Das Britische Pfund wird wohl in den nächsten Tagen das Hauptgesprächsthema sein und Trader sollten sich auf hohe Volatilität in allen GBP Paaren einstellen. Das Pfund eröffnete heute bereits mit einem Abwärts-Gap von mehr als 1,5 Prozent. Der Markt positioniert sich im Vorfeld der morgigen Rede von U.K. Premierministerin Theresa May auf das Szenario eines harten Brexit.
Während über die genauen Brexit Pläne seit dem Juni Referendum noch weitgehend Unklarheit herrscht, so könnte die, für Dienstag geplante Rede von Premier Theresa May, eventuell etwas Licht ins Dunkel bringen. May wird darin ihre Pläne für einen Austritt Großbritanniens aus der EU vorlegen. Mays jüngste Aussagen ließen vermuten, dass ein sogenannter ‚harter Brexit‘ und somit der klare Bruch Großbritanniens vom Europäischen Binnenmarkt das wahrscheinlichere Szenario sei. Das Pfund geriet aufgrund von Ängsten über einen harten Ausstieg unter steigenden Druck, auch wenn die Aussichten auf steigende Inflation ein zuletzt bullischer Treiber für Sterling waren. Am Dienstag werden zudem die U.K. Inflationszahlen bekannt gegeben, welche sogar eine Stütze für das Pfund darstellen könnten – vorausgesetzt dass May von der harten Linie abweicht und eine mögliche Erholung nicht schon bereits im Kern erstickt wird.
GBP/USD
Der Cable eröffnete signifikant tiefer und zeigte ein Abwärts Gap von mehr als 150 Pips. Da viele Marktakteure sich auf das Szenario eines harten Brexit einstellen, erwarten wir das Pfund im Vorfeld der Rede generell unter Druck. Nichtsdestotrotz könnten kurzfristige Bullen dazu neigen, das Gap schließen zu wollen (so wie es häufig bei solchen Gaps vorkommt), bevor wir eine nächste Abwärtswelle zu sehen bekommen. Dies beachtend, könnte die untere Trendlinie bei rund 1.20 einen kurzfristigen Support für das Pfund darstellen. Im Falle eines Absinkens unterhalb von 1.1970/60 erwarten wir hingegen weitere Verluste in Richtung des Flash-Crash Tiefs bei 1.1919.
Für Euro Händler wird das Treffen der Europäischen Zentralbank das Highlight dieser Woche sein. Am Donnerstag wird sich die EZB zum ersten Mal in diesem Jahr treffen um über ihre Geldpolitik zu entscheiden, allerdings werden keine Veränderungen am geldpolitischen Kurs erwartet. Nichtsdestotrotz könnte eventuell die Rhetorik von EZB Präsident Mario Draghi volatile Schwingungen im EUR/USD auslösen.
EUR/USD
Nachdem der Euro den 1.0685-Level abgelehnt hat, haben sich die Kurse zu einem symmetrischen Dreieck formatiert. Die aktuellen Chancen stehen allerdings eher zugunsten eines bärischen Ausbruchs. Sollte der Euro unterhalb von 1.0580 fallen, so sehen wir eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Abwärtsbewegung in Richtung von 1.05/1.0480. Auf der anderen Seite, sollte der Euro wieder oberhalb von 1.0665 klettern, so könnte ein Test von 1.07 folgen.
Diese Woche könnte mehr oder weniger ruhig starten, denn die U.S. Märkte bleiben heute für den Martin Luther King Day geschlossen. Abgesehen von der präsidialen Amtseinführung von Donald Trump am Freitag und dem U.S. Verbraucherpreis Report am Mittwoch könnte dem U.S. Dollar diese Woche weniger Aufmerksamkeit zukommen.
Unsere täglichen Handelssignale:
EUR/USD
Long at 1.0675 SL 25 TP 20, 35
Short at 1.0570 SL 25 TP 20, 40
GBP/USD
Long at 1.2075 SL 25 TP 30-40
Short at 1.2010 SL 25 TP 30-40
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