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Befürchtungen einer zu starken Drosselung in China

Veröffentlicht am 19.02.2014, 10:46
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3760 (07.48 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3703 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102,25. In der Folge notiert EUR/JPY bei 140,70. EUR/CHF oszilliert bei 1,2215.

Manchmal kann man es den Märkten nicht recht machen …
Chinas Zentralbank und Führung ist sich der Risiken des Umbaus der Ökonomie als auch der realen und potentiellen Fehlentwicklungen, die den gesamten Aufholprozess gegenüber den Industrienationen begleiten und bisher historisch einmalig erfolgreich gemeistert wurden, bewusst und hat in den letzten 12 Monaten das Thema Kreditwachstum sensibel begleitet. Verschärfungen waren ein probates Mittel, das Schattenbankensystem auf die Risiken der Refinanzierung hinzuweisen. Das Ziel dieser Politik war die Forcierung einer angemessenen Risikohaltung im Schattenbankensystem. Sofern die durch die Verschärfung verursachten Unsicherheiten ein zu hohes Maß erreichten, wurde sensibel gegengesteuert. „So far – so good!“

Kreditwachstum ist grundsätzlich Ausdruck erhöhter Wirtschaftstätigkeit. Das gilt vor allen Dingen in China. Vor diesem Hintergrund ist die Nervosität an den Finanzmärkten bemerkenswert. Gestern waren noch Wachstumssorgen maßgeblich …

In China ist die Kreditvergabe an Investitionen orientiert. Die Finanzierung des Konsums ist dagegen absolut unwesentlich. Damit ergibt sich ein elementarer Unterschied in der Qualität zu den westlichen Industrienationen. Die Befürchtungen einer zu starken Drosselung, die derzeit in den Finanzmarkt lanciert werden, sind vor dem Hintergrund des „Trackrecords“ der chinesischen Führung und der PBoC ambitioniert und tragen den Keim des „Market Spin“ in sich.

Sowohl der deutsche als auch der europäische ZEW-Sentimentindex enttäuschten per Berichtsmonat Februar, da einerseits die Konsensusprognose verfehlt wurde und es andererseits zu einem merklichen Rückgang kam. Der deutsche ZEW-Index sank von 61,7 auf 55,7 Punkte (Prognose unverändert bei 61,7). Der europäische ZEW-Sentimentindex ging von 73,3 auf 68,5 Zähler zurück. Beide Indices hatten zuvor die höchsten Niveaus seit 2006 respektive seit 2004 markiert. Ergo ist das aktuelle Indexniveau einerseits deutlich über den langjährigen Mittelwerten und signalisiert andererseits weiter ein sehr positives Gesamtumfeld.
Chart: Deutscher ZEW-Sentimentindex © Moody’s Economy.com

Deutsche ZEW-Konjunkturerwartungen

Positiv stachen die Indikatoren Deutschlands und der Eurozone im Lageindex hervor. Hier kam es zu unerwarteten dynamischen Anstiegen. In Deutschland verbesserte sich der Lageindex von +41,2 auf +50,0 Punkte und markierte den höchsten Wert seit August 2011. Der Lageindex der Eurozone nahm um +8 Punkte von zuvor -48,2 auf -40,2 zu. Dieser Index erreichte das höchste Niveau seit November 2011. Unser Fazit lautet, dass die Niveaus der Sentimentindices losgelöst von den Rückgängen im Monatsvergleich keinen ansatzweise Grund für Sorge bereiten. Mehr noch freuen wir uns ausgesprochen, dass die reale Lageeinschätzung dem Sentiment folgt. Das ist die Kernbotschaft der gestrigen Veröffentlichungen und diese Botschaft ist positiv!

Die Veröffentlichungen aus den USA konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Der NY Fed Manufacturing Index fiel per Berichtsmonat Februar von zuvor 12,51 auf 4,48 Punkte. Die Prognose lag bei 9,00 Zählern. Gleichwohl bewegt sich der Index immer noch auf positivem Terrain und signalisiert Wachstum. Die anhaltenden Wetterkapriolen in den USA sind fraglos ein nicht unwesentlicher Belastungsfaktor.

New York Empire State Index per Februar

Problematischer war der massive unerwartete Rückgang des NAHB-Housing Market Index. Dieser Frühindikator des US-Wohnimmobilienmarkts brach von zuvor 56 auf 46 Punkte ein und markierte den niedrigsten Wert seit Mai 2013! Auch hier ist bei der Interpretation Vorsicht geboten, da die Wetteranomalien auch hier belasten. Dennoch ist es auffällig, dass seit Beginn der Reduzierung der Anleiheankäufe durch die Federal Reserve die Daten des Wohnimmobilienmarkts nachhaltig enttäuschen. Voraussichtlich setzt sich diese Tendenz heute bei den Neubaubeginnen und Baugenehmigungen fort. Diese Entwicklungen unterstützen unsere These, dass die selbstragenden Kräfte der US-Wirtschaft unverändert unausgeprägt sind. Der Unterschied zu der Eurozone ist hier eklatant.

NAHB Housing Market Index

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!

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