Die indische Rupie, die in der letzten Woche fast 0,75% gegenüber dem Buck eingebüsst hat, steht vor weiteren Schwierigkeiten. Das Protokoll zur jüngsten Sitzung der Reserve Bank of India (RBI) bietet gute Informationen dazu, in welche Richtung die Politik geht, während die Risiken im Zusammenhang mit den Öl- und Nahrungsmittelpreisen den Ausschussmitgliedern Sorgen bereiten.
Die zurückhaltende zweite Zinssenkung durch die RBI im April scheint kein wichtiger Durchbruch, auch wenn die Unsicherheiten auf politischer Ebene sowie die steigenden Ölpreise und möglichen Knappheiten bei der Öllieferung ein Abwarten begünstigen. Darüber hinaus dürfte die RBI in Form eines USD/INR-Währungsswaps weitere langfristige Liquidität im Wert von 5 Mrd. USD injizieren, die zweite ähnliche Transaktion in einem Monat, eine Massnahme, die die Abwertung der Rupie beschleunigen dürfte. Es ist daher fraglich, ob die INR im Bereich um 69 bleiben oder ob sie auf die Werte von Februar 2018 bei 64 zurückgehen wird. In der Tat könnte die Aufhebung der Verzichte im Zusammenhang mit dem iranischen Öl durch die USA die indische Wirtschaft belasten auch wenn nicht zu erwarten ist, dass Ölpreise unter 80 USD die Verbraucherpreise direkt beeinflussen werden.
Somit scheint es unter den aktuellen Umständen sinnvoll zu sagen, dass die Anfälligkeit der INR anhalten wird. Die von der Mehrheit der RBI-Mitglieder angenommene zurückhaltende Einstellung, die Prognosen, dass die Zinsen bis Juni 2019 um weitere 25 Bp angehoben werden, und Risiken im Zusammenhang mit dem Ölangebot könnten die indische Rupie negativ beeinflussen.
Aktuell liegt der USDINR bei 69,72 und ist kurzfristig auf dem Weg zu 69,86.