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Carnival-Aktie: Warum der Crash des Kreuzfahrt-Giganten gerechtfertigt ist

Veröffentlicht am 06.10.2022, 06:24
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Mit einem Kurssturz um 84 % im bisherigen Jahresverlauf ist die Euphorie über die "Rückkehr zur Normalität" an der Carnival-Aktie offenbar vorbeigegangen
  • Die Ausgabe von Aktien und Anleihen zur Finanzierung der im Zuge der Pandemie entstandenen Verluste erklärt einen Großteil des Crashs
  • Langfristig orientierte Anleger können immer noch auf die Aktie des Kreuzfahrtriesen setzen, allerdings wäre das dann eine äußerst riskante Wette

Erfreulicherweise kehrt die Welt nach der Covid 19-Pandemie allmählich zur Normalität zurück. An der Aktie der Carnival Corporation (LON:CCL) (NYSE:CCL) ist das allerdings spurlos vorbeigegangen.

Ein enttäuschender Q3-Bericht löste am Freitag vor Börsenschluss einen Kurssturz von 22 % aus, der am Montag in einem neuen 29-Jahres-Tief gipfelte, bevor sich die Aktie am nächsten Tag wieder etwas erholte.

CCL Tageschart

Oberflächlich betrachtet könnten diese niedrigen Kurse eine Einstiegschance darstellen. Schließlich dürfte die Normalität irgendwann vollständig zurückkehren, und die Kreuzfahrtbranche könnte durchaus wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen. Wenn man bedenkt, dass Carnival das Jahr 2019 mit einem Kurs von über 50 USD beendete und weniger als zwei Jahre zuvor einen Höchststand von 70 USD markierte, erscheint ein Aktienkurs von unter 8 USD auf den ersten Blick für langfristig orientierte Anleger attraktiv.

Das Problem ist jedoch, dass die Bewertung des Gesamtunternehmens viel näher am Niveau vor der Pandemie liegt, als der Aktienkurs auf den ersten Blick vermuten lässt. Und in diesem plötzlich sehr veränderten Umfeld gibt es gute Gründe, warum die Bewertung niedriger sein sollte als noch vor drei Jahren. Es ist vielleicht nicht offensichtlich, aber der Markt bewertet CCL wahrscheinlich genau richtig.

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Warum ist Carnival so heftig eingebrochen?

Zum Ende des Geschäftsjahres 2019 waren 688 Millionen Aktien von Carnival im Umlauf. Ein Aktienkurs von 50,24 USD zum Jahresende entsprach einer Marktkapitalisierung von knapp 35 Mrd. USD. Bei einer Verschuldung von 11 Mrd. USD abzüglich der Barmittel lag der Unternehmenswert von Carnival, d. h. die Bewertung, die sich aus dem Eigenkapital und den Schulden ergibt, zum damaligen Zeitpunkt bei etwa 46 Mrd. USD.

34 Monate später notiert die Carnival-Aktie 84 % niedriger. Der Unternehmenswert von Carnival ist aber nicht einmal annähernd so weit gesunken.

Die Pandemie hat Carnival enorme Verluste beschert. In den letzten elf Quartalen betrug der freie Cashflow des Unternehmens minus 23 Milliarden Dollar. Um diesen Cash-Burn zu finanzieren, hat Carnival sowohl Aktien als auch Anleihen ausgegeben.

Durch die Aktienemissionen hat sich die Anzahl der Carnival-Aktien um mehr als 60 % auf 1,113 Milliarden erhöht. Die Schulden abzüglich der Barmittel sind von 11 Mrd. USD auf 27 Mrd. USD geklettert. Mit einem Schlusskurs von 7,76 USD am Dienstag ist die Carnival-Aktie seit Anfang 2020 um 84 % gesunken - der Unternehmenswert (Enterprise Value) ist in diesem Zeitraum jedoch nur um 10 Mrd. USD bzw. 22 % zurückgegangen.

Eine niedrigere Bewertung

Ein Rückgang in diesem Umfang ist durchaus sinnvoll. Das Unternehmen dürfte weniger wertvoll sein als noch vor drei Jahren.

Schließlich haben die Pandemie und Schauergeschichten von Kreuzfahrtschiffen, die zu schwimmenden Gefängnissen werden, zweifellos einige potenzielle Passagiere für alle Zeiten von Kreuzfahrten abgeschreckt. Die globalen makroökonomischen Aussichten sind wesentlich düsterer. Der starke USD ist ebenfalls ein Negativfaktor für Carnival. Die Kraftstoffpreise sind höher (und werden es vermutlich auch bleiben).

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Für das Eigenkapital sind die hohen Schulden von Carnival ein echtes Problem. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich allein der Zinsaufwand für seine Schulden in diesem Jahr auf 1,6 Mrd. USD belaufen wird. Das sind etwa 12 % der diesjährigen Umsätze - und 6 bis 7 % der Umsätze im nächsten Jahr, wenn Carnival den Betrieb wieder voll aufnehmen sollte.

Es besteht ein reales Risiko, dass Carnival irgendwann in Konkurs gehen könnte, wie die Renditen von 14 % bis 16 % für die unbesicherten Schulden des Unternehmens zeigen.

Die langfristige Betrachtung

Für diejenigen, die auf Carnival und diese Branche setzen, ist das Risiko hoch. Die Verschuldung des Unternehmens ermöglicht zwei Betrachtungsweisen.

Nehmen wir zum Beispiel an, dass der Unternehmenswert von Carnival irgendwann wieder den Wert von 46 Mrd. USD wie vor der Pandemie erreicht. Allein durch diese Expansion würde sich die CCL-Aktie mehr als verdoppeln. Wenn das Unternehmen auf dem Weg dorthin einen Teil seiner Schulden abbauen kann (was es ab dem nächsten Jahr zu tun plant), hat die Aktie sogar noch mehr Potenzial.

Die kurzfristigen Ergebnisse könnten angesichts des Nachholbedarfs und des Endes der strengen Vorschriften an Bord gut ausfallen. Carnival beabsichtigt in der Tat, die Preise im nächsten Jahr zu erhöhen, nachdem es den größten Teil der Jahre 2021 und 2022 damit verbracht hat, die Flotte und die Besatzung wieder auf aktiven Kurs zu bringen.

Das Kreuzfahrtgeschäft sollte also im nächsten Jahr besser aussehen. Einige Anleger könnten glauben, dass auch die langfristigen Aussichten solide sind und Carnival zumindest wieder den Stand von Ende 2019 erreichen kann. Beide Perspektiven sprechen durchaus für eine optimistische Positionierung gegenüber CCL. Trotzdem bleibt Carnival - egal ob kurz- oder langfristig - eine hochriskante Wette.

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Offenlegung: Vince Martin ist derzeit in keinem der hier erwähnten Wertpapiere investiert.

Aktuelle Kommentare

Ramschkommentar !
Sie können scheinbar der Analyse nicht folgen, oder haben den Kommentar nicht gelesen .. ich will Mal die zwei, drei Hauptargumente zusammenfassen, warum der Markt Carnival bewertet wie ist: Immens viel mehr Aktien im Umlauf und eine weitaus höhere Verschuldung. Ein Cashburn der sich gewaschen hat. Hinzu kommen eine immer noch schwächelnde Branche, ein starker Dollar, hohe Kraftstoffkosten, schlechte Makro-Aussichten. Der Ursprungskommentar ist schlüssig.
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