Während aus den Aktienmärkten kräftig Kapital abgezogen wird, sind Gold, einige Währungen wie der Schweizer Franken, Anleihen sowie die Kryptowährungen gefragt. Vor allem der Bitcoin gewinnt an Beliebtheit auf Handelsplattformen wie eToro. Hier haben Anleger die Möglichkeit, auch zahlreiche Altcoins zu handeln. In den vergangenen Tagen sind rund 40 Mrd. Dollar in den Markt geflossen – Tendenz steigend. Allerdings ist dies nur die halbe Wahrheit. Denn die Altcoins haben das Nachsehen. Wir zeigen auf Feingold Research mal, warum das so ist.
Rund 300 Mrd. Dollar oder umgerechnet 270 Mrd. Euro werden derzeit für die etwa 2400 gelisteten Münzen am Krypto-Markt an Börsenwert aufgerufen. Verglichen mit der Marktkapitalisierung der Dividendenwerte bleibt die Bedeutung der Digitalmünzen dennoch gering. So bringen derzeit SAP (DE:SAPG), Allianz (DE:ALVG) und Henkel (DE:HNKG_p) ähnlich viel auf die Börsenwaage wie der gesamte Krypto-Markt. Der Vergleich zeigt auch, dass bereits mit kleinen Summen große Bewegungen ausgelöst werden können.
Vor allem der Bitcoin gewinnt weiter an Bedeutung, während fast alle Altcoins den Anschluss verlieren. So kletterte die Dominanz der größten Kryptowährung auf knapp 70 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit März 2017. Im Gegenzug nimmt seit Monaten das Gewicht der Altcoins ab (graue Linie). Frisches Kapital fließt somit vor allem in den Bitcoin. Gleichzeitig werden die Positionen bei den kleineren Münzen sukzessive abgebaut. Selbst die größeren Altcoins zeigen immer deutlicher Relative Schwäche: Die Marktdominanz von Ether und XRP zeigt Richtung Süden.
- Quelle: coinmarketcap
Seit Ende Juli sind etwa 40 Mrd. Dollar in die Digitalwährungen geflossen. Eine erfreuliche Entwicklung. Allerdings profitierte davon fast ausschließlich der Bitcoin, denn die Marktkapitalisierung der Altcoins pendelt seit Wochen unterhalb von 100 Mrd. Dollar seitwärts (schwarzes Rechteck).
- Quelle: coinmarketcap
Von einem breiten Aufschwung bei den Kryptos kann somit nicht die Rede sein. Nur der Bitcoin scheint derzeit ein wenig von den Turbulenzen an den Aktien- und Anleihemärkten zu profitieren. Aufgrund der geringen Größe und enormen Schwankungen hat der Bitcoin noch längst nicht den Status eines sicheren Hafens wie Gold und japanischer Yen erreicht – dies bleibt vorerst ein Wunschtraum der Bitcoin-Bullen. Aber nicht nur wegen der fehlenden Marktbreite sollten Anleger sogar kurzfristig vorsichtig sein. Seit einigen Tagen pendelt der Kurs bereits unter der 12.000er-Marke seitwärts, die Flaggenformation wurde noch nicht nach oben hin aufgelöst. Jederzeit droht somit ein Rücksetzer bis mindestens 9200/10.000.