Neue Schlagzeilen zu den Kryptowährungen sind derzeit Mangelware. Im Gegenteil, der Bitcoin bewegt sich seit Wochen seitwärts, abgesehen von einem kurzen Einbruch an wenigen Börsen auf 10 (!) Dollar. Doch während risikoreiche Anlageklassen wie Aktien unter Druck stehen, bleibt der Bitcoin als sicherer Hafen und somit Wertaufbewahrungsmittel neben Gold offenbar gefragt. Auf Handelsplattformen wie Etoro ist die Nummer 1 sehr beliebt, bei anderen Kryptowährungen sollten Anleger hingegen vorsichtig sein.
Kurskapriolen wie an den Aktienmärkten sind derzeit zumindest bei den größten Digitalwährungen kaum zu beobachten. Seit der strammen Rally im Frühsommer hat sich die Lage beruhigt, der Bitcoin pendelt oberhalb von 10.000 Dollar seitwärts. Die Marktkapitalisierung der etwa 2500 gelisteten Münzen beträgt rund 270 Mrd. Dollar, wobei dies vor allem an der Stabilisierung des Bitcoins liegt. Mit einem Marktanteil von knapp 70 Prozent verzerrt die Nummer 1 allerdings das Bild. Ohne Bitcoin gerechnet bleibt der Trend hingegen eher abwärts gerichtet – der Börsenwert der gesamten Altcoins schrumpfte seit Monatsbeginn um rund 12 Mrd. Dollar auf 83 Mrd. Dollar.
Die Tendenz der vergangenen Monate setzt sich somit fort: Bitcoin zeigt Relativer Stärke, ein ähnliches Phänomen ist am Aktienmarkt zu beobachten. Wenn die Lage schlechter wird, ziehen Investoren zuerst aus den kleineren und spekulativeren Nebenwerten Kapital ab, die Blue Chips halten sich meist besser. Dieser Effekt ist auch bei den Kryptos zu beobachten, wie die Charts deutlich zeigen.
Ripple bietet zwar mit dem digitalen Zahlungsnetzwerk für Banken und dem Ziel, internationale Transaktionen zu vereinfachen und deutlich preiswerter zu gestalten einen spannenden Ansatz. Auch namhafte Kunden wie Santander, SEB und UBS (SIX:UBSG) schmücken die Liste. Die Kursentwicklung der Vermittlerwährung XRP kann aber dennoch seit Monaten nicht begeistern. Mit 0,27 Dollar steht der Preis derzeit an der südlichen Grenze einer Spanne, die seit rund 12 Monaten gilt. Für mutige Schnäppchenjäger ein Traum, eine enge Absicherung ist aber Pflicht. Erholungen bis 0,33 oder 0,37 sind möglich – viel mehr scheint derzeit nicht drin.
Enttäuschend verliefen die vergangenen Wochen auch für Ether. Der Aufwärtskanal wurde nach unten verlassen, ein kräftiger Ausverkauf blieb bisher aus. Berichten zufolge flutet der mysteriöse Token MGC das Netzwerk und treibt die Transaktionskosten in die Höhe. Die seit Ende Juni ausgebildete Serie fallender Hochpunkte stimmt uns aber vorsichtig, zuletzt lief der Kurs zwischen 170 bis 200 seitwärts. Ein Ausbruch darüber würde Platz schaffen bis 225, nach unten besteht Risiko bis mindestens 135/150.
Bitcoin bleibt vorerst in der Konsolidierungsflagge seit Ende Juni gefangen. An wenigen asiatischen Handelsplätzen rauschte der Kurs aufgrund einiger Probleme bei Amazon (NASDAQ:AMZN) Web Service AWS in den Keller, Bitcoin gab es 99,89 Prozent günstiger. Am Gesamtmarkt sorgte dies aber nicht für Verunsicherung, der Bitcoin pendelt seit Tagen stabil über der 10.000. Das bedeutet: Die Flaggenobergrenze bei 11.800 begrenzt derzeit die Fantasie, unter 9800 droht ein Test der Juli-Tief bei 9000. Rückschläge sollten sich aber mittelfristig als Kaufgelegenheit erweisen, denn der übergeordnete Trend mit der steigenden 200-Tage-Linie zeigt weiter aufwärts.