DAX
Es hätte wohl keinen besseren Zeitpunkt für die in der DAX-Analyse vor einer Woche aufgeführten Argumente geben können. Wir wiesen auf die sehr bullishe Stimmung unter den Anlegern in der Sentiment-Erhebung von Stockstreet, den Gleichlauf des DAX mit dem Jahreswechsel 2012/2013 und den extrem reifen Aufwärtstrend hin. Zudem warnten wir anhand der Elliott-Wellen-Theorie vor einer drohenden Korrektur-Welle 4. Mehr Warnungen kann man kaum aussprechen.
Betrachten wir vor diesem Hintergrund den Vergleich der Kursverläufe zu den Jahreswechseln 2012/2013 und 2013/2014. So sah unser Vergleich vor einer Woche aus:
Und so sieht der Vergleich nach dieser Woche aus:
Ein Kursziel von fast 9.400 Punkten hatten wir ausgemacht – fast genau auf 9.400 Punkte ist der DAX gefallen. Er hält sich damit tatsächlich ziemlich exakt an die Entwicklung zum Jahresbeginn 2013.
Nun wollen Sie vielleicht wissen, was Anfang des vergangenen Jahres als nächstes passiert ist. Der folgende Chart zeigt es Ihnen.
Es folgte keineswegs eine Trendwende, stattdessen bildeten die Kurse im Februar 2013 lediglich eine breitere Seitwärtsrange aus, um anschließend weiter anzusteigen.
Doch die Situation von damals ist nicht gleichzusetzen mit der heutigen Lage. Wir stehen aktuell fast 2000 Punkte höher als zum Ende der Abwärtsbewegung im Februar 2013 (rote Pfeilspitze). Entsprechend haben wir jetzt ein deutlich höheres Korrekturpotential und auch einen stärkeren Korrekturbedarf.
Die Elliott-Welle 4 hat möglicherweise gerade erst begonnen.
S&P500
Beim Blick auf den S&P500 lässt sich feststellen, dass im längerfristigen Chart der aktuelle Kursrückgang verschwinden gering erscheint. Alle Aufwärtstrends sind noch völlig intakt. (Dies ist übrigens auch im DAX der Fall.)
Doch es zeigt sich auch, dass der Index an einem wichtigen Widerstand abgeprallt und zudem in den breiten langfristigen Aufwärtstrend zurückgefallen ist. Hopfen und Malz ist also noch nicht verloren, die Lage aber ernst.
Auch beim S&P500 haben wir mit warnenden Worten nicht gegeizt. Hier sahen wir ein „geringes Restpotential im S&P500 bei einem 300-Punkte-Korrekturpotential“. Es wird nun spannend, wie viel von diesem Potential sich die Bären zu Nutze machen können.
Ob es sich bei den Verlusten in dieser Woche nur um einen Rücksetzer handelt, wie wir ihn im Rahmen des Aufwärtstrends schon so oft gesehen haben, oder ob daraus eine ausgewachsene Korrektur erwächst, wird man erst am weiteren Kursverlauf und am Verhalten an wichtigen Trendlinien feststellen können.
Das Chance/Risiko-Verhältnis für Short-Trades erscheint uns aber weiterhin größer als bei Long-Positionen. Nicht umsonst hatte ich in den vorangegangenen Analysen geschrieben, dass ich „bereits jetzt schon Short-Spekulationen bevorzugen und sogar eingehen würde“. Damit wären aus heutiger Sicht dicke Gewinne drin gewesen.
EUR/USD
Die Musik spielte in dieser Woche ganz klar am Aktienmarkt. Die Kursbewegungen im Euro erscheinen im Vergleich dazu langweilig. Nachdem der Kurs unter die Aufwärtstrendlinie gerutscht war, konnte er sich in dieser Woche zurückarbeiten.
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Der Wechselkurs ist damit von der von uns als wichtig bezeichneten Marke von 1,35 US-Dollar, die den Mittelpunkt einer langfristigen Seitwärtsrange von 1,20 bis 1,50 US-Dollar darstellt, abgeprallt.
Unsere Erwartung an den Euro auf diesem Kursniveau lautete: „Der Kurs dürfte mal nach oben, dann wieder ein wenig nach unten tendieren. Insgesamt dürfte er sich aber wenig weit von der 1,35er Marke entfernen.“ Nachdem er die Marke exakt angesteuert hat, entfernte er sich wieder von ihr - mal sehen, wie weit nun noch.
Gold
Auch der Goldpreis folgt unseren Erwartungen ziemlich genau. Demnach sollte die gerade eingeleitete Gegenbewegung noch etwas anhalten und über den Widerstand bei 1.250 US-Dollar führen. Tatsächlich notiert das gelbe Edelmetall aktuell bei 1.270 US-Dollar.
Solange die Aktienmärkte nun korrigieren und der ehemalige Widerstand bei 1.250 US-Dollar nun seine Funktion als Unterstützung meistern kann, bleibt das Bild beim Goldpreis klar bullisch.
Die geldpolitische Wende in den USA ist eingeleitet. Dies setzte den Goldpreis in der Vergangenheit unter Druck. In dieser Woche könnte die US-Notenbank den nächsten Schritt verkünden. Wenn der Goldpreis hier nicht negativ reagiert, ist das Tapering eingepreist und verdaut, genauso, wie wir es hier in der Vergangenheit beschrieben hatten. Dann wird die Gegenbewegung weiter anhalten können.
Allzu viel Kurspotential billigen wir Gold aber dennoch nicht zu. Gold-Käufe, bei denen man auf einen erneuten Preisanstieg auf 1.900 US-Dollar oder mehr setzt, sind weiterhin dem Prinzip Hoffnung (oder eher Hoffnungslosigkeit) zuzuordnen.
Unsere Gold-Investition im „Geldanlage Premium Depot“ liegt inzwischen schon bei über 12 % im Plus innerhalb von nur 5 Wochen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Sven Weisenhaus