DAX
Der Anstieg im DAX scheint keine Grenzen zu kennen. Unaufhaltsam steigt der Index immer weiter, während die Anleger auf eine längst überfällige Korrektur warten. Doch wann könnte diese einsetzen? Wie gut, dass es die Charttechnik gibt, denn diese kann Anhaltspunkte für eine Antwort auf diese Frage liefern.
Bei 9.215,34 Punkten verläuft aktuell die obere Begrenzung des blauen Aufwärtstrendkanals, der schon seit Oktober 2011 dem DAX immer wieder seine Grenzen aufzeigt. Entsprechend sollte der DAX kurzfristig nicht mehr viel Spielraum nach oben haben.
Zumal der Kursverlauf des DAX immer steiler wurde, wie die blaue, die grüne und die rote Aufwärtstrendlinie zeigt. Diese Linien können dem DAX bei einer Korrektur Unterstützung bieten. Es ist aber durchaus zu erwarten, dass die rote Trendlinie bald preisgegeben werden muss. Sie verläuft aktuell bei 8.930,58 Punkten.
Unser Rat, neue Long-Positionen zwar nicht mehr einzugehen, aber auch auf Short-Spekulationen noch zu verzichten, war sicherlich bislang gut gewählt. Das Risiko, jetzt noch auf steigende Kurse zu setzen und die Gefahr einzugehen, kurz darauf einer heftigeren Gegenbewegung ausgesetzt zu sein, ist einfach aktuell zu hoch. Aber solange sich der Anstieg im DAX fortsetzt, verbrennt man sich halt auch mit Short-Spekulationen derzeit die Finger.
Nur sehr kleine Short-Einstiegs-Positionen sollten eingegangen werden, da man, selbst wenn der DAX noch steigt, zwar zwischenzeitig in den Verlust gerät, im Rahmen einer Korrektur dann aber sicherlich unter das Einstiegsniveau kommt und die Short-Positionen dann in den Gewinn kommen. Je stärker der DAX nun weiter steigt, umso mehr Short-Positionen könnte man eingehen.
Wie man diese Situation im DAX aktuell am besten gewinnbringend ausnutzen kann, haben wir unseren Lesern im „Geldanlage Premium Depot“ am Freitag verraten. Wir haben aufgezeigt, wie man im DAX aktuell 8 Prozent in nur einem Monat erzielen kann, egal ob der DAX nun noch leicht steigt oder fällt.
S&P500
Auch beim S&P500 stehen die Börsenampeln weiterhin voll auf Grün. Mit dem Ausbruch über die blauen Linien und dem Rücksetzer wurde ein glasklares Kaufsignal generiert (wir berichteten). Wie stark der Index davon profitieren kann, sieht man im Chart sehr schön.
Zurecht hatten wir daher mehrfach geschrieben, dass „man .. diesen bullischen Signalen durchaus folgen“ kann. Absichern sollte man die Long-Positionen weiterhin eng unterhalb der blauen Trendlinien. Sollte der Kurs in den Keil aus blauen und grüner Trendlinie zurückfallen, dann könnte sich hier ein „false break“ bilden, genau wie wir ihn beim Bruch der grünen Aufwärtstrendlinie Im Oktober in die entgegengesetzte Richtung erlebt haben.
EUR/USD
Der Euro ist zwischenzeitig weiter gefallen und dabei sogar bis in die ehemalige Seitwärtsrange unterhalb von 1,34 US-Dollar (dicke rote Linie) gerutscht. Der Kursrutsch war sehr dynamisch und so konnte sich die Gemeinschaftswährung im Rahmen einer Gegenbewegung wieder auf über 1,35 US-Dollar retten.
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„Gegenbewegung“ könnte dabei das Stichwort sein. Wenn die Fed im Dezember die Anleihekäufe reduziert und sich dies in den kommenden Tagen abzeichnet, dann könnte der Euro seine Abwärtsbewegung wieder aufnehmen und damit endgültig zurück in seine Range (hellblaues Rechteck) zurückfallen. Dieses Szenario haben wir in den vergangenen Wochen mehrfach beschrieben und es zeichnet sich mehr und mehr ab, dass wir damit absolut richtig lagen und liegen.
Noch kann es sich bei dem aktuellen Rückgang aber auch nur um einen Test des Ausbruchsniveaus gehandelt haben. Doch glauben wir weiterhin nicht daran. Die EZB hat angesichts der gesunkenen Inflation gerade erst, wie von uns zuvor erwartet, die Zinsen gesenkt. Während die Geldpolitik in Europa also noch einmal expansiver geworden ist, wird sie in den USA langsam moderater. Dies wird den Euro weiter belasten und den US-Dollar stärken. Allerdings nur in einer moderaten Weise, weshalb die ehemalige Range von 1,34 bis 1,28 US-Dollar wieder eingehalten werden könnte.
Gold
Vor einer Woche wurde an dieser Stelle über meine Aussagen im DAF-Interview berichtet, die da lauteten: „Wenn der Kurs die 50% bzw. 1.306 USD unterschreitet, gehe ich allerdings bereits davon aus, dass er auch die 61,80-Prozent-Marke auch nach unten bricht und dann ist das schöne bullische Signal, welches durch den Keilbruch entstanden war, endgültig Geschichte.“
Den wichtigsten Satz, den man in dem Interview nicht vernehmen konnte, den ich aber exklusiv den Lesern hier im Geldanlage-Brief schrieb, lautete: „Ich gehe auch davon aus, dass dies so kommen wird.“ Und mit Blick auf den Chart erübrigen sich quasi weitere Kommentare dazu.
Bereits kurz nach dem Interview fiel der Kurs unter die 50%-Fibonacci-Marke und dann fiel auch unmittelbar die 61,80%-Marke. Sehr interessant ist, und dies zeigt erneut die Relevanz der Fibonacci-Marken, dass der Goldpreis nach dem Einbruch noch einmal exakt an die 61,80er Marke anstieg, dort scheiterte und daher nun wohl bald die Abwärtsbewegung fortsetzt.