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Chart-Check - DAX, K+S, Apple, Nokia, GDF Suez und Gold

Veröffentlicht am 27.09.2013, 13:03
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Im Rahmen eines Interviews für das Deutsche Anleger Fernsehen DAF wurden in der Sendung "DAF Chart Check" kürzlich die Charts von DAX, K+S, Apple, Nokia, GDF Suez und Gold genau unter die Lupe genommen.

Nachfolgend können Sie die Informationen aus dem Interview nachlesen.

Interview im DAF

Frage 1:
Herr Weisenhaus, der DAX hat am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt nach dem Allzeithoch am Montag. Geht die Rekordjagd weiter?


Es ist natürlich eine sehr undankbare Aufgabe, so kurz vor einer extrem wichtigen Notenbanksitzung charttechnische Analysen zu erstellen. Denn je nach Stärke der Marktreaktion, wenn die US-Notenbank über ihre Geldpolitik entscheidet, kann jegliche Prognose schon wieder komplett hinfällig sein.

Das zweite Problem: Weil wir uns derzeit auch noch auf einem Allzeithoch befinden, haben wir nach oben hin kaum Anhaltspunkte, also z. B. ehemalige Kursniveaus, die nun als Widerstand gelten.

Es gibt natürlich dennoch charttechnisch relevante Marken, die es zu beachten gilt. Da gibt es eine Reihe ganz unterschiedlicher charttechnischer Methoden, die man auch jetzt noch anwenden kann.

Anhand von 4 Charts kann ich Ihnen daher heute dennoch ein hoffentlich sehr gutes Bild über die Lage im DAX aufzeigen. Da wäre zuerst ein Aufwärtstrendkanal zu nennen, in dem sich der DAX bereits seit Herbst 2011 aufhält. Dessen untere Trendlinie läuft aktuell bei ca. 7.650 Punkten, die obere bei fast 9.000 Punkten.
DAX - kurzfristige Chartanalyse
Damit haben wir schon mal 2 Kursziele für den DAX. Ein wenig Restpotential nach oben bis rund 9.000 Punkte lässt sich also für den DAX ausmachen.

Daneben haben wir innerhalb dieses Trendkanals eine steilere Aufwärtslinie, grün eingezeichnet. Diese kreuzt sich derzeit mit dem ehemaligen Allzeithoch bei 8.151,57 Punkten, womit wir hier eine Kreuzunterstützung (markiert mit einem grünen Kreis) und damit eine dritte relevante Kursmarke für den DAX haben. Hier scheint der DAX nach unten hin abgesichert zu sein.

Im zweiten Chart habe ich das Prinzip der Wellengleichheit angewendet.

In der charttechnisch gibt es häufig sehr ähnliche Kursverläufe, so dass sich Muster wiederholen, wie zum Beispiel die Linke und die rechte Schulter einer SKS oder ähnliches - Fibonacci-Marken, Elliott-Wellen könnte man noch nennen.

Im DAX ähneln sich der Aufwärtstrend vom Tief im Jahr 2009 bis zum Zwischenhoch in 2011 und der aktuelle Trend sehr.
DAX - Wellengleichheit
Geht man davon aus, dass beide Trends sowohl zeitlich gesehen als auch vom Ausmaß her gleich verlaufen, dann braucht man nur die Rechtecke zu betrachten. Hier sieht man dann, dass der Trend im DAX aktuell sowohl zeitlich gesehen nicht mehr viel Spielraum hat, der Trend ist also schon sehr "alt", aber auch vom Ausmaß her nur noch Potential bis ca. 9.000 Punkte hat.

Dieses Kursziel deckt sich mit der oberen Begrenzung des Aufwärtstrends aus dem ersten Chart.

[Zusatzinformation außerhalb des Interviews:
Im dritten Chart habe ich noch einen breiteren Trendkanal eingezeichnet, der die beiden Aufwärtstrends zusammen erfasst. Und auch hier zeigt sich, dass die obere Trendkanalbegrenzung derzeit im Bereich von 9.000 Punkten verläuft.

DAX - Chartanalyse
Mit dem roten Kreis habe ich die Stelle markiert, wo sich also 3 Widerstände kreuzen. Damit können wir also sagen, dass der DAX maximal bis dorthin Potential hat.

Nach unten hin liegen die Unterstützungen bei der grünen Aufwärtstrendlinie und dem ehemaligen Allzeithoch, die beide im Bereich von 8.150 Punkten liegen. Danach folgt die untere Trendlinie des Aufwärtstrendkanals und dann das Hoch vom Mai bei 7.600 Punkten.]



Frage 2:
Was heißt dies nun für unsere Zuschauer? Wie lautet ihr Kursziel für den DAX bis Ende des Jahres?


