,5x teurer sind, als in 11/21….. Desweiteren sind viele Immobilienfinanzierungen durch Depotbestände abgesichert, die bei einem bevorstehenden Crash Nachschusspflichten und in vielen Fällen Kreditausfälle nach sich ziehen…… ich denke alle Volkswirte wissen, dass den Banken ein Höllenszenario bevor steht
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