Inflationsdruck bleibt hoch (von Arnaud Masset)
Die meisten lateinamerikanischen Länder haben es mit hohen Inflationswerten zu tun, wobei die lokalen Zentralbanken damit kämpfen, die Inflationserwartungen auf das gewünschte Niveau zu senken. Brasilien ist nicht das einzige Land mit einer sich beschleunigenden Inflation. Auch die kolumbianische Wirtschaft steht vor höheren Inflationswerten, da sich die Wirtschaft an neue externe Bedingungen und einen deutlich schwächeren Peso anpassen muss. Die Inflation ist im August um 4,74% und im September um 5,35% gestiegen - deutlich über dem Ziel der Zentralbank von 3%, +/- 1%. In Chile lag der Gesamt-CPI bei 5% im Jahresvergleich im August, also über dem Zentralbankziel von 3%, plus oder minus 1%. Trotz niedrigerer Erwartungen für September (4,9% im Jahresvergleich) wird die BCC wohl den Tagesgeldzins bei ihrer monatlichen Sitzung am 15. Oktober anheben, was die Benchmark um 25 Basispunkte auf 3,25% steigen lassen wird.
In Brasilien kämpft die Zentralbank mit der ungezügelten Inflation und bemüht sich, die Inflationserwartungen vor dem Hintergrund der schlechter werdenden politischen Bedingungen zu festigen. Die IPCA Inflation wird heute noch veröffentlicht werden und sollte sich im September auf 0,52% beschleunigt haben (gegenüber 0,40% im August). Im Jahresvergleich geht der Markt davon aus, dass der IPCA von 9,53% im Vormonat auf 9,48% gefallen ist. Die BCB konnte insoweit die Inflationserwartungen für 2016 nicht auf das Ziel von 4,5% zurückbringen. Nach jüngsten Umfragen gehen die Ökonomen davon aus, dass die Inflation bis Ende 2016 5,94% erreichen wird. Selbst wenn die BCB entschlossen zu sein scheint, die Selic Rate für einen längeren Zeitraum bei 14,25% zu halten, glauben wir, dass die Zentralbank gezwungen sein könnte, die Benchmark-Zinsen zu erhöhen, da die Inflationsrisiken nach oben bestehen bleiben. In der Tat sind die allgemeinen Umstände wie eine möglichen Zinserhöhung durch die Fed, der aktuelle politische Stillstand und das Steuerchaos nicht vorteilhaft für die BCB.
Die Bank of Japan behält ihre Politik bei (von Yann Quelenn)
Die Spekulationen haben endlich ein Ende. Bei der Sitzung der BoJ zur Geldpolitik in Tokio gab Gouverneur Kuroda bekannt, dass das quantitative und qualitative Lockerungsprogramm unverändert bleibt. Er sagte sogar, dass keine weiteren Lockerungsmaßnahmen erforderlich sind. Im Gegensatz dazu hatten die Händler einen Anstieg der jährlichen Geschwindigkeit der Geldbasis erwartet. Sie liegt derzeit bei 80 Bio. Yen pro Jahr. Selbst das schwierige Ziel einer Inflation bei 2% bis Ende 2016 wurde bestätigt. Trotz aller Widrigkeiten zeigte sich Gouverneur Kuroda optimistisch und sagte, dass dieses Inflationsziel auf jeden Fall erreicht werden wird.
Aus unserer Perspektive hat Kuroda nur (begrenzte) Zeit gewonnen. Der halbjährliche Ausblick der BoJ, der am 30. Oktober erwartet wird, wird die Prognosen für die Inflation und das Wirtschaftswachstum aktualisieren. Wir gehen davon aus, dass wir einige Änderungen sehen werden, da die Fundamentaldaten schwach bleiben. Das BIP für das 2. Quartal lag bei -1,2% im Jahresvergleich, die Industrieproduktion fiel im August um -0,5% im Monatsvergleich, der Einzelhandelsumsatz war flau und der CPI braucht zu lange, um zu steigen. Als Folge ist die Bank of Japan zum Handeln gezwungen, vor allem, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren. Anders gesagt: Berge von Geld haben seit 2008 Japan geflutet und die Erträge sind im Vergleich zum dem, was ausgegeben wurde, immer noch nichts.
Japan ist in einer schwierigen Situation und es zeichnen sich keinerlei Anzeichen für eine Erholung ab. Das Schulden-/BIP-Verhältnis wird weiter steigen, solange das Vertrauen in die BoJ steht. Doch am Markt hört man folgenden Spruch: "Die BoJ hat sicherlich das Vertrauen in ihr eigenes Vertrauen verloren".
EURUSD Der EUR/USD bewegt sich in die Richtung, die von der aufwärts steigenden Trendlinie vorgegeben ist. Doch das bärische Momentum ist noch immer stark. Unterstützung findet sich bei 1,1087 (Tief vom 3. 9. 2015). Starke Unterstützung zeigt sich bei 1,1017 (Tief vom 18. 8. 2015). Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,1330 (Hoch vom 21. 9. 2015). Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Wir bleiben in einem Abwärtsmomentum.
GBPUSD Der GBP/USD hat an Momentum zugelegt. Das 50% Fibonacci Retracement wurde gebrochen. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,5087 (Tief vom 5. 5. 2015). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 1,4960 (Tief vom 23. 4. 2015). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,5659 (Hoch vom 27. 8. 2015). Langfristig sieht die technische Struktur nach einem Erholungsboden aus. Starke Unterstützung zeigt sich bei der langfristig aufsteigenden Trendlinie. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 1,4566 (Tief vom 13. 4. 2015).
USDJPY Der USD/JPY bewegt sich seitwärts. Das Paar bewegt sich noch immer um den 200-Tagesdurchschnitt. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 118,61 (Tief vom 4. 9. 2015). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015). Ein Stundenwiderstand liegt bei 121,75 (Hoch vom 28. 8. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USDCHF Der USD/CHF hat das symmetrische Dreieck durchbrochen. Das Paar befindet sich nun auf dem Weg zur Stundenunterstützung bei 0,9528 (Tief vom 18. 9. 2015). Das Paar befindet sich noch immer unterhalb des Stundenwiderstands bei (Tief vom 25. 9. 2015). Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 gebrochen, was auf ein Ende des Abwärtstrends hindeutet. Dies bedeutet die Wiederaufnahme des Bullentrends. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).