Calima Energy (ASX:CE1) hat die Gespräche über den Verkauf von Assets zunächst abgebrochen, hält weitere Angebote aber für möglich. Bei Produktion und Exploration liegt das Unternehmen im Plan. Die Waldbrände in Kanada haben sich offenbar nicht negativ ausgewirkt.
Der operativ in Kanada tätige australische Öl- und Gasproduzent Calima Energy (ASX: CE1, ISIN: AU000000CE10, WKN: A2DWL4) hat Gespräche über den Verkauf bestimmter Assets aus seinem Portfolio zunächst abgebrochen.
CEO Glenn Whiddon informierte die Aktionäre am Montag über die Geschehnisse. So seien "drei unaufgeforderte, vertrauliche, unverbindliche Angebote von kanadischen Unternehmen zum Erwerb bestimmter Vermögenswerte" mit einem erheblichen Aufschlag auf die aktuelle Bewertung eingegangen.
Calima Energy niedriger bewertet als Peer Group an der TSX
Die Bieter hätten laut Pressemitteilung "die erhebliche Diskrepanz zwischen den Bewertungen von Calima an der ASX und den an der TSX gehandelten Vergleichsunternehmen" erkannt. So werde Calima mit dem etwa 1,5 -fachen des Gewinns behandelt, andere, vergleichbare kanadische Unternehmen dagegen mit dem 2,5 bis 3,5-fachen.
Im Laufe der Verhandlungen habe Calima einer Partei die Exklusivität zugesagt. Es sei jedoch nicht gelungen, sich über die endgültigen Konditionen zu einigen, weshalb die Verhandlungen abgebrochen wurden. Das Unternehmen wäre jedoch "nicht überrascht", würden neue Offerten für die betreffenden Vermögenswerte eingehen.
Sollte es zum Verkauf einzelner Assets kommen, sollen die Aktionäre durch eine Ausschüttung der Erlöse aus dem Verkauf beteiligt werden. Aktuell liege der Fokus des Managements auf der Vergrößerung der Ölreserven sowie der Optimierung von Umsatz und Betriebsgewinn. Die Produktion lege demnach im Plan. Aktuell produziert Calima ca. 4125 boe/d, was der Prognose im Quartalsbericht vom 23. März entspricht.
Q2: Freier Cashflow von 7,5 Mio. USD erwartet
Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen einen freien Cashflow von rund 7,5 Millionen USD. Durch Produktionsoptimierung- und Wartung sowie neue Bohrlöcher im zweiten Halbjahr 2023 ist nach Ansicht des Vorstands auch für den Rest des Jahres eine durchschnittliche Tagesproduktion im Bereich von 4000-4300 boe/d gewährleistet.
Calima Energy bekräftigte zudem die geplante zweite Ausschüttung an die Aktionäre in Höhe von 3 Millionen USD im dritten Quartal. Der genaue Zeitpunkt werde noch bekanntgegeben. Generell soll die Häufigkeit der Ausschüttungen abhängig von den Marktbedingungen und Rohstoffpreisen erhöht werden. Ein Aktienrückkaufprogramm ist vorbereitet und soll bei geeigneter Gelegenheit beginnen – Ausschüttungen genießen jedoch in den Prioritäten des Vorstands Vorrang.
Kosten steigen inflationsbedingt
Das Unternehmen berichtet weiterhin über die Planungen und den Kostenverlauf des laufenden Jahres. So seien die Kapital- und Betriebskosten in den letzten 18 Monaten je nach Service und Lieferant um 20–30 % gestiegen – "wie bei allen operativen Unternehmen weltweit". In den letzten drei Monaten sei doch eine Stabilisierung der Preise beobachtet worden. Vor diesem Hintergrund werden nun zukünftige Bohrprogramme geplant.
Ein Update gab es auch zum Montney Projekt. Calima bestätigte, eine detaillierte Reservoir-, Betriebs- und Planungsprüfung voranzutreiben. So wurden die horizontalen Bohrlöcher Calima Nr. 2 und Nr. 3 mit Druckaufzeichnungsgeräten am Boden ausgestattet. Die Aufzeichnungsgeräte sollen voraussichtlich Ende 2023 oder Anfang 2024 geborgen werden und die bisherigen Prognosen festigen.
So sollen die Daten Typkurvenvorhersagen validieren und den Unsicherheitsbereich verringern. Die ersten gesammelten Daten zu Druck, Volumen und Temperatur wurden demnach bereits analysiert und stimmten mit dem bisherigen Verständnis des Reservoirs überein.
Waldbrände: Kameras zeigen keine übermäßigen Schäden
Auch zu den Waldbränden in den kanadischen Provinzen Alberta und British Columbia hat sich Calima geäußert. Demnach hat das Feuer in Donny Creek in British Columbia mehrere Standorte des Unternehmens in der Gegend von Tommy Lakes erfasst. Eine Besichtigung vor Ort war aufgrund der Rauchentwicklung und der Wetterbedingungen nicht möglich.
Fotos von Überwachungskameras hätten keine übermäßigen Schäden gezeigt. Das genaue Ausmaß werde jedoch erst sicher feststehen, nachdem die Standorte besichtigt werden konnten. Da die Einrichtungen nicht im Betrieb waren, war keine Evakuierung oder Schließung erforderlich. Alle Standorte sind vollständig zum Wiederbeschaffungswert versichert.
Der am 29. Mai unterbrochene und am 31. Mai ausgesetzte Handel mit der Calima Energy Aktie wurde wieder aufgenommen.