Hierzu habe ich einen vierten Chart mitgebracht. Die Pfeile zeigen einen möglichen Kursverlauf bis zum Jahresende.
DAX - möglicher Kursverlauf
Ich erwarte also in jedem Fall noch eine Herbstkorrektur. Allerdings sehe ich kurzfristig durchaus vorher noch Potential, welches sich mit der vorangegangenen Chartanalyse deckt. Wann die Herbstkorrektur einsetzt und ob wir kurzfristig noch steigende Kurse sehen, hängt ganz elementar von der Marktreaktion heute Abend nach der Notenbanksitzung ab.

Frage 3:
Schauen wir auf K+S: Die Aktie wird im Moment heiß diskutiert. Welches Kursziel sehen Sie hier?


Wir haben hier ein Kurstief bei ca. 15 Euro gesehen. Da wurden dann zum Teil sehr drastische Kursziele genannt - bis zu 3 Euro im Tief. Diese halte ich jedoch für absolut falsch.

Die K+S-Aktie hatte ich im Geldanlage-Brief am 12. August (http://www.geldanlage-brief.de/resources/GAB1333.html) sehr ausführlich fundamental analysiert. Ich kam dabei selbst bei einem 50-prozentigen Gewinneinbruch zu dem Ergebnis, dass bei einem Kurs von 18 Euro das KGV in diesem extrem pessimistischen Fall nur bei unter 8 läge.

Und da die Bilanz extrem solide aufgestellt und die Aktie mit einem enormen Anteil von Sachanlage- und immateriellem Vermögen unterfüttert ist, kam ich zu dem Ergebnis, dass die Kursverluste massiv übertrieben waren.
K+S - Aktie im Chartcheck
Charttechnisch sehe ich derzeit den Kurs zwischen 20 und 26 oder knapp 27 Euro sehr gut aufgehoben. Ein Einpendeln auf diesem Niveau halte ich für sehr wahrscheinlich, bis sich abzeichnet, wie sich der Kali-Preis tatsächlich entwickelt. Wenn sich dies dann in der Unternehmensbilanz und in der Gewinnentwicklung von K+S widerspiegelt, dann sehe ich auch wieder deutlich höhere Kurse.

Frage 4:
Die Aktie von Apple hat nach der Präsentation der neuen iPhones wieder einen deutlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Drohen jetzt vielleicht sogar neue Tiefs?


Hier kann man auch sehr schön mit der Charttechnik begründen. In dem Chart der Apple-Aktie in Euro sieht man sehr schön, dass die ehemalige Aufwärtsbewegung korrigiert wurde. Dabei fiel der Kurs exakt bis auf das 50%-Fibonacci-Retracement zurück. Danach ging es zunächst wieder nach oben.
Apple - Aktienkurs in Euro
Die Aktie von Apple hatten wir ebenfalls kürzlich erst für unsere Leser im Geldanlage-Brief analysiert - am 22. Juli (http://www.geldanlage-brief.de/resources/GAB1330.html). Wir hatten hier bei einem damaligen Kurs von 430 USD auf steigende Kurse gesetzt. Jetzt gab es aber wieder einen Rückschlag für den Kurs, weil die großen Innovationen fehlen.

Wenn man sich hierzu nun den Chart in USD anschaut, dann sind auch dort die Fibonacci-Marken eingezeichnet. Allerdings habe ich hier zusätzlich die Marken aus der Abwärtsbewegung von 2012 bis in dieses Jahr hinein hinzugefügt.
Apple - Aktienkurs in USD
Und der Kurs ist nun nur bis an das 38,20%-Fibonacci-Retracement hochgelaufen. Da er dort bereits gescheitert ist, gilt der vorangegangene Abwärtstrend als noch intakt.

Der Kurs steht also zwischen der kurzfristigen Fibonacci-Marke (38,20 Prozent) und der Fibonacci-Marke aus der langfristigen Sicht (50 Prozent). Ich gehe daher davon aus, dass der Kurs zwischen diesen Fibonacci-Marken hin und her pendeln wird. Die Bandbreite ist hier mit einem blauen Rechteck markiert

Es fehlen einfach die neuen großen Innovationen. Daher wird das Unternehmen wohl nun in die recht hohe Bewertung hinein wachsen (ähnlich wie es bei Microsoft der Fall war). Das Gewinnwachstum der Vergangenheit, welches durch Innovationen angeschoben wurde, wird wohl so zukünftig nicht mehr stattfinden.

Frage 5:
Die Nokia-Aktie hat nach dem Microsoft-Deal deutlich anziehen können. Wie viel Luft ist hier noch nach oben?


