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Batteriemetalle: Argentinien forciert den Aufstieg zum Lithiumgiganten

Veröffentlicht am 21.06.2023, 07:57
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Argentiniens Lithiumindustrie wächst dynamisch. Die Regierung lehnt eine Verstaatlichung der Branche wie in Chile ab. Mit der EU wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Argentinien steigt in der globalen Hierarchie der Lithiumproduzenten auf. Wie die chilenische Kupferkommission kürzlich prognostizierte, wird das Land des Fußballweltmeisters Chile bis 2035 als zweitgrößten Lithiumproduzenten weltweit überholen. Ein Grund dafür ist die mangelnde Planung von Projekten in Chile. Doch auch Argentinien selbst tut einiges für den Aufstieg.

Lithiumexporte wachsen um 84 %

Die Lithiumindustrie des Landes wächst stark. Im Mai stiegen die Exporte auf 60 Millionen USD – ein Zuwachs um 17 % zum Vorjahresmonat. Lithiumexporte machten damit 19% der Bergbauexporte Argentiniens aus. In den ersten fünf Monaten des Jahres stiegen die Lithiumexporte auf 369 Millionen USD – ein Plus von 84 % im von Vergleich zum Vorjahreszeitraum und ein Rekord für diese fünf Monate.

Damit hat sich Argentinien der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge zum weltweit am schnellsten wachsenden Lithiumproduzenten entwickelt. Im Land gibt es drei aktive Lithiumminen sowie 38 in der Entwicklung befindliche Projekte. Im Februar beschäftigte die argentinische Lithiumindustrie den Behörden zufolge 3788 Mitarbeiter – 1406 bzw. 59 % mehr als im Vorjahr.

Dass der Lithiummarkt in Chile nur schleppend in Gang kommt, liegt auch an den Entscheidungen auf politischer Ebene. Die Regierung will den Lithiumabbau im Land weitreichend verstaatlichen und alle privaten Unternehmen zu einer staatlichen Beteiligung zwingen.

Argentinien will diesen Weg explizit nicht gehen. Die Regierung hat dieser Tage einen Gesetzentwurf für eine Lithium-Industrialisierungsstrategie vorgelegt. Diese sieht zwar lokale Marktquoten, aber keine staatlichen Eingriffe vor. Die Regierung schließt ausdrücklich aus, dass ihre Lithiumstrategie Elemente enthalten wird, wie sie in Chile geplant sind. Eine Verstaatlichung des Lithiumabbaus ist nicht geplant.

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Inlandsquoten, aber keine Verstaatlichung

Das Land sieht in dem begehrten Batteriemetall eine ökonomische Perspektive – ist doch der Staatsbankrott geradezu traditionell nie weit entfernt. Die Sekretärin für strategische Angelegenheiten, Mercedes (ETR:MBGn) Marcó del Pont etwa, betrachtet "die Entwicklung von Lithium als eine Chance zur Stärkung der Industrialisierung".

Argentinischen Medien zufolge sieht der Gesetzentwurf eine Quote für den Inlandsmarkt vor. Diese soll die heimische Versorgung mit Lithium, das für die Industrialisierung benötigt wird, sicherstellen. Dieses heimische Lithium sollen die Anbieter zu einem vergünstigten Preis abgeben. Wie hoch genau die Inlandsquote ausfällt, ist noch unklar. Als Untergrenze gilt eine Größenordnung von 5 %.

Im Raum steht auch die Gründung einer Vermarktungsagentur für Lithium. Diese könnte etwa Verträge mit ausländischen Produzenten aushandeln. Hier würde sich Argentinien dann ein Beispiel an Chile nehmen, wo die staatliche Agentur Corfo (Production Promotion Corporation) mit Unternehmen zum Beispiel Kontingente und Preise sowie Investitionen in nachgelagerte Verarbeitung aushandelt.

Die Unterstaatssekretärin für strategische Angelegenheiten, Verónica Robert, erläuterte kürzlich die Unterschiede zwischen Argentinien und Chile in verfassungsrechtlicher Hinsicht. "Chile und Argentinien sind aus institutioneller Sicht unterschiedliche Länder: Chile ist einheitlich, im Gegensatz zu unserem Land, das föderal ist und in seiner Verfassung das ursprüngliche Eigentum an natürlichen Ressourcen anerkennt". Die Konsequenz: In Argentinien wäre die Verstaatlichung von Lithium nur mit einer Verfassungsänderung möglich, da sich natürliche Ressourcen im Eigentum der Provinzen befinden.

Absichtserklärung mit der EU

In der vergangenen Woche war EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu Besuch in Buenos Aires. Von der Leyen und der argentinische Präsident Alberto Fernández unterzeichneten eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit im Rohstoffsektor. Der Fokus liegt dabei klar auf Lithium. Aktuell verhandeln die EU unter südamerikanische Mercosur-Block über den Abschluss eines Handelsabkommens.

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Argentinien liegt zusammen mit Chile und Bolivien im sogenannten Lithium Dreieck – einer Region in Südamerika, in dem die weltweit größten Lithiumvorkommen lagern.

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