DAX
Der DAX war am Donnerstag im Hoch schon wieder auf knapp 9.645 Punkte gestiegen, doch ab der Mittagszeit setzte wieder eine Abwärtsbewegung ein, die am Freitag fortgesetzt wurde. Und so blieben wir auch in dieser Woche in der übergeordneten Seitwärtsrange (blaues Rechteck im folgenden Chart), die uns inzwischen seit rund einem halben Jahr, seit dem Überschreiten der runden Marke von 9.000 Punkten, begleitet.
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Unser kurzfristiges Elliott-Wellen-Szenario für den DAX (siehe folgender Chart) ist derweil nach wie vor intakt. Der jüngste Anstieg endete an der oberen Linie der roten Flaggenformation und könnte die Welle 1 der neuen Aufwärtsbewegung gewesen sein. Der aktuelle Rückschritt könnte demnach die Welle 2 bilden.
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Solange das Tief der Welle C nicht unterschritten wird, kann ein weiterer Anstieg folgen, der dann die Welle 3 bildet.
Verhindert werden könnte dieser Anstieg im DAX von den US-Indizes:
Nasdaq100
Im Nasdaq 100 könnte sich eine Formation entwickeln, die einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) ähnelt (für eine echte SKS fehlt die passende Umsatzentwicklung). Oberhalb der potentiellen (grünen) Nackenlinie bei 3.420 Punkten erkennt man bereits die vermeintliche linke Schulter (S) sowie den Kopf (K).
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Wenn sich nun die rechte Schulter ähnlich ausbildet wie die linke (siehe blaue Pfeile), dann besteht die große Gefahr einer Topp-Formation, die den vorherigen starken Kursanstieg beenden und eine größere Korrektur oder gar eine Trendwende einleiten könnte.
Angesichts des extrem langen und steilen Anstiegs, der den Punktestand des US-Technologieindex vom Tief bei rund 1.000 Punkte im November 2008 bis heute fast vervierfacht hat, wäre eine stärkere Korrektur sicher nicht verwunderlich und sogar wünschenswert.
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Die mögliche SKS-ähnliche Formation wird erst unwahrscheinlich, wenn das Hoch von Anfang April bei ca. 3.675 Punkten überwunden werden kann. Ad acta gelegt werden kann sie aber erst, wenn anschließend auch noch das März-Hoch bei knapp 3.740 Zählern gebrochen wird.
Rutscht der Index dagegen frühzeitig unter die Mittellinie bei 3.420 Punkten, dann ist dies zwar auch sehr bearish zu werten, die vermeintliche SKS wäre in diesem Fall aber aus der Welt. Die erwarteten Kursverluste könnten dann weniger groß ausfallen, denn die Wahrscheinlichkeit würde eher in Richtung Korrektur statt Trendwende gehen.
Das Chance/Risiko-Verhältnis zwischen Short- und Long-Positionen spricht in den US-Indizes beim Blick auf die langfristigen Charts weiterhin klar für Short-Trades. Doch durch das aktuelle Seitwärtsgeschiebe sind kurzfristig auch noch mal höhere Kurse möglich.
Die Frage nach einer größeren Korrektur ist aus unserer Sicht aber letztlich nicht ob, sondern wann.
Gold
Über den Goldpreis berichteten wir hier im Geldanlage-Brief zuletzt am 6. April. Nach den Fibonacci-Marken war damals trotz des gebrochenen kurzfristigen Aufwärtstrends die Aufwärtsbewegung noch intakt. Denn es wurden bis dahin lediglich exakt 50% der vorangegangenen Aufwärtsrallye korrigiert und erst ein Unterschreiten des 61,80%-Fibonacci-Retracements gilt als Ende der Aufwärtsbewegung.
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Anschließend kam es im Goldpreis zu einem erneuten Anstieg. Dieser endete aber bei 1.331,15 US-Dollar und es folgte ein weiterer Rücksetzer. Doch auch dieser erreichte nicht die kritische 1.262 US-Dollar-Marke, weshalb die Chancen auf der Oberseite gewahrt blieben.
In der kommenden Woche dürfte es der Goldpreis allerdings schwer haben, denn dann tagt wieder die US-Notenbank. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dann eine weitere Reduktion der Anleihekäufe um 10 Mrd. US-Dollar beschlossen wird. Dies dürfte dem Goldpreis den nächsten Dämpfer verpassen.
Ein Grund dafür sind sicherlich noch die Nachwirkungen der Fed-Entscheidung, die Anleihekäufe um weitere 10 Mrd. US-Dollar auf nun „nur“ noch 55 Mrd. pro Monat zu reduzieren.
In der Analyse am 6. April konnten Sie dazu lesen: „Langfristig erwarte ich nur eine Seitwärtsbewegung im aktuellen Bereich zwischen 1.100 und 1.400 US-Dollar. Zwar wird die massive physische Nachfrage immer wieder steigende Kurse bringen, doch jeden Monat wird die Fed nun eine weitere Reduzierung der Anleihekäufe verkünden, was immer wieder den Goldpreis belasten wird.“
In dieser Woche dürfte sich herausstellen, wie richtig oder falsch ich mit dieser Aussage liege. Bisher hat sich der Goldpreis ziemlich genau wie erwartet entwickelt.
EUR/USD
Die letzte Euro-Analyse liegt noch länger zurück als die des Goldpreises. Am 12. März berichteten wir über ein DAF-Interview, in dem ich die Frage beantwortete, wie es beim Währungspaar EUR/USD weitergeht.
Aus meiner Sicht war der Euro zu diesem Zeitpunkt gerade an die obere Begrenzung eines breiten Trendkanals gestoßen, der von ca. 1,30 bis 1,39 US-Dollar reichte. Solange kein Ausbruch nach oben erfolgt, hatte ich in dem Interview befürwortet, Short-Positionen einzugehen.
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Mit Blick auf den Chart zeigt sich, dass diese Strategie durchaus Gewinne bringen konnte. Der Euro fiel zum US-Dollar in Tief auf 1,367 zurück, bevor dann ein erneuter Anstieg exakt an der oberen Trendlinie endete und dort wieder abprallte.
In der kommenden Woche dürfte die obere Trendlinie weiterhin ungebrochen bleiben, weil der Markt darauf spekuliert, dass die US-Notenbank Fed ihr Anleihekaufprogramm weiter zurückfährt. Dies sollte den US-Dollar leicht stärken und den Euro tendenziell schwächen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Sven Weisenhaus