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Bergbau: Codelco setzt auf KI – und liegt damit im Trend

Veröffentlicht am 22.08.2022, 08:23
HG
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Codelco setzt Künstliche Intelligenz (KI) ein, um die Kupferausbeute in Bestandsminen zu verbessern. Das Programm verspricht Erfolg: Durch eine erhöhte Ausbeute konnten 8000 t Kupfer bzw. 80 Millionen USD Jahresgewinn herausgeholt werden. KI dürfte im Bergbau bald eine größere Rolle spielen.

Wie viele Bergbauunternehmen sieht sich auch Codelco sinkenden Metallgehalten, steigenden Kosten und immer strengeren Umweltauflagen gegenüber. 2020 installierte das Unternehmen deshalb ein digitales Rechenzentrum mit Machine Learning.

8000 t zusätzliches Kupfer in 100 Jahre alter Mine

Dadurch gelang es, der seit 1915 in Betrieb befindlichen Chuquicamata-Mine 8000 t zusätzliches Kupfer abzutrotzen. Dies hatte Codelco kürzlich in einer Mitteilung bekanntgegeben.

Die Künstliche Intelligenz wertet einen Datenstrom über bereits abgebaute Erze aus und optimiert so die weiteren Prozesse. So kommt etwa das sogenannte Blending zum Einsatz, bei dem Erze mit leicht unterschiedlichen Gehalten und Eigenschaften so behandelt und vermischt werden, dass ein konstanter Input für die Aufbereitungsanlage entsteht.

Codelco will KI deshalb auch in anderen Produktionsstätten einführen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bestehende Lagerstätten lassen sich länger ausbeuten, wodurch die schwierige und aufwändige Inbetriebnahme neuer Minen verzögert werden kann.

Deloitte sieht großes Potenzial für KI im Bergbau

Die Beratungsgesellschaft Deloitte sieht großes Potenzial für den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Bergbau. In einer Studie betont das Unternehmen etwa, dass Bergbauunternehmen mithilfe von KI schnellere Entscheidungen mit großer Genauigkeit treffen könnten.

Der Grund: Im Bergbau werden immer größere Mengen an Daten benötigt, die häufig noch manuell und visuell erfasst werden. Hier könne KI den Arbeitsablauf erheblich rationalisieren und Fehler reduzieren.

Deloitte verweist etwa auf das Beispiel von RockMass Technologies, das eine tragbare Hardware mit Sensoren zur Analyse von Felsoberflächen verwendet und so innerhalb von Minuten wertvolle Daten erhält.

Potenzial sieht Deloitte auch im Hinblick auf die Gesundheit und Sicherheitsbedingungen für Minenarbeiter. KI könne gefährliche Situationen erkennen und den Bergbau hin zu einer Prozessorientierung bewegen, wodurch weniger Menschen unter Tage notwendig seien.

Die Analysten verweisen etwa auf die simulatorbasierte Trainingsplattform von ThoroughTec, deren tragbare Sensoren Bewegungen der Arbeiter überwachen und selbstständig problematische Muster erkennen.

Nicht zuletzt die Effizienz soll deutlich gesteigert werden können, weil sich die Fehlerquote durch den Einsatz von KI reduzieren lasse. Deloitte nennt hier als Beispiel Lösungen von Ionic Engineering, mit denen die Bilderkennung bei der Identifizierung von Kupfer verbessert werden könne.

Lösungen wie diesen böten insbesondere in Kombination mit neuronalen, lernenden Netzen  großes Potenzial für Effizienzgewinne und damit Kostenreduzierungen.

Nicht zuletzt Umweltauflagen sollen Deloitte zufolge durch KI im Bergbau besser eingehalten werden können. So könne KI etwa den energieintensiven Betrieb von Lüftungssystemen optimieren und dadurch den Energieverbrauch senken.

Codelco: Weltgrößter Kupferproduzent

Codelco (Corporación Nacional del Cobre de Chile; kurz Codelco Chile) ist in Santiago de Chile ansässig und befindet sich im Staatsbesitz. Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge der größte Kupferproduzent weltweit und taxiert seinen Marktanteil auf 8 %. Bei Molybdän beträgt der Marktanteil demnach 10 %.

2020 produzierte Codelco 1,73 Megatonnen Feinkupfer und 28 Kilotonnen Molybdän und erzielte damit einen Gewinn von knapp 2,1 Milliarden USD. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 50.000 Mitarbeiter und berichtete für 2020 einen Gesamtumsatz von 14,2 Milliarden USD.

Zum Konzern gehören sieben Bergwerke, eine Raffinerie, zahlreiche Tochterunternehmen sowie diverse Beteiligungen in unterschiedlichen Ländern.

Der Kupferpreis ist zuletzt nach einer deutlichen Korrektur zuletzt wieder gestiegen. In der Spitze wurden in diesem Jahr mehr als 10.500US-Dollar pro Tonne gezahlt – dieses Hoch wurde im März erreicht. Bis Mitte Juli fiel der Kurs auf 7.000 USD pro Tonne. Hier endete der Abwärtstrend jedoch zumindest vorläufig. Aktuell werden rund 8.000 USD pro Tonne gezahlt.

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