Ein Zeichen eines anhaltenden Aufschwungs der britischen Wirtschaft sorgte heute für eine verstärkte Nachfrage nach dem Pfund. Der Sterling war heute der Gewinner unter den wichtigsten Währungen. Um drei Prozent wuchs die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr. Gegenüber dem zweiten Quartal legte die britische Wirtschaft um 0,7 Prozent zu.
Auch wenn die Bank of England zuletzt in ihrem Inflationsbericht mit Druck auf die Inflation (aktuell: 1,3%) rechnet, so mehren sich die Argumente für eine nachhaltige Erholung. In den kommenden Jahren soll der Trend aufrechnet erhalten bleiben. Die Bank of England prognostizierte zuletzt für 2015 ein Wachstum in der Wirtschaftsleistung von 2,9%, für die Jahre 2016 sowie 2017 einen Anstieg von jeweils 2,6%. Im letzten Zinsentscheid stimmten bereits 2 der 9 britischen Währungshüter für eine Zinserhöhung. Die Zahl der Befürworter eines höheren Zinsniveaus könnte langsam steigen. Auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt deutet auf eine Fortsetzung des Beschäftigungsanstiegs und einer weiter fallenden Arbeitslosenquote (aktuell 6%) hin.
Politik des billigen Geldes vor dem Aus - nicht nur in den USA
Für Sorgenfalten und Gegenwind für restriktive geldpolitische Entscheidungen sorgen hingegen die wichtigen Handelspartner aus dem Euroraum. Erst kürzlich senkte die britische Notenbank für die Eurozone ihre Wachstumsprognose. Doch unter den großen Volkswirtschaften steht wohl nicht nur die USA vor einer Zinswende in 2015. Das Pfund könnte in 2015 und nach einer überstandenen Delle in der Inflation – in den kommenden sechs Monaten soll diese unter einen Prozent fallen - verstärkt einen Auftrieb durch Zinsspekulationen der Marktakteure erhalten. Gerade gegenüber den Counterparts Euro und Japanischer Yen, Währungen die aufgrund einer expansiven Geldpolitik ihrer Währungshüter nur beschränkt Gegenwehr leisten könnten, sollte das Pfund deutlicher aufwerten. Schon jetzt zeichnen sich derartige Trends ab.
Gegen den Dollar konnte das Pfund heute eine Erholungsbewegung initiieren. Bis zum Widerstand um 1,587 hat der Kurs vorerst Spielraum. Der EUR/GBP-Wechselkurs fiel unter das Wochentief und könnte nun die Bewegung zeitnah Richtung Jahrestief um 0,7766 fortsetzen. Zum Japanischen Yen rückte das Pfund wieder an das 6-Jahreshoch von 186,12 heran – ein Bruch könnte vorerst an die 192 führen.