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Der Goldpreis gab am Donnerstag ab. Zum ersten Mal im April ist der Preis für das Edelmetall drei Tage hintereinander gefallen.
Das erscheint angesichts des aktuellen Finanzmarktumfelds logisch: Der US-Dollar, der sich normalerweise umgekehrt zum Edelmetall verhält, erreichte aufgrund der von der Fed in Aussicht gestellten Zinserhöhungen ein Zweijahreshoch. Ein stärkerer Dollar belastet tendenziell den Goldpreis, da das Edelmetall außerhalb des Dollarraums teurer wird.
Ebenso sorgen die gestiegenen Renditen der Staatsanleihen dafür, dass die Fed ihre Ankündigung mehrerer Zinsschritte in diesem und im nächsten Jahr wohl wahr machen wird. Hält sie an ihrem Plan fest, könnte dies zur schnellsten geldpolitischen Straffung seit 2006 führen. Folglich dürfte Geld aus zinslosen Metallen abfließen.
Trotz dieser eher pessimistischen Aussichten notiert der Goldpreis jedoch weniger als 5 % unter seinem Höchststand vom 8. März und 3,6 % unter seinem Höchststand vom August 2020. Warum also bricht der Goldpreis nicht kräftig ein?
Das Edelmetall wird derzeit durch zwei Themenbereiche gestützt - den Russland-Ukraine-Krieg und das mangelnde Vertrauen in die US-Notenbank. Seltsamerweise hängen die beiden Schauplätze sogar zusammen.
Die Fed geht immer aggressiver vor, zumal der Krieg die ursprünglich durch die COVID-Lockdowns ausgelösten globalen Versorgungsengpässe weiter verschärft, was die Kosten für Waren und Materialien immer weiter in die Höhe treibt und so die Inflation anheizt. Und dennoch sind nicht alle Investoren davon überzeugt, dass die US-Notenbank die eskalierende Inflation noch einholen kann, schließlich jagt sie ihr schon viel zu lange erfolglos hinterher.
Außerdem hat der russische Präsident Putin die westlichen Mächte lange Zeit als schwach verspottet. Je mehr wirtschaftliche Schmerzen der Westen ertragen muss, desto mehr könnte Putin bereit sein, die wirtschaftlichen und politischen Folgen einer Verschärfung der Sanktionen gegen Russland hinzunehmen. Auch dürfte es ihn nicht unbedingt kümmern, wenn die geopolitische Gefahr eines dritten Weltkriegs weltweit für Nervosität sorgt.
Wenn also die geopolitischen Risiken zunehmen und Gold als klassischer sicherer Hafen gilt - warum ist dann die Nachfrage nach dem Edelmetall nicht noch stärker? Die Charttechnik deutet darauf hin, dass sich die Stimmung schon bald wieder bessern könnte.
Die Goldnotierung pendelt innerhalb eines symmetrischen Dreiecks, das die zentrale Unstimmigkeit zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Markt widerspiegelt. Bullen und Bären agieren gleichermaßen entschlossen, beide gewinnen an Boden, bis sie sich schließlich in der Mitte treffen und der Markt sich seitwärts bewegt.
Daher steht es durchaus nicht fest, dass steigende Zinsen das zinslose Metall unter Druck setzen werden. Da sich das Muster in einem Aufwärtstrend gebildet hat, ist es möglich, dass der Goldpreis nach dem Ende des Hin und Her nach oben ausbricht, was eine Wiederaufnahme des übergeordneten Trends signalisieren würde.
Konservative Trader sollten den Ausbruch nach oben abwarten, dem eine Rückkehrbewegung folgt, die eine Unterstützung darstellt, bevor sie eine Long-Position eingehen.
Gemäßigte Trader würden ebenfalls auf die Vervollständigung des Musters und die nächste Preiskorrektur warten, allerdings für einen besseren Einstieg, aber nicht für eine Bestätigung.
Aggressive Händler könnten je nach ihrem Trading-Stil entweder an der Unterseite des Dreiecks oder bei einem Breakout kaufen. Beide Szenarien wären aus Chance-Risiko-Gesichtspunkten denkbar.
Hier ein Beispiel, das die wesentlichen Punkte eines soliden Plans für einen Trade aufzeigt:
2. Handelsbeispiel - Aggressive Long-Position bei Ausbruch nach oben
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