In dem Chart sieht man eine Keilformation. Der Kurs hat diese Formation seitwärts verlassen. Dies deutet auf eine Bodenbildung hin.
Nokia - Aktie im Chartcheck
Im zweiten Chart ist sogar ein kurzfristiger Aufwärtstrend erkennbar. Der Kurs hat aktuell das obere Ende (blaue Linie) dieses Trends erreicht.
Nokia - kurzfristiger Aufwärtstrend
Das Mobilfunkgeschäft war in der jüngeren Vergangenheit ein klarer Belastungsfaktor für das Unternehmen. Dieser ist nun mit dem Microsoft-Deal weg. Es ist eine Menge Liquidität geflossen, die nun zur Bereinigung der Bilanz genutzt werden kann, zum Beispiel durch den Abbau der Verschuldung. Daher gab es im Nokia-Kurs einen Freudensprung.

Der im Chart eingezeichnete Pfeil deutet an, dass es sich bei dem Kursanstieg nicht nur um ein Strohfeuer gehandelt hat, sondern dass dies zu der Bodenbildung gehört und diese sogar damit abgeschlossen wurde. Nokia ist aber noch recht hoch bewertet und daher wird es wohl nach einer Konsolidierung des aktuellen Kurssprungs nur zu leicht steigenden Kursen kommen innerhalb des Aufwärtstrends.

Frage 6:
Wo gibt es denn eine interessante Story? Sagen Sie doch mal als Charttechniker, wo sich gerade etwas Besonderes tut.


Die Frage kommt mir sehr gelegen, denn wir haben gerade erst am Montag im Geldanlage-Brief (http://www.geldanlage-brief.de/resources/GAB1338.html) die Aktie von GDF Suez unter die Lupe genommen. Hier haben wir sowohl die fundamentale als auch die charttechnische Situation betrachtet. Dazu habe ich einen langfristigen Chart mitgebracht, in dem man, ähnlich wie bei Nokia, eine Keilformation sieht.
GDF Suez - langfristige Chartanalyse
Der Kurs ist gerade erst aus dieser Formation ausgebrochen. Im kurzfristigen Chart sieht man, dass der Kurs noch einmal an die obere Begrenzungslinie des Keils herangelaufen ist und sich dann dort wieder nach oben hin abstoßen konnte.
GDF Suez - kurzfristige Chartanalyse
Es ist also gerade erst der Ausbruch aus der Keilformation gelungen und es hat sich eine schöne Bodenbildung abgebildet.

Der Kursanstieg ist sogar fundamental gut unterfüttert, z. B. durch eine hohe Dividendenrendite von 8 Prozent oder durch kontinuierliche Unternehmensgewinne. Fundamentale und charttechnische Situation passen also sehr gut zusammen. Und weil wir es gerade erst mit einem frischen Kaufsignal zu tun haben, ist auch noch eine Menge Restpotential vorhanden. Für einen Einstieg ist es daher sicherlich noch nicht zu spät.

Frage 7:
Der Goldpreis war erst Richtung 1.300 USD gefallen. Diese für Charttechniker wichtige, runde Marke hat gehalten. Welches Kursziel haben Sie nun für Gold?


Hierzu habe ich zwei Charts mitgebracht. Der erste zeigt, wie ich den Goldpreis vor 14 Tagen noch beim Interview im Rohstoff-Monitor (http://www.daf.fm/video/rohstoffmonitor-gold-silber-koennten-auf-die-nase-fallen-50164405.html) gesehen habe.
Gold Chartanalyse
Da war der Kurs gerade am 61,80-Prozent-Fibonacci-Retracement gescheitert, was auf fallende Kurse hindeutete. Diese hat es inzwischen auch gegeben.

Das grüne Rechteck im zweiten Chart mit nach oben deutenden Pfeilen stellt eine Investment-Empfehlung dar, die ich meinen Lesern im Geldanlage-Brief gegeben habe.
Gold - Bonus-Zertifikat
Mit einem Bonus-Zertifikat nämlich kann man auch dann Kursgewinne erzielen, wenn der Kurs leicht fällt oder nur seitwärts tendiert. Wenn man bei Bonus-Zertifikaten eine Barriere im Bereich des ehemaligen Tiefs knapp unter 1.180 USD wählt, dann kann man mit diesen Wertpapieren auch schöne Gewinne erzielen, wenn es im Goldpreis nicht so gut läuft.

Die Marke von 1.300 USD könnte nun zwar den Goldpreis unterstützen, doch stark steigende Kurse sehe ich nicht. Und von einer solchen Situation kann man hervorragend mit Bonus-Zertifikaten profitieren.

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